Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Veranstaltungen als Triebfeder des Sports
Sport ist nicht nur das Training allein. Veranstaltungen machen fast jede Sportart interessanter, auch den Cross-Skating Sport.
Welche Veranstaltungen gibt es?
Viele Arten. Kommerzielle und nicht kommerzielle. Aber auch gerade die größeren die kommerziellen Veranstaltungen zeichnen sich durch einen großen Anteil ehrenamtlicher Helfer aus ohne die nichts geht und zwar weder für die Teilnehmer, noch für den finanziellen Nutznießer einer Veranstaltung. Dabei lohnt es sich einmal nach dem Veranstalter zu recherchieren. Die offiziellen Veranstalter haben dann auch eine gewisse Verpflichtung und Verantwortung den Teilnehmern gegenüber, auch rechtlich. Und der, der das Geld bekommt ist noch nicht einmal immer der Veranstalter. Das hat in der Vergangenheit schon einigen Schaden in der Szene verursacht. Leben kann der Sport nur von Geldgebern und von Personen die bereit sind für Geld oder ohne Geld eine beträchtliche Arbeit für eine Veranstaltung zu leisten und auch die Verantwortung zu übernehmen.
Woran liegt’s?
Es ist kein Geheimnis, dass der Cross-Skating Sport in einer Krise steckt. Ein deutliches Symptom ist das Veranstaltungssterben der letzten Jahre. Der benötigte Geld und das ebenso wichtige Engagement scheinen aufgebraucht zu sein. Wie kann das sein? Ganz einfach, durch eine ungerechte Verteilung zwischen „Gebern“ und „Nehmern“. Gerade wer sich voll hineinkniet, oft viel dabei zahlt und dann auch noch die Verantwortung übernimmt, schaute in den letzten Jahren oft in die Röhre. Oft solang und so oft, dass die Sinnlosigkeit des Ganzen schon Routine wurde und viel zu spät die Notbremse gezogen wurde. Andere stahlen sich aus der Verantwortung, verdienten lediglich als „technische Ausrichter“ bare Geld und wollte eventuelle Verantwortung (= Haftung, wenn Mist gebaut wird) durch „Haftungsausschlüsse“ von sich fernhalten. Überflüssig, denn als Handlanger hätte diese ohnehin der Veranstalter (oft Vereine, genauer deren Vorstand).
Noch ein Wort zu Vereinen und Verbänden: Eine Sportart, die keine 1000 Aktiven mehr vorzuweisen hat, kann keine funktionierende Vereinsstruktur aufrecht erhalten, da dies mit vertretbarem Zeitaufwand (für Anfahrten) und nachhaltig nur regional möglich ist. Mit dem Auto zum Training oder zu Sport-Veranstaltungen zu fahren ist mehr oder weniger Blödsinn. Dazu kommt in einigen Fällen auch eine manchmal bewusste oder in Kauf genommene Täuschung der Öffentlichkeit durch den Begriff Gemeinnützigkeit. Der Vorstand kann sich eine jährliche „Entschädigung“ aus der Vereinskasse auszahlen lassen und ausgewählte Mitglieder können sich Übungsleitergelder und Fahrtkosten bezahlen lassen. Das alles bis zu einer bestimmte Grenze steuerfrei. Auf dieser Ebene ist ein Verein ein netter Einnahmen-Generator, der nur so gemeinnützig ist, wie er gehandhabt wird.
So gab es auch immer wieder eindeutige Win-Win-Situationen (doppelt gewonnen, aber nur einer) für die selten erwähnten technischen Ausrichter: Sie schrieben erst, mitunter, fette Rechnungen und verbuchten dann gern auch noch die Werbeeffekte oft allein für sich indem sie es als „eigene Veranstaltung“ vermarkteten oder sich als Veranstalter bezeichneten. Die eigentlichen Loose-Loose-Situationen für alle, die am anderen Ende arbeiteten, mit entsprechend hohen doppelten Verlusten am Geld und Image, wurden verschweigen. Zahlende Sponsoren (die Geldgeber) bekamen bestenfalls ein Dankschreiben während sie auf Veranstaltungen, als besonderes Entgegenkommen, den technischen Ausrichtern, die Geld-Empfänger oder vermeintlich gemeinnützigen Aufschneidern („wir sind ja so gemeinnützig mit unseren kommerziellen Angeboten, aber sponsern natürlich nichts“) bestenfalls gleichgesetzt wurden. Wer würde da als aktiv Engagierter oder als Geldgeber, bis so einer kruden Art von Dankbarkeit, nicht ganz schnell hinschmeißen? Einige zahlten und schufteten und andere suhlten sich kostenlos in der Öffentlichkeit, profitierten von Werbeeffekten (z.B. kostenlose Werbestände für…was-weiß-ich-was) oder sabotierten sogar aus einem kranken Reflex heraus manches Event. Dies betraf vor allem Wettkämpfe mit Renncharakter. Diese sind aber seit 2017/2018 so gut wie ausgestorben – kein Wunder! Ich persönlich wünsche mir auch keine Veranstaltungen in solchen intransparenten Verhältnissen und hoffe, im Sinne des Sports, dass alle Versuche es so weiterzumachen krachend scheitern.
