Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Fit statt fett durch die Feiertage
An diesen Festtagen sollte alles anders werden. Statt zuzunehmen und dann im neuen Jahr plötzlich entsetzt festzustellen wie in dieser Zeit, wider besseren Wissens, die eigene Fitness den Bach hinunter gegangen ist, wollte ich dieses neue Jahr mit wenigstens zufriedenstellender Fitness beginnen. Die Waage wollte ich als ein reines Messgerät betrachten, statt es als Höllenmaschine zu fürchten. Ich möchte hier auch nur ganz wenige Zahlen nennen, denn Vergleiche sind ja immer relativ und die werbewirsamen So-und-so-viele-Kilogramm-abgenommen-in-nur-so-wenigen-Tagen-Sprüche glaubt ohnehin niemand. Es half also wieder einmal nur der Selbstversuch – und mein Partner musste mich, als Unterstützer in allen Lebenslagen, natürlich dabei begleiten. Hier also meine Reportage vom 24. Dezember bis 1. Januar, also neun beabsichtigt sportlichen Tagen, in denen wir der üblichen Tendenz mit engagiertem Bewegungstraining zu Leibe rücken wollten.
24. Dezember, Dienstag – der 1. Tag
Bestandsaufnahme: Das Körpergewicht von uns beiden wurde zu Anfang als Indiz ermittelt und in einer persönlichen „Geheimakte“ notiert. Bei dem Projekt sollte nur der reine Verlust an Gewicht protokolliert werden, keine absoluten Körpergewichte, die ja mehr oder weniger Geschmackssache sind. Das Wetter war für die Jahreszeit herrlich: 13°C und Sonne, tolles Cross-Skating Wetter eigentlich.
Am frühen Nachmittag nutzten wir dann aber spontan diese vielleicht letzte Gelegenheit des Jahres für eine Rad-Tour auf dem Tandem. Nach gut 30 km in 72 Minuten über praktisch menschenleere Feldwege hatten wir dann ein doch ziemlich unerwartetes Naturerlebnis genossen. Auch die recht hohe Dosis an echtem Tageslicht verbesserte deutlich die Stimmung, nach den letzten, doch recht düsteren Tagen. Danach schmeckten Kaffee und Kuchen am Vor-Heiligabend natürlich viel besser. Das Abendessen war dann weder „Diät“ noch Fressorgie, einfach nur ein kleines Festmahl ohne Übermaß. Auf alle Fälle bescherte das Sportprogramm des Tages einen guten Schlaf.
25. Dezember, Mittwoch – der 2. Tag
Das Wetter war plötzlich zur stimmungsmäßigen Katastrophe umgeschlagen. Es lud nicht gerade zum Cross-Skating oder überhaupt zum Verlassen der Wohnung ein. Als frühere Läuferin und Triathletin wusste ich aber, „Laufen geht immer“, was zwar auch nicht die ganze Wahrheit ist, aber trotzdem begann dieser Morgen mit einem 37-Minuten-Läufchen. Danach ein normales Frühstück, das Gefühl kennen Sportler, man weiß, was man getan hat, spürt aber eher weniger als mehr Hunger, eigentlich sogar fast gar keinen Hunger. Zunehmender Dauerregen bei gar nicht so kalten Temperaturen um 6°C verbannten mich aber für den Rest des Feiertages hinter verschlossene Türen.
26. Dezember, Donnerstag – der 3. Tag
Nach festtags-üblichen Familenterminen bleib das Wetter auf dem gestrigen bescheidenen Level. Es war tagsüber so nass und dunkel, dass das Bewegungsprogramm an diesem Tag praktisch ins Wasser fiel. Einen Spaziergang, als sportliches Notprogramm gedacht, mussten wir, wegen des Wetters, nach 20 Minuten abbrechen. Besser wenig Bewegung als gar keine.
27. Dezember, Freitag – der 4. Tag
Immer noch bescheidenes Wetter. Ein Morgenlauf sollte wieder eine Grundlage für den Tag legen, sofern das Wetter noch besser werden sollte, wollte ich später noch eine Trainingseinheit nachlegen. Doch der 42-Minutenlauf bleib der gesamte Sport des Tages.
28. Dezember, Samstag – der 5. Tag
Halbzeit! Die Motivation zum Weitermachen ist noch gut, auch wenn ich mir das Projekt etwas aktiver vorgestellt hatte. Heute morgen ging es gleich ins wunderschöne neue Hallenbad in Griesheim bei Darmstadt, wo wir dann ein 50-Minuten Schwimmprogramm leicht und angenehm absolvieren konnten.
Nach der Hälfte der Zeit, machten wir eine Zwischenbilanz: Gemeinsam mit meinem Partner hatte ich zusammen immerhin schon 1,2 kg abgenommen.
29. Dezember, Sonntag – der 6. Tag
Endlich Cross-Skating! Das Wetter passt, bei Sonne, aber leider sehr starkem Wind, ging es nach dem Frühstück gleich raus auf die Cross-Skates. Nach 90 Minuten war ein anständiges Trainingspensum absolviert. Keine Minute zu lang, gleich danach setzte wieder Dauerregen ein.
