Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Sylt 2013: Hörnum – List – Hörnum Cross-Skating Tour
Hier wieder ein motivierender Tour-Report von unserem Langstrecken-Touren-Scout „Gery More“. Herzlichen Dank Gerald für diesen Bericht!
Inspiriert von der Strecke des Sylt-Laufs und der blumigen Schilderung unseres Freunds Paul, war ich motiviert von Hörnum nach Sylt auf der Radstrecke die in diesem Fall auch die Laufstrecke ist mit meinen Cross-Skates zu fahren. Dankenswerterweise hat eine helfende Hand (Christian) meine Stöcke und Ausrüstung im Auto auf die Insel gebracht. Im Flieger kostet der Mehrpreis € 70,- ist also so teuer wie ein Satz Stöcke.
Das Streckenlayout ist wie auf einer kleinen Nordseeinsel zu erwarten flach ist doch die höchste „Erhebung“ mit 52 m die Uwe-Düne (genauer 52,5 m ü. NN) und die wird dabei noch nicht mal überquert, also alles ganz locker? Der Sylt-Kenner weiß dass dem mit nicht so sein muss oder ist. Der immer präsente Wind hat schon so manchen Radler oder Wanderer ganz schön in Verlegenheit gebracht. Im schlimmsten Fall kann man aber fast überall auf der Strecke in den Bus steigen.
Laut Planung ist die Gesamtstrecke knapp 70 Kilometer lang und ich denke in 5 Stunden ist die zu rollen. Als ich meine Cross-Skates unterschnalle ist das Wetter mit gerade mal 17°C für die Jahreszeit zu kalt aber passt mir ganz gut, die Hitze macht mir häufig auf Langstrecken zu schaffen, ich schwitze da bis zu 2 Liter die Stunde aus.
Die Frage nach dem Wind beantwortet der Insulaner mal ganz locker mit Windstill. Windstill? Die Fahnen am Mast neben mir knattern und der Wind pfeift mir um den Helm. Dazu ist folgendes anzumerken: Die Eingeborenen erfassen Wind erst ab Stärke 5 (frische Brise 29-38 km/h) alles bis zum Sturm (Windstärke 9; 75 – 88 km/h) wird dann üblicherweise mit der nordisch trockenen Art als „weht en büschen“ und ab Orkan (Windstärke 12; >117 km/h) äußert man sich in etwa „weht en büschen mehr“.
An diesem Tag herrscht vorwiegend Windstärke 5 bis 6 in Böen bis 8. Für meine Verhältnisse ganz ordentlich. Und er kommt mir auf den ersten 30 Kilometer von schräg vorne entgegen. Also mache ich mich auf den Weg.
Der Radweg führt parallel zur Einzigen Straße in Richtung Westerland. Nun ist die Landschaft auf diesem Teilstück geprägt durch Langeweile lediglich bei der Ortsdurchfahrt in Rantum kommt etwas Abwechslung auf, hier muss ich außerdem zweimal die Straßenseite wechseln. Das stellt kein Problem dar gibt es hier doch fast an jeder Stelle Ampeln die auf Bedarf sprich Knopfdruck frei Fahrt für Radler, Fußgänger und auch Cross-Skater gewähren.
Meine erste Pause lege ich dann am Ortseingang Westerland bei Kilometer 16,8 ein. Für das Teilstück habe ich 1:12 h gebraucht oder 14 km/h – für meine Verhältnisse eher gemächlich. In Westerland geht es dann durch die Fußgängerzone und auf einem engen Radweg der trotz des lausigen Wetters ganz gut von Fußgängern und Radfahrern frequentiert.
Die Beschilderung ist erstklassig und so geht es dann durch Wenningstedt hier führt der Radweg auf Dorfstraßen. Am Ortsende sind die Radler und Spaziergänger sowie Cross-Skater wieder unter sich, bis Kampen verläuft die Strecke topfeben und geradeaus zweimal werden Straßen gequert und entsprechende Vorsicht gilt es walten zu lassen, hier wie auch sonst überall pochen die Autofahrer auf ihr angestammtes Recht der Vorfahrt.
