Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Vom Radfahrer zum Cross-Skater
Radfahrer sind leicht erkennbar als Sportler mit hoher Beinbelastung. Oft sieht bei intensiv trainierenden Radsportlern einen deutlichen Unterschied zwischen voluminöser Beinmuskulatur und viel weniger ausgeprägter Oberkörpermuskulatur. Es ist aber weniger das ästhetische Empfinden, das viele Rennradfahrer, Mountainbiker und Radtouristiker dazu bewegt Ausgleichstraining zu betreiben. Einige Beinmuskeln neigen durch Radfahren zur deutlich Verkürzung und anderen nicht-funktionellen Veränderungen und sollten regelmäßig gedehnt und auf andere Weise trainiert werden.
Die vorgebeugte Körperhaltung auf dem Rad wird vielen Fällen auf Dauer nicht gut vertragen und kann zu Rückenproblemen oder zu Nackenschmerzen führen. Eine deutliche Verkürzung des Hüftbeugers ist bei Radsportlern, wie auch bei Eisschnelläufern und Speedskatern gefürchtet und erschwert nach dem Sport vielen sogar ein unbeschwertes Wiederaufrichten in den aufrechten Gang. Das geringe Oberkörpertraining und das nahezu fehlende Training der Bauchmuskulatur beim Rad fahren ist vielen Radsportlern nur allzu sehr bewusst. Dazu „reiten“ sich engagierte Radfahrer beim „Sammlen“ der Trainingskilometer oft auch noch das Sitzfleisch ziemlich wund und platt. Häufig kommt auch noch von ganz allein das Bedürfnis auf, eine weitere, möglich sogar feinkoordinativere Sportart hinzu zu lernen. Präzises Lenken allein und die Kurbel im Kreis zu bewegen ist für viele Radsportler auf Dauer nicht anspruchsvoll genug.
Cross-Skating ist ein hevorragender Ausgleich
Einen hervorragenden Ausgleich oder zeitweisen Ersatz kann hier das Cross-Skating-Training bieten. Die ergänzende Trainingswirkung ist auf alle Fälle feststellbar. Auch wer weiterhin viel Rad fährt, kann feststellen, dass das Cross-Skating einen Teil des notwendigem Ausgleichstrainings abdecken kann. Dazu spart der Radsportler durch die höhere Trainingsintensität des Cross-Skatings erheblich Zeit ein und kann in fast allen Fällen eine leichte Leistungssteigerung auf dem Rad feststellen, so dass man eventuelle aufpassen muss nicht unter Dopingverdacht zu geraten.
Reizungen im Sitzbereich oder andere typische Überlastungen oder Verletzungen können durch Ausweichen auf Cross-Skating vermeiden werden, ohne einen Formverlust durch Trainingsrückstand befürchten zu müssen. Ich wage sogar zu behaupten, dass ein crossskatender Radsportler ein gesünderer Sportler ist. Im Wintertraining, bietet Cross-Skating viel Abwechslung und durch den geringeren Fahrtwind durch das langsamere Fahrtempo verringert sich das Erkältungsrisiko auch bei Minusgraden erheblich. Denn im Freien zu trainieren ist doch immer etwas deutlich Anderes als im Keller auf der „Rolle“ Zwangsarbeit leisten zu müssen.
Cross-Skating ist vielseitiger, zeitsparender und billiger
Wer sich sonst im Winter auf dem Rad zu mancher Zwei-Stundenausfahrt verpflichtet gefühlt hat, kann die erhöhte Trainingseffizienz das Cross-Skatings entweder zum Zeitsparen oder zur Leistungssteigerung nutzen: Eine gut einstündige Trainingseinheit auf Cross-Skates erzielt etwa die gleiche Trainingswirkung und wer die zwei Stunden Zeit hat, wird in dieser Zeit auf Cross-Skates noch mehr als auf dem Rad erreichen und danach kaum fröstelnd nach Hause kommen. Der Bonus für den fehlenden Geschwindigkeitrausch – das Tempo ist auf Cross-Skates nämlich nur etwa halb so hoch, wie auf einem Sport-Rad – ist dann der fehlende Fahrtwind.
