Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Pseudo-Doping: Ist vielleicht doch etwas dran?
Wir armen Sportler, hätten wir alle eine einheitliche Nationalität, wären wir ein unterversorgtes Entwicklungsland, das ständig mit Nahrungsergänzungsmitteln und Pseudo-Medikamenten versorgt werden müsste, damit nicht alle krank werden. So schlecht ist es um unsere Versorgungslage bestellt, glaubte man der Werbung. Fast steht, wer einen Mangel hat, sollte ihn ausgleichen, aber uns gut ernährten Sportlern mangelt es eigentlich an nichts.
Und doch werden immer wieder ominöse Studien zitiert, nach deren Aussagen uns Hobbysportlern eine bedenkliche Versorgung mit bestimmten Stoffen droht. Nach den Motto, „es könnte ja was dran sein“, sind erstaunlich viele Sportler offen für kleinere Ergänzungen in ihrer Nahrung. Verständlich ist das, denn der Sport soll ja nicht schaden. Ganz nahe an dieser Motivation liegt aber die Bereitschaft zur sportlichen Leistungsoptimierung, möglichst mit natürlichen Mitteln oder zumindest nicht verbotenen oder – noch weiter gehend – nicht nachweisbaren Substanzen.
Keton-Drinks: Ketone sollen dem Körper auf anderen Wegen, als den bekannten Eiweiß-,Kohlenhydrat-und Fettstoffwechsel-Wegen bereitstellen. In einer Untersuchung wurde im Training bei Radsportlern eine bis etwa 4 % höhere Leistung bei Einnahme eines Keton haltigen Getränks gemessen als ohne zusätzliche Energiezufuhr. Allerdings fehlt der Vergleich beispielsweise zu einem herkömmlichen Sportgetränk das Energie, meist über komplexe Kohlenhydrate liefern würde. Damit allerdings liegen Langzeiterfahrungen vor, mit Keton-Drinks im Sport noch so gut wie keine. In der Diätetik werden Ketone in der Kohlenhydrat armen Ernährung von Diabetikern eingesetzt. Diese haben allerdings eine schlecht oder nicht funktionierende Bauchspeicheldrüse und müssen auf verschiedene Ernährungskompromisse einlassen. Wenn Gesunde sich darauf einlassen bestimmte Stoffwechselwege zu umgehen, können als Nebenwirkung Störungen gerade auf diesen Wegen auftreten, die zu weiteren Funktionsstörungen führen. Der Körper reguliert bei vielen Vorgängen gegen und unterlässt teilweise die Ausschüttung anderer Hormone oder Enzyme. Dadurch können Organe und Stoffwechselwege „aus dem Training“ kommen. Das ist besonders bei wenig erforschten „Tricks“ riskant und Keton-Drinks werden den Sportlern leider teilweise schon wie legales oder (noch) nicht verbotenes Doping angepriesen. Die einst unter Ausdauersportlern als Wunderkohlenhydrat angepriesene Fructose („Diabetiker-Zucker“) ist inzwischen bei Nicht-Diabetikern als Diabetes anerkannt.
„Anabol loges“: Ein Kräuter und Mineralstoffpräparat, das offenbar so klingen soll wie Anabolika, damit aber nichts zu tun hat. Eine „anabole“ (= aufbauende) Wirkung hat das Mittel jedenfalls nicht.
