Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Vergleich: Stockspitzen mit Stoßdämpferfunktion
Heute möchten wir vier der beliebtesten und bewährtesten Stockspitzen im Cross-Skating Sport im Vergleich vorstellen. Getestet wurde speziell in Trainingseinheiten mit vergleichbaren Inhalten, wie zum Beispiel Einheiten mit gezieltem Doppelstockschub-Training.
So langsam setzt sich ja die Erkenntnis durch, dass die Stockarbeit vielmehr als nur eine „nette Ergänzung der Beinarbeit“ darstellt, wie das manchmal noch angenommen wird und leider auch durch die etwas weichgespülte Nordic-Welle auch nicht mit besseren Argumenten untermauert wird. In der Praxis stell man jedoch fest, dass die Stockarbeit im Mittel ziemlich genau die „halbe Miete“ der gesamten erbrachten Leistung darstellt. Deswegen darf man die Bedeutung der Stockarbeit und damit auch der Stockspitzen nicht vernachlässigen. Normale Stockspitzen sind starr und ermöglichen keine Stoßdämpfung, wie die Spitzen mit Dämpfungs- oder Federelementen.
Nun ist aber gerade das Thema „Stoßdämpfung“ bei ernsthaften Cross-Skatern kein primäres Argument für den Kauf solcher Spitzen, denn wer den Stock, entgegen der üblichen Stocktechnik, schon hart aufsetzt und ihn dabei außerdem noch so festhält, dass die Erschütterung in den Gelenken zu spüren ist, hält schon zwei grundsätzliche Regeln für den Stockeinsatz nicht ein. Mit entspannter Stockhaltung rutscht der Stock beim Aufsetzen nämlich rund einen Zentimeter in der Hand nach oben, wo die Elastizität der Handschlaufe dann noch eine weitere Dämpfungswirkung entfaltet, bevor überhaupt Kräfte auf das Handgelenk übertragen werden.
Die besondere Eigenschaft, der getesteten Spitzen, Erschütterungen aufnehmen zu können, sollte viel mehr aus der rein sportlichen Eigenschaft der Bodenhaftung der Stockspitzen betrachtet werden. Gibt die Stockspitze beim Aufsetzen nämlich nach, wird sie im Vergleich zu einer gleich scharfen nicht-gefederten Stockspitze, mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit wegrutschen. Je glatter und härter der Boden, desto stärker diese Wirkung. Auf Cross-Böden braucht man keine gefederten Stockspitzen. Aber nur wenige fahren ihre Cross-Skates ausschließlich cross. Wir wissen aus unseren Umfragen, dass ein sehr verbreiteter „Cross-Straße-Mischbetrieb“ rund 20 zu 80% unteteilt ist. Bei „20 zu 80%“ erreicht man eine Verhinderung von etwa 70 bis 80 % der Stockabrutscher gegenüber einer gleich scharfen, aber ungefederten Stockspitze aus. Der etwas „schlechtere“ Wert gilt für Spitzen, die eine Stahlfeder und kein Kunststoff-Elastomer als Federung verwenden. Kunststoff-Stoßdämpfer absorbieren die Eingenschwingungen nochmals etwas besser, dafür können Stahlfedern im Feder-Element akkurater geradeaus arbeiten, weil sie seitlich besser geführt werden.
Bei Elastomerdämpfer-Spitzen gibt auch immer die Spitze etwas seitlich nach und knickt minimal ein. Dies war anfangs auch das größte Problem, als normale Nordic-Walking Stockspitzen mit Elastomer-Dämpfern einfach für den Cross-Skating Sport verwendet werden sollten. Wegen der deutlich höheren Armkräfte beim Cross-Skating gaben die ersten Spitzen schon nach 10 bis 20 km sportlichem Einsatz ihren Geist auf, indem sie einfach nach hinten aus dem Gummi-Dämpfer ausbrachen. Inzwischen werden deutlich härtere und hochwertigere Materialien verwendet, aber die ganz sportlichen Cross-Skater wählen aber vielleicht doch besser eine stahl-gefederte Stoßdämpfer-Spitze. Bei heißem Wetter sind aber alle Arten Stockspitzen, auch ungefederte, stärker gefährdet, ihre Stahlspitze zu verlieren, weil die verwendeten Kunststoffe weicher werden.
Als Nachteil der Feder-Spitzen muss man das höhere Gewicht nennen, das einen leicht negativen Einfluss auf das Schwungverhalten der Stöcke und deren Präzision hat. Dafür rutscht man spürbar weniger ab – sogar glatter Beton mach damit wieder Spaß – und die Stahlspitzen bleiben sogar etwas länger scharf. Der Vollständigkeit halber möchte ich ganz unten auch noch spezielle Gummi-Pads für Cross-Skating und Skiroller-Stöcke erwähnen. Sie kommen zwar nicht an die Leistungsfähigkeit echtes Stoßdämpfer-Spitzen heran, aber bieten sich vielleicht als günstige Alternativ zum Kennenlernen des gedämpften Stockeinsatzes an.
