Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Was tun, wenn Skilanglauf immer seltener möglich wird…?
Dabei mag ich es so sehr durch schöne Winterlandschaften auf Skiern zu skaten oder auch im klassischen Stil zu laufen. Die Winterlandschaft und vor allem die gute Luft und die Ruhe tun mir immer körperlich und seelisch sehr gut. Schade, dass ich noch nicht einmal in jedem Winter dazu komme und leider auch immer seltener. Zum Glück konnte ich im letzten Winter an einem professionell betreuten Ski-Skating Trainingslager in Sachsen (Skischule-Klingenthal.de) teilnehmen, aber im Vorjahr fiel eine ähnliche Planung glatt ins Wasser. So stelle sich mir jedes Jahr die Frage: Soll es in diesem Winter wieder keinen richtigen Winter geben?
Rückblickend auf die letzten Jahre muss ich sagen, der Winter findet offenbar immer seltener statt. So gesehen sind die Kosten und der Aufwand des Wintersports immens, dabei verzichte ich sogar inzwischen völlig auf das alpine Skilaufen, bei dem ich noch höhere Kosten für den Lift und die noch aufwändigere Ausrüstung hätte. Skilaufen ist für mich ein kleiner Luxus geworden. Cross-Skaten ist dagegen oft viel praktischer, auch pragmatischer, so etwas wie sportlicher Alltag. Es ist für mich die preisgünstigere, praktikablere, aber trotzdem nicht minder geschätzte Sportart. Die kleinen „Urlaube“ vom Alltag, mehrmals in der Woche tun mir sehr gut und sie machen, in etwas kleinerem Rahmen als ein Ski-Urlaub, auch durchaus Spaß.
Cross-Skating ist eben die passende Sportart zum Klimawandel durch die globale Erwärmung. Ich cross-skate in jedem Winter erheblich mehr als ich skilanglaufe, geschätzt über die letzten Jahre sicher gut 30 mal mehr Kilometer, doch ich genieße das Cross-Skaten in der Sonne und sogar in der Hitze, denn genau das kann ich beim Skilanglauf nicht haben. Es ist dadurch sogar ein wenig mehr Freiluftsport als dieser, weil das Gefühl in kurzer Kleidung Ourdoor-Sport zu machen, ja im Skilanglauf fast unbekannt ist. Auf die Idee zum Skilanglauf in eine Skihalle zu gehen, würde ganz bestimmt nicht kommen. Es wird ja auch immer wieder betont, dass Skilanglauf Outdoor-Sport sei. Dann sollte man sich sich auch mit den klimatischen Gegebenheiten abfinden. Und bei mir zu Hause in der Rheinebene bedeutet Wintersport eben vor allem Cross-Skating. Dem Winter mit technischen und nicht unbedingt klima- und naturfreundlichen Hilfmitteln (z.B. Schneekanonen, Skihallen) auf die Sprünge zu helfen, wie es in den letzten Jahren massiv zu beobachten ist, finde ich nicht gut. Da fände ich es sogar umweltfreundlicher mit meinen „Sothic-Skates“ in den Süden zu fahren um dort einen schönen Cross-Skating Urlaub zu machen.
Zumindest gehöre ich zu dem Cross-Skating Sportlern, die auch Skilaufen können. Ich schätze, dass beinahe jeder vierte Cross-Skater mit Skilaufen generell noch nie etwas zu tun hatte. Das ist deswegen so eine bemerkenswerte Tatsache, weil es sich bei diesem Viertel um Direkteinsteiger und Umsteiger aus anderen Sportarten und nicht „Ski-Wechsler“ handelt. Sie kennen und suchen gar kein Schneegefühl und keine Wintersportidylle. Sie wissen auch gar nicht, dass man sich im Wintersport leichter verletzt (wie vor knapp zwei Jahren unsere aktuelle Bundeskanzlerin), auch die Gelenkbelastung wäre beim Skisport höher als beim Cross-Skating, wenn man ihn, wie Cross-Skating, das ganze Jahr ausüben würde. Ja, kaum einer schreibt darüber, stattdessen wird häufig, ziemlich naiv, das Cross-Skating dem Ski-Skating fast gleichgestellt. Personen die Cross-Skaten können und zum ersten Mal skiskaten, rutschen zunächst gnadenlos seitlich weg, weil sie die Ski nicht richtig abkanten können.
