Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Vulkanradweg mit Zugabe – von Lauterbach nach Frankfurt
Vulkanradweg mit Zugabe
von Lauterbach nach Frankfurt 117 Kilometer Fahrspaß
Knapp an einer kleinen Sensation schrammte Gerald vor zwei Wochen mit dem 100 km-Split seiner deutlich längeren Tour vorbei. Er verpasste die 6-Stundenmarke nur um 40 Sekunden. Da die Bedingungen nicht optimal waren, dürfen wir davon ausgehen, dass Gerald grundsätzlich dazu in der Lage ist 100 km auf Cross-Skates unter 6 Stunden zu absolvieren, Beweis genug war die „Zwischenzeit auf dieser 117 km langen Tour allemal und 117 km mit einem Schnitt von 16,5 km/h einschließlich 12 Minuten „Stillstand“ sind ein richtiger Kracher! Allein schon für diese wahrscheinlich bisher beste Langstreckenleistung auf Cross-Skates die herzlichste Gratulation von der gesamtem Redaktion des Magazins!
Seit langen wollte ich eine meiner absoluten Lieblingsstrecken mal wieder fahren, den Vulkanradweg. Am Sonntag den 15.6.14 war es mal wieder soweit. Nachdem ich den lieben langen Samstag gefault habe wollte ich am Sonntag von Lauterbach bis Frankfurt fahren. Der Vulkanradweg führt bis Altenstadt bis dahin sind es 76 Kilometer – die Reststrecke bis Frankfurt führt über den Höhenweg nach Oberdorfelden und von dort geht es über Bad Vilbel den Nidda Radweg bis Frankfurt.
Ich hatte keine bestimmte Zeit im Sinn und wollte ursprünglich eine lockere Ausdauereinheit abrollen um mich wieder an die richtige Langstrecke zu gewöhnen. Der Abbruch bei Hagis letztjähriger Tour Reutlingen Bodensee nagt immer noch an meinem Ego.
Bei meinem Ausstieg aus dem Zug traf ich ein nettes Ehepaar das bis Richtung Stockheim unterwegs sein wollte. Da wir denselben Weg hatten möchte ich ein Stück mit ihnen zusammen rollen. Der Mann lehnt das ab und meinte mit den Rädern würde man sich da nur aufhalten.
Zugegeben in Lauterbach hat mir meine Ortskenntnis geholfen aber aus dem Städtchen heraus geht es die ersten Kilometer auch für Radfahrer knackig bergan und mit der direkten Cross-Skater „Übersetzung“ geht es mit etwas Übung ordentlich voran.
Um es kurz zu machen erst nach 10 Kilometer haben die beiden mich überholt. Das hat meinem Ego gut getan. Für meinen Zuruf bis später hatte der Mann dann auch nur ein verächtliches Schnauben übrig. Danach habe ich die beiden immer so knapp 500 Meter vor mir gehabt und von hinten hat ordentlicher Wind geschoben. Bei der ersten größeren Trinkpause bei Kilometer 25 in Crainfeld habe ich die Radler wieder getroffen. Meine Kirschschorle war im Nu weg und der Zuckerschub hat mich die Anhöhe nach Hartmannshain schön hochgetragen. Kurzer Stopp und Wasser Aufnahme nach 32 Kilometer, auf meiner App stand ein 14,9 er Schnitt.
Dafür dass es fast nur bergauf ging war das schon recht gut. Aus den letzten Jahren weiß ich, dass es ab hier bis Altenstadt die wahre Freude ist. Immer leicht bergab und dazu noch Rückenwind und meine Arme und Beine fühlten sich auch gut an. Sollte es möglich sein heute die 100 Kilometer unter 6 Stunden zu rollen? Mein Ehrgeiz war geweckt. Im Jahr 2012 bin ich nur um knappe 5 Minuten gescheitert, allerdings bin ich da von Fulda aus angerollt, das Stück war mehr oder weniger eben.
Die Strecke nach Altenstadt hatte nach dem Routenplaner noch einige nicht zu unterschätzende Anstiege parat und das nach fast 90 Kilometer.
Also schön locker und möglichst kraftsparende lange Schwünge – herrlich die Entfernungsangaben nach Altenstadt werden immer kürzer und der Radverkehr hält sich in Grenzen.