Wir sind die Spitzen einige hundert Kilometer gefahren und möchten nun die Eigenschafen beschreiben:
KVplus Vid Tip Antishock-Stockspitzen
Die Spitze hat eine geführte Stahlfeder mit verschraubtem Gehäuse. Die Führung der Spitze ist mit Heißkleber aufgeklebt und hält etwas länger als nur ein Spitzenaufsatz. Die schweizer Spitzen gibt es aber nur komplett, also immer mit neuer Stockführung. Prinzipiell kann man unterwegs eine mitgeführte Ersatzspitze ganz leicht von Hand austauschen und montieren. Das dürfte für Langstrecken-Cross-Skater interessant sein. Die Lautstärke des Stockeinsatzes reduziert sich etwa auf die Hälfte, klingt aber immer noch metallisch. Ein Paar dieser Spitzen kostet etwa 25 Euro. Hier kann man sie kaufen.
Soft Roller-Tip-SPORT
Diese elastomer-gedämpfte Spitze ist schon in der vierten Generation auf dem Markt und darf inzwischen zu Recht mit dem Anhängsel „Sport“ führen. Anfangs verwendetes zu weiches Material hat nicht lange gehalten und danach mussten geneigt angebrachte Spitzen durch die neue, gerade Spitze ersetzt werden, weil diese weg knickten. Jetzt stehen die Metallspitzen gerade und verkraften jetzt auch mäßig-sportlichen Einsatz auf Dauer recht gut. Die Stoßdämpfung erfolgt extrem unauffällig und sehr wirksam, bis auf ein leises Klicken wird der Stockaufsatz fast geräuschlos. Durch die zylindrische Form der Dämpfer empfehlen sich diese Spitzen für den vorwiegenden Einsatz auf Asphalt- und Betonwegen, weil die Spitze in weichere Cross-Böden kaum tief genug eindringt und dann eher zum Wegrutschen neigt. Der Preis liegt bei circa 23 Euro. Hier kann man die Stockspitzen kaufen.
Elastomer Absorber-Spitzen
Die neuen, aber ebenfalls schon bewährten, Stoßdämpfer-Spitzen sind ein guter Kompromiss der beiden vorher genannten Spitzen. Die Stoßdämpfung ist so gut wie bei den Soft-Roller-Tip-Sport Exemplaren, aber die Stabilität und Cross-Tauglichkeit reichen an die der KVplus Vid Tip Antishock-Stockspitzen heran. Ein Paar kostet rund 25 Euro. Die Spitzen sind mit 34 Gramm pro Paar die leichtesten im Vergleich. Man kann sie hier kaufen.
KV+ Rubber Tip Extra
Diese Spitzen sind keine echten Stoßdämpfer, sondern nur Aufsätze und für den „Gemischt-Einsatz“ ausgelegt, so dass die Stahlspitze beim cross-skating-typischen langen Stockschub immer noch greifen kann. Eine eine reine Gummiauflage würde dann schon längst wegrutschen. Die obere Spitze im Bild zeigt die Art der Montage. Leider vergrößert sich die Auflagefläche mit diesen Gummi-Pads auf Waldboden so sehr, dass sich die Stahlspitzen kaum in den Boden bohren können und leicht wegrutschen. Wer auf Cross-Boden wechselt sollte diese Gummi-Überzieher dann also besser schnell abziehen. Leider lösen sie sich öfters durch die Erschütterungen auf Asphalt verschwinden auf nimmer wiedersehen oder können zwischen Grasbüscheln stecken bleiben und sich dabei abziehen. Ein Tipp wäre, die Befestigung mit wieder verwendbarten Kabelbindern am Stockende. Leider muss man bei den 17 Gramm (pro Stück) schweren Pads noch die normalen Stockspitzen hinzurechnen, so dass man auf 52 Gramm pro Stockpaar bei dieser Variante kommt. Die Haltbarkeit erreicht, durch den Abrieb der Pads, nach rund 100 km ihre Grenze, dafür kosten sie auch nur rund 6 Euro pro Paar. Zu kaufen sind sie hier.
Unbedingt erwähnen muss man auch die „Hagi-Spitzen“ die in der Szene besonders bei Langstrecken-Tourenfahrern sehr hoch geschätzt werden. Sie weisen auch eine leichte Federung auf, neigen aber durch die Verwendung von Hartmetallplatten als „Spitze“,fast gar nicht zum Verklemmen auf Plattenwegen.
Die meisten Cross-Skater stellen, nach einem Wechsel auf Stoßdämpfer-Spitzen, einen beherzteren und kräftigeren Stockeinsatz bei sich fest. Kein Wunder, wenn man weniger wegrutscht.