Hinter Kampen wird es „hügelig“ es geht stets auf und ab und der Eindruck dass man sich in einer kargen Landschaft befindet wird durch die Tatsache verstärkt dass man auf diesem Teilstück fast keine Baum sieht. Der Wind pfeift mir um die Ohren und heute habe ich Pech, es gibt nur zwei Sorten Radler die langsamen die ich locker überhole oder die Schnellen Sportler oder E-Biker die lässig an mir vorbeiziehen. Also keinen Windschatten und der Rückweg liegt ja noch vor mir. Mir läuft der Schweiß und kurz vor List leere ich den Rest meiner Wasserreserven von 2 Liter.
Nach 35,4 Kilometern komme ich im Hafen von List an und fahre zwischen den Touristen die bei Gosch und auf dem Platz davor in Massen laufen auf den Kai. Trotz der Wolken ist es ein toller Anblick. Nur wenige Kilometer entfernt auf dem Festland liegt Dänemark.
Kurz darauf fahre ich einen Edeka-Markt am Ortsausgang an, hier decke ich mich ausreichend Flüssigkeit ein, so dass ich den Rückweg der jetzt mit Rückenwind entsprechen einfacher sein sollte locker angehen kann.
Den Unkenrufen einer älteren Dame zu Trotz die meint, dass in der Regel der Wind am Nachmittag dreht mache ich mich gut gelaunt auf den Rückweg. Jetzt blitz auch immer wieder mal die Sonne durch die Wolkenlücken und der Wind flaut etwas ab, kommt aber weiterhin stets von schräg hinten. Bei Kilometer 52,8 und einer Fahrtzeit von 3:40 h jetzt Schnitt von 14,4 km/h lege ich eine dritte kurze Trinkpause ein um für das letzte Teilstück gewappnet zu sein.
Irgendwie hatte ich die Strecke von Westerland nach Hörnum länger in Erinnerung relativ locker und entspannt komme ich nach 70,9 Kilometer und 4:40 mit einem 15,2er Schnitt wieder in Hörnum am Strönholt an. Das Restaurant liegt auf einem Hügel und gehört zu einer phantastischen Golfanlage, dort erlaubt man mir mich zu duschen und umzuziehen. An der Bar bekomme ich meine geliebte Johannisbeerenschorle und der Ausblick ist phänomenal – der Blick geht aufs Meer und ebenso aufs Wattenmeer.
Gesamtfazit:
Sicherlich nicht die absolute Knallerstrecke da lange Stücke (Westerland Hörnum) direkt neben der Straße laufen, der Reiz der Tour ergibt sich aus einer Mischung von Dünen und Karstlandschaft der schöne Teil der Strecke verläuft von Wenningstedt nach List auf der Trasse der Schmalspurbahn die hier bis 1970 fuhr. Obwohl es kaum Steigungen gibt doch recht anstrengend da ein stetiger Wind ordentlich anstrengend ist.
Statistik:Meine Fortbewegungsmittel:
Powerslide XC Path 2.0 mit 4 x CST Reifen.
Mein XC-Path hat übrigens seit April vergangenen Jahres ca. 6.000 Kilometer runter.
Zu meiner Basisausrüstung zählen 2 Liter Wasser, 2 Ersatzräder auf Felge, 1 Verbandskasten, 2 Griffschlaufen für meine KV+ Viking Stöcke, immer ein Helm natürlich, 1 Paar Turnschuhe und ein Satz trockener Kleidung sowie ein Windbreaker. Sämtlicher „Ballast“ kommt in einen Rucksack. Ich fahre immer mit einer langen Mammut Pulse Pant, seit knapp 2.000 Kilometer fahre ich die gefederten Wendespitzen von Hagi, auf Langstrecken macht sich das Mehrgewicht zwar bemerkbar, aber durch die Federung hat man mehr Grip und auf die Dauer durch das weniger Rutschen einen Vorteil vor Allem wenn die Kraft zu Ende geht und die Konzentration nachlässt greifen die Spitzen.