Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Vom Triathlon zum Cross-Skating, Teil 2
Fortsetzung von Teil 1
Cross-Skating bietet mehr als nur eine Sportart!
Triathleten gelten als die Könige der Ausdauersportler. Ein Mythos der sich vielleicht zu Recht in den letzten Jahrzehnten aufgebaut hat. Es gibt nur wenige öffentliche Wettkämpfe die so lange andauern, wie Langstreckenwettkämpfe beim Triathlon. Man muss also schon recht gut trainiert sein und einen starken Willen mitbringen, um einen Triathlon gut zu beenden. Aber nicht alle Wettkämpfe dauern einen halben Tag, es gibt auch kürzere Distanzen, die dann wiederum auch viele „vernünftigere“ Hobbysportler anlocken. Doch eins ist allen Triathleten gemeinsam, sie bewähren sich im Ausdauer-Dreikampf gleich in mehreren Sportarten und können sich in keiner der drei Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen eine größere Schwäche erlauben. Vielseitigkeit ist gefragt und diese muss auch trainiert werden, wenn man sich zu den Triathleten zählen will. Das ist aus medizinischer Sicht wünschenswert, verteilen sich doch die unterschiedlichen Belastungen der drei Sportarten viel schonender auf den Körper als nur eine der drei. Triathleten haben dadurch weniger unter den einseitigen Belastungen zu leiden, die fast jeder Sportler zu spüren bekommt, der nur eine Sportart ausübt.
Doch diese drei Sportarten enthalten gerade in der Kombination Triathlon einen gewissen Fluch: Man kann sehr viel trainieren und wer vorn mit dabei sein möchte, muss auch sehr viel trainieren. Irgendwann wird das Hobby dann fast zum „Beruf“ – nicht vom Einkommen her (man „legt noch drauf“), aber vom Zeitaufwand. Da sehr umfangreiches Training aber auch wieder an Wirksamkeit verliert, ist es bald kaum noch möglich einen Trainingsreiz zu setzen. Trotzdem reduzieren routinierte Triathleten ihr Training nur ungern, unter Triathleten selbst gilt das als normal, das nichtsportliche soziale Umfeld versteht das aber weniger. Und auch die Knochen werden es langfristig oft nicht danken, wenn man als Triathlet am Ende doch wieder das zermürbende Trainingspensum eines Marathonläufers trainiert – zusätzlich zum Schwimmen und Radfahren. Und außerdem finden viele Triathleten angesichts ihre umfangreichen Trainingsplanes kaum Zeit zu einem eigentlich doch zusätzlich notwendigen Ausgleichstraining. Dann wird auch die Multi-Ausdauersportart Triathlon wieder einseitig.
Cross-Skating gerade für Sportler, die mit ihrer Zeit haushalten müssen, eine hocheffiziente Alternative, auch was die Wirkung des Zusatztrainings betrifft. Mancher Triathlonsportsfreund wird vielleicht nachfragen, ob man vielleicht irgend heimlich „Mittelchen“ zu sich nimmt, nachdem man, ohne sein Wissen, mit dem Cross-Skating begonnen hat.
Hier zusammengefasst die wesentliche Vorteile des Cross-Skatings…
- Zeiteffizienz: Wer als Triathlet im Jahresschnitt in der Woche auf rund 8 Stunden pro Woche kommt, wird bei ähnlich „lockerem“ Training auf Cross-Skates, die gleiche Fitness mit rund 4 bis 5 Stunden erzielen können und das Training als weniger belastend empfinden. Beim Mischtraining aus Cross-Skating und Triathlon kann man dann sogar 1 bis 2 Stunden einsparen ohne Leistungseinbußen.
- Trainingseffizienz: Gerade weil sich intensiveres Training auf Cross-Skates recht entspannt anfühlt, wird man sich im Cross-Skating Training durchschnittlich intensiver belasten als beim Triathlon-Training. Wer dann die gleiche Zeit in ein Triathlon/Cross-Skating-Mischtraining investieren möchte, kann in der Regel eine bessere Triathlon-Leistung erzielen.
- Breitere Trainingswirkung: Auch lockeres Training auf Cross-Skates mit der Familie muss nicht mehr als „nur regenerativ“ abgeschrieben werden, dann auch dabei ist ein erheblicher Kraftaufwand und damit Trainingseffekt auf die Haltemuskulatur zu verzeichnen. Und intensives Training tut weniger weh, selbst im Bereich der anaeroben Schwelle. Mancher Triathlet kann somit seine Mittelstreckenqualitäten, seine Kraftausdauer und seine Spitzenbelastbarkeit ausbauen ohne sich quälen zu müssen.
- Sehr umfassendes Muskeltraining: Wer alle Cross-Skating Techniken beherrscht und anwendet, trainiert alle großen Muskelgruppen sehr intensiv – es wird keine „vergessen“.
