Trainingslager – 4. Folge

  Fortsetzung von Trainingslager – 3. Folge

Ein oft gehörter Begriff in Cross-Skater Kreisen ist ja das Trainingslager. Wie ein Trainingslager definiert ist und wozu es gut ist, wurde schon von längerer Zeit in den vorherigen Folgen umfangreich erläutert. Wie leicht zu verstehen ist, geht es um Training. Kurz, es ist ein Zeitabschnitt von mindestens einer Woche Dauer mit den Ziel einer längerfristigen und sinnvollen Leistungsverbesserung oder -stabilisierung. Wer ein Trainingslager macht, um Trainingsdefizite aufzuholen, sprich, nach einer „bequemen Phase“ durch ein Trainingslager in Schwung zu kommen, ist dort verkehrt. Dort wird angemessen intensiv, vor allem aber erheblich mehr trainiert als sonst. Um das zu verkraften, muss man bereits vorbereitet ins Trainingslager gehen, also sich schon im Training befinden, sonst „zerlegt“ es einen gründlich. Mancher brauch vielleicht das Gefühl es sich richtig zu geben (eigentlich gerade nicht richtig, denn dann ist es oft zu viel). Ich kenne vor allem aus Trainingslagern, die noch als Triathlontrainer betreut habe, den Anblick von Trainings-Zombies, die sich kaum noch rühren konnten, weil sie schlecht vorbereitet waren. Trotzdem sind es gerade diese, die oft besonders laut verkünden bald „ins Trainingslager zu fahren“ – der Spruch klingt ja auch sowas von professionell, man könnte glatt neidisch werden auf solche Modell-Athleten. Auch nachher tönen die gleichen Trainingshelden nicht minder laut von ihre Taten, dann allerdings oft mit gewissen Ausreden „Trainingsverletzung zugezogen“, „konnte nicht voll trainieren, wegen eines Infekts“ usw.. Die Ausreden mögen Hand und Fuß haben, sind aber oft auch eine Folge des übertriebenen Trainings.

Gelegenheits-Trainierer sind in einem Trainingslager ebenfalls verkehrt. Ihnen bringt es mehr, das bisher nur sporadische Training mehr in Richtung Kontinuität zu verändern. Dann können auch sie über die Teilnahme an einem aufbauenden Trainingslager nachdenken

Warum man sein Training mit Trainingslagern aufbauen sollte

Einmal motiviert es doch den einem oder anderen Gelegenheits-Trainierer so etwas einmal zu machen, dann sollte er/sie einige Wochen vorher aber regelmäßig trainieren. Zweimal die Woche, besser dreimal sind eine Orientierung. Wer schon im Training ist, aber vielleicht noch nicht ganz seinen Rhythmus zum Saisonbeginn gefunden hat, bekommt mit dem Trainingslager seinen ersten „Schub“. Danach läuft vieles leichter und die Motivation scheint kein Problem mehr zu sein. Auf der anderen Seite lechzen die richtig Ambitionierten geradezu nach den ersten Trainingslagern der Saison und beginnen sie vorbildlich vorbereitet und erfüllen die Trainingsziele spielend. Diese müssen aber aufpassen, nach den ersten Trainingslagern, vor Begeisterung, nicht zu intensiv oder zu umfangreich weiter zu trainieren.

Wie auch immer, für einen guten Start bietet das Magazin zusammen mit dem Cross-Skate-Shop auch in dieser Saison wieder Trainingslager zum Durchhalten und zum Form aufbauen an. An diesen Trainingslagern kann man ganz unspektakulär kostenlos teilnehmen, sie sind kostenlos, mit professioneller Beratung, nicht zu lang, aber lang genug und vor allem, mindestens fünfmal im Jahr. Immer leicht zu finden im Cross-Skating Veranstaltungkalender.

Etwa ganz anderes ist das beim Stil- und Technik-Training, dabei werden primär Bewegungen eingeübt. Das klingt leider etwas nach Schule und bevor es zu sehr abschreckt, nennen es manche Anbieter lieber völlig unzutreffend „Trainingslager“, das hat klingt etwas heldenhafter. Vermeitliches Heldentum wird heute ohnehin zu leichtfertig verkauft und gekauft, daher sollte man die Begriffe nicht völlig verwirren. Trainingslager haben eindeutig das Training zum Schwerpunkt, Technik- und Stil-Übungen haben Übungen zum Schwerpunkt. Die Hintergründe kann aber jeder Trainer zufriedenstellend an Hand von vielen Details erklären, genauer gesagt, ob das ein Trainer kann…daran erkennt man ihn unter anderem. Idealerweise macht man diesen Teil des Trainings unter qualifizierter Aufsicht, am Besten in Form eines Personaltrainings und macht danach die individuell empfohlenen Übungen. Das sollte man am sinnvollsten vor einem Trainingslager tun. In einem Trainingslager ist dafür aber keine Zeit und kein Platz, denn Trainingslager bestehen im Wesentlichen aus Training, Regenration, Essen und Schlafen. Körperlich setzt man sich in einem Trainingslager bewusst einer noch sinnvollen Grenzbelastung aus. Am Abend bestehen dann die Grundbedürfnisse, auf natürliche Weise, nur noch aus Duschen, Essen und Schlafen. Eventuell noch vorher eine Massage, aber für abendlichen Schwoof und gemütliches Beisammensein, fehlt dann in der Regel die Kraft und ganz ehrlich, wenn sie nicht fehlt, hat man nicht genug trainiert.