Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Fahrbericht XC Path 2012 2.0 von Powerslide
Nun steht der neueste XC Path 2012 2.0 auch der Cross-Skating Magazin Redaktion zur Verfügung. Hier der erste Eindruck des Powerslide Top-Modells, das nun kleine, aber durchaus sinnvolle Änderungen erlebt hat. Der Cross-Skating Sport erfordert extra stabile Konstruktionen um auf Dauer die nötige Haltbarkeit und damit Sicherheit zu gewähleisten. Diese Anforderung wird nun im nochmals versteiften neuen Rahmen das XC Path 2.0 von Powerslide gut in die Praxis umgesetzt. Auf den ersten Blick sind kaum Unterschiede zu dem als angenehm und gutmütig bekannten XC Path 1.0 zu erkennen.
Zunächst das Offensichtlichste: Die Schuh ist jetzt schwarz statt vorher grau. Erst auf den zweiten Blick erkennt man die neuen Ratschenverschlüsse, die etwas aufwändiger aussehen. Dann fallen auch die jetzt roten Knöchelstützen auf, die von innen höhenverstellbar sind. Sie bestehen, wie schon beim XC Path 1.0 aus Aluminium, aber nicht aus Kunststoff, wie beim XC Trainer 2012.
Beibehalten wurde auch die Ausstattung mit dem sehr rund laufenden Cheng Shin Reifen, der sogar relativ leicht geraten ist und somit etwas Gewicht spart. Dieser Reifen fiel uns als recht angenehm und zuverlässig auf. Optisch ähnelt der Reifen zwar dem aktuellen Skike-Reifen, doch schon wer lesen kann, hat Vorteile: Cheng Shin gehört zu den größten und erfahrensten Fahrradreifen Herstellern in Fernost und hat sein Logo nicht ohne Grund gut lesbar auf den Reifenflanken angebracht. Die spürbar solide Qualität dürfte ein Verdienst, des völlig anderen Karkassenaufbaus sein, als dies beim Skike-Reifen der Fall ist. Dies spüren Reifenkundige schon beim Betasten des Reifens. Ebenso bleibt es beim Path 2.0 bei der Calfbrake II als Wadenbremse am rechten der beiden Cross-Skates.
Dann aber sprechen die Messwerte für sich. Der Radstand beträgt jetzt bei allen Schuhgrößen 522 mm. Der XC Path 1.0 wurde ab Schuhgröße 43 mit einem Radstand von 560 mm und darunter mit 512 mm ausgeliefert. Die „Mittel- und Kleinfüßler“ können jetzt also ebenfalls einen noch etwas längeren Radstand genießen. Die „Großfüßler“, ab Schuhgröße 44, verlieren zwar ganze 38 mm des alten Radstandes, was jedoch durch eine interessante Weiterentwicklung ausgeglichen wird: Der Schuh ist jetzt rund 20 mm näher am Hinterrad montiert, was die Radlast wünschenswert erhöht und auch einen besseren Stil ermöglicht.
Geschrumpft ist nämlich vor allem die Länge der Radgabeln, diese sind nun deutlich kürzer und kompakter. Der jetzt nur noch 2 bis 8 mm enge Freiraum zwischen Rahmen und Reifen ist das eindeutige Erkennungszeichen der neuen Aluminiumschiene. Für Road Star oder Blackarmada Reifen dürfte es etwas zu eng werden, weshalb der etwas weniger voluminöse Cheng Shin Reifen eine sinnvolle Neuentwicklung darstellt. Zusätzlich wirkt der Rahmen auch jetzt etwas gedrungener, aber optisch gelungen. Wer nach Details schaut, wird auch entdecken, dass jetzt rund um die Bremsenlagerung für die Calfbrake II dem Rahmen mehr Material zur Verfügung steht.
Diese Maßnahmen bringen eine Verbesserung der Rahmensteifigkeit, denn eins haben die letzten Jahre gezeigt: Flexibilität im Rahmen zieht bei einem Cross-Skate Rahmen eine Reihe von äußerst unerwünschten Nachteilen nach sich. Die Auslegung des neuen Rahmens erfüllt auch einige weitere wichtige Forderungen, die an moderne Cross-Skate Rahmengeometrien gestellt werden, wie z.B. mindestens 51 cm Radstand und tiefer Stand.