Taurin: Der kraftstrotzende Ruf des Taurus wurde vom Sportveranstalter Redbull schamlos für die Werbung seines Sekundärproduktes, der bekannten roten Limo, genutzt. Allein der Name der Substanz dürfte es schon Wert sein ihn zu verwenden. Viele Konsumenten bilden sich sogar eine „wach machende“ Wirkung ein, aber wenn alle davon reden, bewirkt die Einbildung eben einen Placeboeffekt. Koffeinfreier Kaffee macht die meisten Kaffeetrinker auch wacher. Die Wirkungslosigkeit von Taurin wurde inzwischen mehrfach nachgewiesen (z.B. http://www.persoenlich.com/marketing/wissenschaftler-befinden-taurin-fuer-wirkungslos-289537)
Zucker Flash: Zunächst traten sie gelegentlich im Ami-Komödien auf. Kinder oder Tiere, die durch die „legale Droge“ Zucker aufgeputscht, einfach nicht mehr zu bremsen. Für viele Eltern war diese die angenehmere Erklärung für ihre nervösen Kinder, was Mediziner aber etwas nüchterner mit ADS oder ADHS erklärten. Zucker liefert Energie, jedoch nicht mehr als der normale Stoffwechsel mobilisieren kann, ein Überschuss davon wandert ins Körperfett. Da wir auch ein Duracell-Häschen nicht schneller hopsen als mit voller Batterie, denn wer nach Zuckerkonsum aktiver wird, muss vorher unter einen Energiemangel also Unterzuckerung gelitten haben. Der lahme Hase, ohne Duracell-Batterie, war also lediglich „unterzuckert“. Mehr als 100 % Energieausschüttung durch Zucker geht beim Menschen aber nicht. Zwar erreichen Diabetiker unnatürlich hohe Blutzuckerwerte, aber diese Energie steht ihnen dann nicht zur Verfügung, sondern der Zucker dickt dann vor allem das Blut ein, was unter anderem die Leistungsfähigkeit verringert. Ja, aber man hört doch immer wieder von der legendären Turbowirkung einer Cola am Ende eines Marathonlaufes. In diesem Fall war wohl der Blutzuckerspiegel im Keller und jede Form von Zuckerzufuhr hätte eine Leistungserhöhung bewirkt. Hier bewirkt nur ein „Nachtanken“ eine tendenzielle Normalisierung der Situation, ähnlich wie in der Duracell-Werbung. Auch die DextroEnergen-Werbung setzt ja auch den „Blutzucker-Turbo“, den es nicht gibt.
Nitrat: Besonders rote Beete wurde dadurch wieder vermehrt auf den Tellern verbesserungsbedürftiger Sportler gesichtet. Nitrat-Grenzwerte für Trinkwasser zeigen uns schon das gefährliche Potenzial dieses Stoffes. Im Körper werden daraus krebserregende Nitrosamine. Von jeglicher Zufuhr ist daher abzuraten. Trotz Grenzwerten für Trinkwasser ist aber keine Konzentration völlig unbedenklich. Grenzwerte spiegeln oft nur eine Art von Resignation vor den praktischen Gegebenheiten wieder, denn sonst hätten viele Gemeinden kein (erlaubtes) Trinkwasser in ihren Leitungen . Warum nun das rote Gemüse mit seinen naturgemäß recht hohen Nitratwerten als „Powerfood“ mit angeblich Regeneration fördernder und Muskel aufbauender Wirkung ins Gespräch kommt, ist unter diesem Gesichtspunkt unverständlich.
Gelatine: Glibberig und schmierig scheint sie genau das zu sein, was kaputte Gelenke brauchen. Aber der Körper hat keine „Öleinfüllöffnung“ durch man die benötigen Schmierstoffe nur einfüllen muss, damit diese direkt zu den kritischen Stellen gelangen. Die Gelatine wird einfach nur verdaut, macht als höchstens dick und das war’s.
Coenzym Q10 soll irgendwie die Herzfunktion verbessern, weil es im Herzmuskel vorkommt. Bessere Herzfunktion suggeriert bessere Herzleistung, Belegt wurde das aber bisher nicht.
L-Carnithin soll essentiell am Fettstoffwechsel beteiligt sein. Vegetariern wurde sogar oft ein Mangel an L-Carnithin eingeredet. Beides ist nicht klar belegt. Die Begeisterung für diesen Stoff hielt bei Profisportlern auch oft nur so lange an, wie deren Sponsor-Verträge liefen.
Eine Frage des natürlichen Gleichgewichts
Bei Zufuhr von unnatürlichen Substanzen oder natürlichen Substanzen in unnatürlich hoher Dosierung ist immer zu bedenken, dass der Körper bestrebt ist wieder ein Gleichgewicht herzustellen. Manchmal entsteht bei starker einseitiger Mineralstoffzufuhr ein Mangel des Gegenspieler-Mineral. Bei extremer Magnesium-Aufnahme, beispielsweise, wird weniger Calcium aufgenommen. Die Aufnahme und Ausscheidung von Stoffen konkurriert außerdem auch fast immer mit anderen Stoffen. Organe und Stoffwechselwege können dabei stärker belastet werden. Und sollten tatsächlich Wirkungen hervorgerufen werden, stellt sich der Körper auch darauf ein. Im Extremfall wird die Funktion von Organen beeinträchtigt, die sonst die körpereigenen Substanzen „managen“, die für genau diese Wirkung zuständig sind. Typ-II-Diabetes ist so ein Beispiel oder die Hoden-Schrumpfung bei Testosteron gestärkten Bodybuildern.