In Ortenberg nach 56 km eine weitere kurze Trinkpause. Es ist angenehmes Wetter also nicht zu heiß daher brauche ich heute auch weniger Wasser als sonst, auch das spielt meinem Vorhaben die 6-Stundenmarke zu knacken in die Karten. Altenstadt ist nach 74 Kilometern und 4 Stunden 27 Minuten erreicht ein 16,6er Schnitt. So wird das nichts und jetzt kommen ja auch wieder einige Bergstücke. Nach Eichen geht es 70 Meter hoch und bis Windecken auch wieder runter In Windecken geht es dann kurz und knackig 80 Meter in die Höhe auf den sogenannten Höhenweg. Dieser zieht sich die nächsten Kilometer in sanften Schwüngen durch die Felder. Gut dass ich die Strecke noch kenne und weiß wo man es laufen lassen kann und wo nicht. Das Bergab Stück nach Oberdorffelden geht „voll“. Jetzt noch mal alles bis Bad Vilbel wo ich rein rechnerisch die 100 voll haben sollte. Dann passiert es, NEIN!!
Entwarnung; nichts ist kaputt nur die rote Ampel mit Bahnschranke in Gronau verhindert mein weiteres vorankommen. Eine gefühlte Ewigkeit muss ich stehen bleiben und die Warterei macht mich fast wahnsinnig – sollte es das gewesen sein? Darüber muss mir der Computer zu Hause Aufschluss geben. Einige Meter später stehen eine Gruppe Radfahrer in einer Kurve und hält ein weiteres Mal für kurze Zeit den Verkehr und vor allem mich auf meiner Rekordjagd auf.
Ich sitze am Computer und habe Gewissheit, lächerliche 40 Sekunden haben mir nach 100 Kilometer gefehlt – ich fass es nicht, die beiden Stillstände bei Kilometer 98,3 und 98,7 haben mich die 6-Stundenmarke gekostet. Oder die Tatsache dass ich nur bei Stillstand trinken kann. Dennoch, meine persönliche Bestmarke habe ich um gut 5 Minuten verbessert. Aber die magische Grenze habe ich wieder nicht unterschritten. Danach war dann auch irgendwie die Luft raus. Zumal in Bad Vilbel Straßenfest war und die Strecke von Bad Vilbel bis Frankfurt an Sonntag wie üblich hochfrequentiert wird. Radler, Fußgänger, Jogger und Cross-Skater teilen sich den Weg bis Frankfurt. Die letzten 17 Kilometer roll ich Entspannt und locker nach Hause.
Angekommen wirft meine App einen 16,5 km/h Schnitt aus – 117 Kilometer in 7:06:26 Stunden. Davon habe ich 6:53:59 Stunden in Bewegung verbracht, der Rest waren Trinkpausen und die beiden Stillstände kurz vor der 100 er Marke.
Die längste Strecke die ich bisher auf Cross-Skates am Stück unterwegs war und mit der Durchschnittsgeschwindigkeit bin ich super zufrieden. Das Beste? Ich kam ganz entspannt zu Hause an, keine Schmerzen und auch keine müden Beine oder Arme. Die Bodenseetour kann kommen.
Meine Fortbewegungsmittel: PowerSlide XC Path 2.0 seit April 2012 ca. 10.200 km mit 4 x CST Reifen die haben übrigens fast 4.000 Kilometer runter. Zu meiner Basisausrüstung zählen 2 – 3 Liter Wasser, 2 Ersatzräder auf Felge, 1 Verbandskasten, 2 Griffschlaufen für meine KV+ Viking Stöcke, immer ein Helm natürlich, 1 Paar Turnschuhe und ein Satz trockener Kleidung sowie ein Windbreaker. Sämtlicher „Ballast“ kommt in einen Rucksack. Seit über 6.000 Kilometern fahre ich die
gefederten Wendespitzen von Hagi, das Mehrgewicht spüre ich schon gar nicht mehr. Durch die Federung hat man mehr Gripp und auf die Dauer durch das weniger Rutschen einen Vorteil vor Allem wenn die Kraft zu Ende geht und die Konzentration nachlässt greifen die Spitzen. Auch die Geräuschentwicklung ist wesentlich reduziert.
Danke auch an Christian Künnemann meinen Krafttrainer, die letzten Einheiten wo es um Durchhalten geht und die besonders beanspruchte Armmuskulatur extra trainiert wurde hat wirklich geholfen, so bin ich noch nie vorher die Berge hoch.