In der Fahrpraxis zeigen die Veränderungen an der Rahmengeometrie durchaus wahrnehmbare positive Auswirkungen. Getestet wurde der XC Path 2.0 von mir in Schuhgröße 45, er wird hier direkt mit dem Vorgängermodell XC Path 1.0 mit dem langen Radstand von 560 mm verglichen. Die Hinterradlast, nimmt zwar durch den neuen Rahmen nur um knapp zwei Prozent der Gesamtlast zu, doch sensible Fahrer spüren das. Hinten zwei Prozent mehr bedeuten, dementsprechend weniger Last auf dem Vorderrad, beide Effekte addieren sich dadurch vorn und hinten.
Der kürzere Radstand vermittelt den Eindruck besserer Agilität. Gleichzeitig ist aber durch den steiferen Rahmen auch ein direkteres und präziseres Fahrverhalten zu spüren. Dabei nimmt man das um rund 60 Gramm höhere Gewicht jedes einzelnen XC Path 2.0 gegenüber dem Vorgängermodell nicht wahr, subjektiv erscheint er sogar etwas leichter, da er sich weniger vorderradlastig, anfühlt. Die Auswirkungen der Veränderungen wirken sich off-road stärker aus als auf Asphaltwegen. Unser erster kurzer Test verlief in zwei Etappen über insgesamt 63 km und zu etwa 60 % auf Waldwegen.
Auch beim XC Path 2.0 empfehlen wir von Anfang an eine zweite Bremse mit zu kaufen. Was beim Fahrrad schon lange Standard ist, sollte sich auch bei Cross-Skates als Normalzustand durchsetzen.
Resumee: Die Bezeichnung Powerslide Top-Modell trägt der neue XC Path 2.0 zu Recht. Die Neuerungen sind deutlich mehr als nur optische Veränderungen, die der anspruchsvolle Kunde sicher zu schätzen weiß. Der XC Path 2.0 ist unter den serienmäßigen aktuellen Cross-Skates der, den man als den am besten zu kontrollierenden bezeichnen könnte. Auch der Kompromiss aus Handlichkeit und Spurstabilität ist gut gelungen. Die Cross-Eigenschaften haben sich leicht verbessert. Die erwähnten Pluspunkte überwiegen die wenigen Minuspunkte deutlich. Also eine sehr erfreuliche Weiterentwicklung, die dazu auch noch optisch gut daher kommt ohne auf „Gimmicks“ zu setzen. Der Preis ist mit rund 360 € nicht gerade billig, doch absolut angemessen, so dass man dem Powerslide XC Path 2.0 sogar ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bescheinigen kann. Damit bietet Powerslide jetzt im Sektor der Cross-Skates mit festem Schuh eine breite und ausgereifte Produktpalette an.
- ++ : Sehr beweglicher und trotzdem stabiler Schuh
- + : der Schuh: ist jetzt weiter hinten auf dem Rahmen befestigt
- + : jetzt etwas längerer Radstand, auch für kleine Schuhgrößen
- + : relativ günstiger Preis
- + : rund laufende Reifen von Cheng Shin (CST)
- + : niedriger Stand von etwa 100 mm
- + : seitliche Reflektoren am Schuh
- + : Bremse mit passablen Nassbremseigenschaften
o : noch relativ geringes Gewicht (4,94 kg in Größe 45*)
o : die Bremse ist nicht sehr sensibel, aber dennoch ausreichend dosierbar - o : verkürzter Radstand für größere Schuhgrößen
o : durch überflüssige Fersenerhöung, immer noch unnötig hoher Stand
– : nur eine Bremse serienmäßig
– : Schuhe nur bis Schuhgröße 47 (effektiv 46) erhältlich, Schuhlasche rutscht nach unten
– : etwas unrunde Felgen
=> Das Testexemplar wurde von der Redaktion käuflich erworben und neutral getestet!
* gewogen mit einer Bremse pro Paar