30. Dezember, Montag – der 7. Tag
An einem ziemlich arbeitsreichen Tag lag das Langener Hallenbad auf dem Weg und ein 35-Minuten Schwimmprogramm konnte ganz praktisch eingeschoben werden. Wenn es auch von kurzer Dauer war, tat es doch sehr gut. Schön ist es auch auch immer wieder zu beobachten, wie in solchen Sportbädern die Freizeitsportler wohlwollend darauf bedacht sind, dass alle ihr Schwimmpensum ungestört absolvieren können. Das flutscht oft viel besser als beispielsweise im Straßenverkehr.
31. Dezember, Dienstag – der 8. Tag
Endlich wieder cross-skaten! In einer passenden Schönwetterlücke bringen wir es immerhin auf 58 Minuten ruhiges Ausdauertraining. Die Wege sind etwas verschmutzter, als sonst im Winter, weil die Bauern durch die warme Witterung mehr auf ihren Feldern arbeiten. Trotzdem hat es viel Spaß gemacht.
1. Januar, Mittwoch – der 9. Tag und Tag der Abrechnung
Von Katerstimmung keine Spur, denn selten habe ich in der Neujahrsnacht so tief und erholsam geschlafen, wie in dieser. Meinem Partner ging es genauso. Also raus auf menschenleere Wegen und die einmalige Neujahrsstimmung bei Sonnenschein genießen. Immerhin war es schon später Vormittag, als wir mit Wanderschuhen im Naturschutzgebiet „Knoblochsaue“ im südhessischen Ried eintrafen, aber zunächst bleiben wir noch lange allein. Cross-Skating wäre bei diesem Wetter auch schön gewesen, aber wir wollten uns auch auf Pfaden bewegen, wo es mit Cross-Skates schon schwer geworden wäre. Bald waren dann auch dort andere Menschen unterwegs, die ebenfalls Ruhe in der Natur suchten. Nach immerhin gut zweieinhalb Stunden wandern, waren wir zurück. Das Wetter in diesen 9 Tagen war zwar im Durchschnitt zu feucht, aber auch recht warm, so wie heute mit 10° C, was wohl auch fast die Tagesdurchschnittstemperatur während des Projektes gewesen ist.
Die Bilanz: Zu zweit haben wir zusammen 2,9 kg Gewicht verloren, im Durchschnitt also fast 1,5 kg pro Person, mehr wird nicht verraten. Das Ziel, nicht zuzunehmen, wurde also eindeutig erreicht. Ich hatte mir aber trotzdem vorgestellt in dieser Zeit fast doppelt so viel zu trainieren, man unterschätzt bei solchen Planungen aber scheinbar immer wieder, wie unkooperativ das Wetter sein kann. Um so wichtiger ist es, dass Cross-Skater auch andere Ausdauersportarten erlernen, damit sie auch einmal auf diese zurück greifen können. Wenn Schnee gefallen wäre, wären wir sehr gern auch wieder einmal Skilanglaufen gegangen, aber ob das die Temperaturen in den Tieflagen der Rheinebene das in diesem Winter noch zulassen, ist wieder einmal ungewiss. Sportliche Vielseitigkeit zahlt sich aber immer wieder aus, da man sich nicht auf „seine“ Sportart fixieren muss. Wir haben in diesen Tagen fünf Sportarten ausgeübt: Cross-Skating, Fahrrad fahren, Laufen, Schwimmen und Wandern. Bei noch längeren Projekten in ähnlicher Art empfehle ich zusätzlich auch die Kontrolle des Körperfettes mit geeigneten Messgeräten, denn Gewichtsverlust allein, ist nicht alles. Manche topfitten, eher muskulösen Athletinnen und Athleten, sind ja, laut gängiger Gewichtstabellen oder dem BMI, beinahe schon zu schwer. Da sollte der Köperfettgehalt ein Wörtchen mitreden dürfen. Frauen mit unter 19 % und Männer unter 12 % Körperfettanteil dürfen aber schon zu den austrainierteren Sportlern gerechnet werden. Aber hier zählt auch nicht strikt das Motto „je weniger desto besser“, denn unter 10 % Körperfett stellen sich bei Frauen und unter unter 7 % Körperfett bei Männern vermehrt gesundheitliche Probleme ein, wie Hormonstörungen oder eine verschlechterte Immunabwehr. Doch diese Askese erfordert schon eine knallharte Lebensführung von der wir in diesen neun ebenso angenehmen wie erkenntnisreichen Tagen noch sehr weit entfernt waren. Wir haben zwar etwas weniger Sport getrieben, als wir vorher dachten, aber wir haben erreicht, was wir wollten, nämlich fitter statt fetter zu werden! Das heißt aber nicht, dass mein Bewegungsprogramm jetzt schon wieder beendet sei, ich mache natürlich weiter – jetzt erst recht!
Viel Spaß, wer Ähnliches vor hat!