Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Neuer ultramoderner Cross-Skate
Heute pünktlich um kurz nach Elf kommt hier unsere kleine Satire…
Der neueste Schrei in der Cross-Skating Szene ist das Modell SKI-TE (zur Erklärung: das Wort setzt sich zusammen aus SKI und TE) von der Firma AStKerICKs (oder kurz: AS-KICK), die das Firmenmotto vertritt: „Sei im Wald ein echtes Schwein, mit AS-KICK über Stock und Stein„. Um deutlicher ins Detail zu gehen, ist der SKI-TE ein trendiges Sensationsprodukt, das überhaupt keine Nachteile hat und absolut narrensicher ist.
- X-Y-Bein-Verstellung, da lacht der Orthopäde und zwar richtig. Natürlich traditionell mit Schrauben, die nicht halten – bewährt seit 11 Jahren.
- Ein echtes Trendsportgerät. Voll im Trend zu sein ist das Wichtigste überhaupt. Be someboby, be instantly trendy and be out within one season! Na, wenn das nicht überzeugt?
- Neuartige Schuh-Knickmechanik: Unterstützt das Abknicken des Schuhs an irgend einer Stelle im Mittelfuß und zerbröselt so ruckzuck an der Knickstelle jeden Schuh, ganz besonders unser wetterfestes Schuhmodell „Dunghill Cruiser“.
- Hydraulische Federung, damit man endlich mit durchgedrücken Beinen fahren kann, statt Cross-Skaten zu lernen, endlich rumstehen wie auf einem Segway.
- 6-Zoll-Scheibenbremsen vorn, die mit einem Bremsassistenten gekoppelt sind, der reagiert, wenn man sonst gegen die eigenen Stöcke fahren würde. Quasi die Vollautomatik gegen die eigene Dummheit, wenn dann auch leider durch die damit eingeleitete Vollbremsung der wassergespülten Scheibenbremsen aus dem Rallye-Sport einen noch viel dümmerer Überschlag verursacht wird. Lieber modern gebremst als am Ende womöglich gar nicht gestürzt!
- 7-Zoll Bereifung: Neue Reifen, neues Glück. Warum nicht durch Zufall spontan hinbekommen, was andere Produkthersteller versuchen jahrelang zu entwickeln? Alternativ natürlich auch mit Weich-Plastikrädern lieferbar, damit wir nicht zu viele Vorteile in einem Sportgarät vereinen.
- Blamiert, dank 500 Watt-Hilfsmotor, jeden Sportler – den Fahrer ebenso, wie den Abgehängten.
- Kommt aus natürlich Amerika (genauer von der NASA), ist aber trotzdem „Made in Germany“, was mindestens genauso wichtig ist, also behaupten wir am Besten beides.
- Kundenfreundlicher Preis von 1111,- €. Wer sich das entsprechende Reichtumsbewusstsein einredet, kann sich die die Dinger locker auf Pump kaufen.
- Wir finden alles – auch ungesehen – klasse, solange wir es verkaufen! Na, ist das ’ne Einstellung…?
Seit etwa 2009 häufen sich die Stimmen, den ach so anstrengenden Cross-Skating Sport zu erleichtern. So wurden bei Wettkämpfen die ausgeschriebenen Distanzen auch schon einmal spontan auf ein Viertel gekürzt, bevor noch der gefürchtete Schweiß floss oder sich irgend jemand anstrengen musste. Okay in der Sauna schwitzen geht noch in Ordnung, aber doch nicht beim Sport! Auch Voll-Plastikreifen, die wir von Inlinern kennen, wurden bei Schweißabstinenzlern immer gefragter. Und dann gab es ja auch noch zahlreiche Beschwerden, dass es bergauf manchmal anstrengend wurde und besonders das langsamere Vorankommen auf Waldwegen wurde immer unbeliebter. Damit konnte doch keiner rechnen! So sagt man doch jeder kann überall ganz leicht damit fahren. Und das Ganze auch noch 13 Monate in Jahr. Könnt ihr denn nicht rechnen ihr Trottel? Das sind fast 130 Tage am Stück! Das musste besser werden.
Warum findet Cross-Skating überhaupt im Freien und oft sogar auf Waldwegen statt? Luftreifen runter, Plasteräder drauf und der Cross-Skate wird zum Minus-Skate (minus Cross eben). Und besonders die qualifizierte Kritik, „hab’s kurz ausprobiert und ich kam damit im Wald nicht zurecht, das ist nix für mich“, hat sich jetzt die Firma AStKerICKs zu Herzen genommen und nimmt sich künftig vor jeden Ast im Wald zu überrollen.
Der Sport soll uns endlich leichter gemacht werden, bevor sich am Ende noch die Sportmediziner über gehäufte Trainingseffekte bei Freizeitsportlern beschweren. Das neue Modell wurde dazu mit Hybridtechnik ausgestattet, seit unsere Politiker uns erklärt haben, dass eine Millionen Elektromotoren immer noch umweltfreundlicher sind als ebenso viele sportliche Menschen. Warum also auf Überflüssiges versichten und warum soll auch weniger mehr sein? Mehr ist mehr, das sagt uns doch schon die Logik! Die Technik des SKI-TE hat das Toys’r’us Prüfsiegel, wurde vom TÜV Legoland zertifiziert, darf aber auch auf allen öffentlichen Straßen innerhalb Lummerlands gefahren werden. Siegel über Siegel und Zertifikate bis zum Abwinken, das beruhigt!