Das braucht ein Cross-Skater auch nicht zu tun, denn Reifen sind rund und können orthopädisch optimal schonend von der Körpermitte aus weg bewegt werden. Ich möchte gar nicht wissen, wie die Knie langjähriger Ski-Skating Profis von innen aussehen. Doch auch engagierte Hobby-Skiläufer kommen ja kaum auf ein Zehntel des Profi-Trainingspensums, wodurch sie auch sicher kaum unter einem Gelenkverschleiß durch Ski-Skating leiden dürften. Ob aber ein bereits lädiertes Knie durch Ski-Skating sicher beschwerdefrei wird, darf man sicher in einigen Fällen bezweifeln. Von Sportsfreunden wurde mir aber schon mehrfach begeistert darüber berichtet, wie auch verletzte und mitunter angeblich verschlissene Knie durch Cross-Skating wieder aufgebaut wurden. Deswegen erscheint mir auch das angestrebte Getue um „ski-ähnliche“ Cross-Skates völlig abwegig. Besonders im Knie ist die Belastung beim Skilaufen etwas höher, auch wenn die Bewegung, im Groben betrachtet, sehr ähnlich erscheint. Cross-Skating ist, wie schon oft erwähnt und erläutert, ein eigenständiger Sport mit vielen Vorteilen. Warum sollte man diese durch solche Ambitionen wieder auf die regional begrenzte Saisonsportart Skilaufen reduzieren?
Cross-Skating ist vielseitiger, bietet einen größere räumlichen, zeitlichen und klimatischen Aktionsradius und ist nach meiner Erfahrung sogar gesünder, ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen. Es kann nur sinnvoll sein Cross-Skates in Zukunft noch „cross-skate-ähnlicher“ zu gestalten, um die Vorteile und den bereits breiten Einsatzbereich noch mehr zu erweitern. Nein, ich schiele nicht ständig zum Skilaufen, wenn ich cross-skate. Mit gut gemeinten Zurufen ahnungsloser Passanten, „Wo ist denn der Schnee?“, können Cross-Skater nur wenig anfangen, denn was sie am wenigsten brauchen, ist ja gerade der Schnee.
Eine noch etwas bessere Geländetauglichkeit bei vielleicht noch etwas geringeren Fahrtwiderständen wäre, nach meiner Ansicht, ein erstrebenswertes Ziel. Damit können Anfänger etwas früher in den Wald „vorstoßen“, völlige Cracks könnten sich sowohl schneller wie auch noch „crossiger“ austoben und Normalos und Tourenfans, wie ich, können ihre Tourenlänge vergrößern und dabei den Geländeschwierigkeitsgrad sogar noch etwas erhöhen. Und alles zusammen würde sicher noch zu weniger Stürzen führen. Dazu gehört, für mich, eine komfortable Anbindung an den Skate, der ein bombensichere Fersenanbindung gewährt, gute regensichere Bremsen, ein langer Radstand und ein möglichst tiefer Stand der Schuhe. Was in Sachen Reifen noch entwickelt wird, ist und bleibt spannend, aber der nächste Entwicklungsschub ist mit den 7- und 8-Zoll Reifen ja schon zu sehen.
Das alles kann zwar als ein Ersatz für die „Unmöglichkeit“ des Skilaufens betrachtet werden, aber manche vermissen Skilaufen gar nicht, weil sie es gar nicht kennen und andere Vermissen es nicht mehr so sehr weil es für sie zu umständlich oder zu teuer geworden ist. Ich schätze Skilaufen, weil es im Schnee stattfindet und das ist etwas Besonderes. Aber Ski ist und bleibt Ski und Cross-Skate ist Cross-Skate und wird hoffentlich immer mehr zum Cross-Skate. Ski werden ja auch immer besser, dann sollten Cross-Skates das auch tun. Eins kann das andere nicht ersetzen oder simulieren, aber dafür können sich beide Sportarten sehr gut ergänzen. Das scheinen auch immer mehr Sportler zu verstehen.
Wer etwas von „365 Jahre im Jahr cross-skaten“ schreibt, kennt den Cross-Skating Sport nicht und ist den Beweis für seine Behauptung noch schuldig. Ich selbst fahre zwar nicht täglich auf meinen Cross-Skates, aber doch das ganze Jahr hindurch ziemlich regelmäßig. So wäre es zumindest in den letzten 10 Jahren im ziemlich cross-skating-begünstigten Rhein-Main-Gebiet doch immerhin an 340 bis 360 Jahren im Jahr auch tatsächlich möglich gewesen den Cross-Skating Sport auszuüben, je nach Wetterlage oder auch „Stärke“ der Schneedecke. So ist Cross-Skating für mich keine „Alternative“ oder Ersatz auch nur eine Notlösung, sondern meine vollwertige Hauptsportart für den ganzen Körper, das ganze Jahr über.