- Anspruchsvolles Koordinationstraining: Cross-Skating ist ein gutes Gehirnjogging, weil es sehr vielfältige koordinative Fähigkeiten schult. Somit wird es auch auf kilometerlangen „öden“ Geraden kaum langweilig.
- Das Training der gesamten Rumpfmuskulatur ist fantastisch. Vom Sägermuskel bis hin zum geraden Rückenstrecker werden auch Muskeln angesprochen für die sonst ein Spezialtraining von Nöten wäre. Und wer tut das schon?
- Orthopädisch sinnvoll: Die Gesamtwirkung des Cross-Skatings auf den Bewegungsapparat ist trotz intensiver Belastung erstaunlich schonend.
- Kaum sonstiger Ausgleich nötig: Wer auch auf rauem Boden fährt, bekommt unterwegs sogar seine Beinmuskulatur durch Ansprechen des Dehnreflexes gedehnt. Und das ohne eine einzige durchgeführte Dehnung!
Und wer den Triathlon ganz an den Nagel hängt, kann beim Cross-Skating seine Triathleten-Qualitäten voll einsetzten oder (man höre und staune) sogar noch ausbauen.
Wie können Triathleten ihr Cross-Skating Training planen?
Wer von einem Trainer betreut wird, sollte ihm von seinem Vorhaben berichten und ihn möglichst dafür begeistern können. Doch Vorsicht, die Puls-Zonen, die für das Training anderer Sportarten ermittelt wurden, gelten für das Cross-Skating nicht mehr. Manchen Trainer trifft eher der Schlag, wenn er von den hohen Pulswerten seiner Trainierenden beim Cross-Skating Training erfährt, als dass es den Sportler selbst stört. Dauer-Pulswerte von über 180 und auch über 200 sind schon über mehrere Minuten dokumentiert worden, ohne dass sich daraus Nachteile für den Sportler ergeben hätten. Mangels noch fehlender Forschung, muss und kann man sich dann eben gut auf sein Gefühl verlassen. Den Puls beim Training zu beobachten ist natürlich nie verkehrt und beim Cross-Skating sogar äußerst interessant.
Ganz wichtig ist das Erlernen einer soliden und stabilen Cross-Skating Technik. Davon hängt die Ausdauerleistung in etwa ebenso großem Umfang ab, wie dies beim Schwimmen der Fall ist. Außerdem ist die Fahrsicherheit größer. Man möchte ja auch Verletzungen durch Unfälle vermeiden. Fortgeschrittene fühlen sich auf ihren Cross-Skates aber fast so sicher wie auf einem Fahrrad und das aus gutem Grund.
Man kann alle Trainingsmethoden der anderen Ausdauersportarten auch beim Cross-Skating anwenden. Dauermethode, Intervall-Methode, Fahrtspieltraining, extensives und intensives spezifisches Kraftausdauertraining und so weiter. Wer aber das Cross-Skaten entspannter angehen möchte und daher gar keine zusätzliche Planung seiner Cross-Skating Einheiten vornehmen möchte, macht auch nicht viel verkehrt. Subjektiv entspanntes Training ist oft intensiver als man denkt und reicht eigentlich immer aus, um einen erwünschten Trainingsreiz zu setzen. Mit bewusst intensivem Training riskiert man aber auch umgekehrt viel weniger eine Überbelastung als man glauben mag. Man macht es also fast immer richtig.
Bedenken muss man aber immer: Die Trainingseffizienz ist höher als in jeder der drei Triathlon-Disziplinen, man muss daher gar nicht sehr lange trainieren, um eine deutliche Wirkung zu erzielen. Der höhere Energie- und Sauerstoffumsatz ist der eine Grund dafür, die freiwillig oder unwillkürlich höher angesetzte Trainingsintensität beim Cross-Skating ist der andere Grund, denn man trainiert auch bei hohem Tempo noch recht entspannt und „schmerzfrei“. Der ohnehin höhere Energieumsatz multipliziert sich dann in der Praxis mit der ebenfalls höher gewählten Trainingsbelastung zu jenen enormen Trainingsreizen. Die Beobachtungen deuten darauf hin, dass 60 Minuten Cross-Skating etwa einer Trainingswirkung von 80 Minuten Laufen oder 120 Minuten Radfahren oder 120 Minuten Schwimmen entspricht. Wer also nur wenig Zeit ins Cross-Skating investiert, vielleicht eine kurze Einheit von 40 und eine längere von 60 Minuten Dauer, pro Woche, erreicht damit schon sehr viel.
Lange Einheiten auf Cross-Skates kann man machen, aber man muss es auch nicht übertreiben. 90 Minuten-Einheiten bewirken schon viel und mehr als 150 Minuten sind aus trainingsmethodischer Sicht auf Cross-Skates nicht wirklich notwendig.
Weiter geht es im dritten Teil des Artikels.