Dafür gibt es bergab und beim Bremsen eine Rekuperation zur Energie-Zurückgewinnung. Aber man kann den Akku auch zu Hause aufladen und dann umweltfreundlich mit Motorkraft durch die Natur walzen. Und was der Akku verbraucht, kann die Wampe an Energie einsparen – 1 Stunde Akku-Ladezeit wäre ein halbes Kilo Speck gewesen. Egal, macht nichts, im wahrsten Sinne des Wortes oder man kann dann auch sagen: „SUV gehabt“.
Jetzt, da die Details erklärt sind, zum Testbericht unseres stets bestinfomierten Gelegenheits-Redakteurs Test-Skater.bähä, der Testfahrer aller Testfahrer. Er hat uns heute aktuell folgende aktuelle Infos zugespielt:
Der Cross-Inliner ist total hipp, weil die Verpackung bunt ist und die Famile auf dem Karton vielversprechend grinst. Das kann ich auch, schließlich habe ich schon mit meiner mit Markenlogos übersähten Visitenkarte, die mich als Super-Testfaher und zertifizierten Alleskönner ausweist, auf Messen schon so manchen kostenlosen Test Cross-Skate abgestaubt. Ja, der Skate hat alles, was man sich wünscht: Bunte Aufkleber, Plastikverkleidungen, Haifisch-Kiemenmuster-Sollbruchstellen, dazu noch viele viele weiche Schrauben, die viel Werkzeug erfordern, das ich noch gar nicht habe und ettliche schlecht passende Teile, die jahrelangen Bastelspaß garantieren. Ich hoffe noch auf zeitintensive Upgrade-Kits des Herstellers um aus Murks, richtigen Murks zu machen.
Irgendwo hatte ich auch etwas von „Spaßgarantie“ gelesen. Ich hatte ja, als erste Maßnahme, das vertrauensvoll vom Hersteller und eigentlich geheim zugemailte Vorabfoto, gleich auf meine Website gestellt und den SKI-TE schon zum Verkauf angeboten. Natürlich habe ich das Bild vorher noch ausgiebig mit Photoshop bearbeitet, zum Beispiel einen zweiten gleichgroßen ebenfalls linken Skate dahinter kopiert, damit man glaubt ich sei schon im Besitz eines echten Paares dieser Skates. Die Iso-Perspektive wirkt zwar hölzern und optisch geknickt, aber es sieht nach viiiiel aus, vor allem, weil ich meinen Namen fett über den Markennamen AStKerICKs geschrieben habe. Was mancher Pseudo-Akademiker mit Gnaden-Doktortitel kann, kann ich doch schon lange!
Jetzt, durfte ich aber ein erstes Serienexemplar testen, das mir das Cross-Skating Magazin zur Verfügung stellt, nachdem die es gekauft haben. Ha, ha, schön blöd! Ja, die 7-Zollräder sind toll, aber 4 Zoll wären besser gewesen, weil Reifenwechseln damit noch viel mehr zur langanhaltenden Freizeitbeschäftigung werden. Ja, 4-Zoll-Reifen gibt es…zumindest gibt es Reifenruntermach-Maschinen dafür. Wie war doch gleich die Werbung? „Ob 4, ob, 11 ob gar kein Zoll, wir finden uns ganz affen-toll!“
Schwer sind die SKI-TEs natürlich auch, aber 3,9 kg an jedem Fuß sind ja noch keine 4 kg und die eingebaute Technik will ja bewegt werden. Da haben wir zum Beispiel eine schicke Unterbodenbeleuchtung, 6 Zoll-Scheibenbremsen und eben das Akkupack des Hybridantriebes. Auch die Federelemente sind supertrendig, man spürt gar nicht mehr, worauf man fährt und es ist immer wieder eine willkommene Überraschung, wenn die Räder so am Boden kleben, dass man die Dinger in der Kurve nicht mehr schnell genug umsetzen kann und es einen oft lustig auf die Schnauze brezelt. Wir haben es ja mit einer Action-Spotart zu tun, wie wir alle wissen, und unverletzt zu bleiben ist voll uncool.
Bevor ich richtig losgefahren bin habe ich gleich an der X-Y-Bein-Verstellung herumgepfuscht. Warum lange ausprobieren oder durch praktisches Üben erst lernen, wo die Mitte ist, wenn ich doch vorher schon weiß, dass ich Y-Beine habe. Ja stimmt, wenn man es entsprechend einstellt, fährt man auch garantiert dauerhaft mit Y-Beinen weiter und das ist gut so!
Vermisst habe ich aber den „Flex“ im Ski, äh Ski-te, äääh Skate, das ist das, was niemand erklären kann, wozu es beim Cross-Skate gut sein soll, aber ich erwähne es auch nur, weil das Wort so toll klingt und ich dann von Skiläufern respektvolles Schulterklopfen ernte.
Auf meiner flachen Teststrecke am Seeufer schalte ich nach 20 Minuten den Motor ein. Meine hammermäßige Topform ist nicht für höhere Anstrengungen geeignet, aber Dank Motor, kann ich jetzt mit angemessenem Tempo unversichert über den Radweg brettern. Mir ist es eine Genugtuung, endlich wieder einmal einen Senior auf Inlinern abzuhängen und hoffe, dass er dabei das peinliche Motorgeräusch nicht hört. Alles in Allem ein Muss, für jeden der heute in sein will.
Dieser Test spiegelt die Meinung unseres Super-Testfahrers und Nordic-Skating Experten wieder. Wir garantieren aber, das außer dem guten Geschmack, niemand verletzt oder gefährdet wurde.
Die ersten 100 Exemplare des SKI-TE sind nur heute am Dienstag im guten Fachhandel erhältlich. Wer den Termin verpasst hat oder wer Geiz geil findet, kann bei Hersteller sicher ein Testexemplar erbetteln und vorgeben er oder sie sei ein begnadeter Testfahrer.