Daher mein gut gemeinter Rat an Sponsoren die Veranstaltungen oder sogar einzelne Sportler finanziell unterstützen wollen: Lasst es sein! Ich habe Beträge zwischen 120 und 200 € an Veranstalter gezahlt und sogar Sachpreise in Höhe von 2000 € Verkaufswert bei Veranstaltungen gestiftet. Mit dem Resultat, dass es einem keiner (und ich meine tatsächlich keinen!) spürbar dankt und man sich rotzfreche bis mitunter von mittlerem Schwachsinn geprägte Sprüche nach oder während der Veranstaltung anhören muss (mitunter auch Sachbeschädigung, genauer eine beschädigte Kfz-Bremse, durch einen Soziopathen). Echte Solidarität und richtig sportlich-faires Verhalten kennen in der Tat nur wenige Sportler in der Cross-Skating Szene und ebenso wenige Veranstalter – leider. Da wundert einen nichts mehr und daher meide ich Wettkämpfe nun völlig.
Was tun?
Bleiben noch die kostenlosen „Trainingswettkämpfe“, die natürlich gratis und inoffiziell sind und die daher auch keiner verbieten kann. Diese leben von Sportlichkeit und machen unter’m Strich oft sogar noch mehr Spaß! Genau davon braucht die Szene mehr!
Weitere Veranstaltungen sind Treffs und Touren. Treffs sind traditionell ebenfalls gratis und erfordern trotzdem Engagement und vor allem Ausdauer vom Anbieter. Die Tradition der Touren mit Cross-Skates geht in der Region um Darmstadt/Groß-Gerau nun schon in das fünfzehnte Jahr. Als Cross-Skating Touren, waren sie also schon bekannt, bevor manche, fast zwanghaft, das trendige Wörtchen „Nordic“ vor die Sportart gehängt haben oder versucht haben den Sport an einen Markennamen zu binden.
Sogar Fortbildungen und ganze Szene-Jahres-Meetings gab es schon „für Umme“. Vom Feedback her waren es die bisher besten und kreativsten in der Szene. Umso kurioser erscheinen dagegen Veranstaltungen auf denen, gegen Bezahlung, den Teilnehmern „Skilaufen“ auf Cross-Skates beigebracht werden soll und dafür sogar Skiläufer engagiert werden. Sorry, aber Cross-Skaten auf Skiern geht auch nicht und ich würde nie versuchen dies fachfremd zu unterrichten, schon gar nicht gegen Bezahlung.
So hängt die Triebkraft und der langfristige Erfolg von Veranstaltungen noch immer erheblich von der Qualität und der Kompetenz und weniger von der Lautstärke ab, die nur für kurze Zeit für Aufmerksamkeit sorgt. Das hat ein Teil der Szene leider nie richtig verstanden, wurde doch auch oft viel zu nachdrücklich behauptet, dass wir es mit einer Trend-Sportart zu tu zu haben. Da Trends bekanntlich nur drei bis sechs Jahre anhalten, wäre der Trend schon längst abgeflaut. Ich sehe es daher so: der Trend für die Nordic-Sonstwas-Welle ist fast völlig abgeflaut. Der Cross-Skating Sport ist zwar auch geschrumpft aber er lebt noch, ob mit oder ohne Veranstaltungen. Vielleicht muss es sogar heißen, trotz Veranstaltungen.
Mit den besten sportlichen Grüßen,
Eurer Frank Röder