Eines dürfte jedem Radfahrer auffallen: Nach dem Crossskakten, gerade auf rauem Boden, fällt es, gegenüber dem intensiven Radfahren, sehr leicht sich wieder aufrecht hinzustellen und die Muskulatur ist durch das Rütteln im Gelände gedehnt (!) statt verkürzt. Viele trainingsergänzende Maßnahmen, wie Regenerationsmaßnahmen, Dehnen und zusätzliches Krafttraining können tatsächlich eingespart werden kann. Besonders Rumpftraining kann fast oder bei intensivem Cross-Skating sogar ganz wegfallen, da Cross-Skating ein spürbares Bauch- und Rückentraining darstellt.
Intervalltraining oder Kraftausdauertraining kann durch manche intensive Cross-Skating Einheit ersetzt werden und sogar manche lange Einheit kann durch eine Langstrecken-Tour ersetzt werden.
Wer das nicht glaubt, sollte einmal einige 120 bis 160 km-Rad-Einheiten aus seinem Jahrestrainingsplan durch Cross-Skating-Training von 45 bis 60 km Länge ersetzen und einmal die Wirkung subjektiv und objektiv vergleichen. Wer das getan hat, wird kaum noch auf diesen „Trainingstrick“ verzichten wollen, denn gerade die schnelle Regeneration nach dem Cross-Skating Training motiviert schnell zum Weitertrainieren. Durch intensivere Cross-Skating Einheiten kann die Milchsäuretoleranz so weit gesteigert werden, dass die Beinmuskeln sich auch beim Radfahren weniger schnell „dicht“ anfühlen.
Sogar Leistungssteigerungen auf dem Rad sind möglich
Gerade durch das Setzen von Zusatzreizen im Training oder das Ersetzen von zu einseitigem oder monotonem Radtraining (unnötig bis schädlich), können Radfahrer mit Cross-Skating Training zu einer neuen Hochform gelangen. Hobbyradfahrern ist zu empfehlen etwa eine Radeinheit pro Woche durch Cross-Skating zu ersetzten. Ambitionierte Radfahrer können sogar in intensiveren Trainingsphasen rund zwei Trainingsfahrten pro Woche ersetzten. So ganz nebenbei wird der Radsportler etwas Muskelmasse am Oberkörper und Bauch zulegen, was ihn dann nicht mehr so leicht als Radsportler „outet“. Doch Vorsicht, beim Cross-Skating wird mehr geschwitzt (weniger Fahrtwind und mehr Energieumsatz) und etwas mehr Energie verbraucht als beim Radtraining. Daher die Verpflegung für unterwegs etwas großzügiger einplanen als man dies vom Radfahren gewohnt ist. Dafür muss man bei kalten Wetter weniger mit Abkühlung rechen, wenn man cross-skatet.
Mehrere Projekte zwischen 2007 und 2010 scheinen die leistungssteigernede und zeitsparende Wirkung der Cross-Skatings auf die Radleistung zu bestätigen und auch das Feedback vieler Radsportler, die ein Cross-Skating Training aufgenommen haben, deutet in diese Richtung.
So mancher Radsportler ist sogar schon fast oder ganz zum Cross-Skating Sport gewechselt und fand es im Nachhinein keine schlechte Entscheidung.
Und wer im Ausdauersport aus orthopädischen Gründen zum Radsport gewechselt ist, Läufern geht es ja leider oft so, dem sei gesagt, dass der Cross-Skating Sport mit korrekter Haltung und Einstellung der Skates sogar fast immer noch schonender für Rücken und Gelenke ist als die relativ starre und passive Oberkörperhaltung auf dem Rad. Ausprobieren!