Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Moderner Biathlon ist „waffenfrei“!
Die Grundidee des Modernen Biathlons als eigene Sporart ist absolute „Waffenfreiheit“. Dazu gehört auch die klare Distanzierung von Attributen, die an Waffen und Waffengebrauch erinnern. Sportschützen dürfte es aus sportlicher Sicht völlig egal sein, wenn sie vor allem ihr Geschick trainieren oder ihre Fertigkeit demonstrieren können. Ob sie das mit einer echten Waffe tun oder einem reinen „Zielsportgerät“, das keine weiteren Eigenschaften einer Waffe aufweist ist dann ohne Bedeutung. Dieses Bekenntnis tangiert den Schießsport mit Waffen nicht im geringsten, der Schießsport wird nicht durch die Erfindung des Modernen Biathlons verurteilt, aber Moderne Biathlon als Sport nimmt für sich umgekehrt in Anspruch sich als reiner Zielsport weiterzuentwickeln. Sollte der Schießsport als militant oder gewaltfördernd in die Diskussion kommen, ist es nicht unsere Diskussion, denn wir trainieren nur spielerisch unser Geschick und stellen es ab einem gewissen Fertigkeitsgrad auch in „ernsthaften“ Wettbewerben auf die Probe. Man mag den Vergleich von Mountainbiking im zu Verhältnis Moto-Cross betrachten – beides Geschicklichkeit erfordernde „Fahrsportarten“ mit ihren jeweils spezifischen Problemen, die sich überhaupt nicht aneinander orientieren müssen (warum auch?), aber auch nicht ausschließen, dass jemand beide ausübt.
Die Schlüsselerlebnisse
a) Gefahr und unnötige Umstände: Schon in der reinen Experimentierphase zum Modernen Biathlon bis 2005 wurden die Gefahren für die Sportler, aber auch die Gefahr für das Image des Modernen Biathlon deutlich. Aus Kostengründen wurden damals vorübergehend vom Arbeitkreis Moderner Biathlon so genannte Sofair Waffen verwendet, die gut geeignet waren um alle Abläufe rund um den Modernen Biathlon auszutesten. Dabei mussten prinzipiell alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, die auch für scharfe Waffen gelten, da die Niedrigenergie-Geschosse zumindest Schmerzen verursachen, aber durchaus auch zu Augenverletzungen und blauen Flecken führen konnten. Dies war den meisten unserer Tester schon zumindest etwas unangenehm, aber alle fanden es umständlich, wegen der Einschränkungen, einiger Abläufe und der Handhabung des Übungsterrain, die alle ähnlich behandelt werden mussten als handele es sich um echte Waffen.
Der Fall eines Querschlägers, der einer Testperson ins Gesicht ging, war das endgültige Ende des „Projektilschießens“ in der Gründungsphase des Modernen Biathlons. Sogar das recht leise Schussgeräusch der Softairwaffen war einigen der Tester bald unangenehm. Manche hatten das Gefühl sich peinlich rechtfertigen zu müssen, wenn jemand die Schussgeräusche hörte. Bei den danach verwendeten Lasergewehren und Laserzielen, gab es einen Hersteller, der ein Schussgeräusch simulierte. Das fanden auch diejenigen albern, die Schusswaffen als Sportgeräte nicht ablehnten, weil eins der herausragendsten Alleinstellungmerkmale als „stille Sportart“ dadurch verloren geht. Zum Glück ging die Tendenz der Sportgeräte-Entwicklung immer mehr weg vom „Knall“, hin zu neutralen Signaltönen oder zu rein optischen Signalen.
b) Umweltschutz: Schon in der erwähnten Testphase störte uns, dass bei den Softair-Waffen Papier-Zielscheiben verbraucht wurden und viele der Kunststoffgeschosse einfach nicht mehr gefunden wurden. Sie wurden zwangsläufig Bestandteil der Umwelt.
c) Erziehung potenzieller Amokläufer: Und dies ist absolut keine Übertreibung! Der weitaus größte Teil der Bevölkerung hat nicht die geringsten Tendenzen in diese Richtung und wird auch mit zunehmendem Alter resistenter dagegen. Jüngere Menschen können aber bei entsprechender Veranlagung, den geeigneten Auslöser geliefert bekommen. Was uns zunächst nur aus zweiter Hand mitgeteilt wurde, gab uns schon zu bedenken. Es waren Erzählungen von indirekt Betroffenen, die vom Waffenmissbrauch und von Bedrohungen mit Waffen durch Minderjährige berichteten. Der Knackpunkt ist häufig sogar das Luftgewehrschießen. Man darf ein Luftgewehr unter der Obhut der Eltern oder eines Elternteiles auf einem Schießstand ab 14 Jahren benutzen. Es gibt gewisse Ausnahmen, die das auch schon ab 12 Jahren, besonders streng auch schon ab 10 Jahren, erlauben. Es ist aber wenig hilfreich, wenn manche Biathlon-Berichterstatter immer wieder die Geschichte erzählen, dass Sportvorbild Magdalena Neuner schon mit 9 Jahren das Luftgewehrschießen begonnen hat. Falls die Geschichte war ist, stellt sich zwangsläufig die Frage, wer sich damals strafbar gemacht hat (Trainer, Eltern…?) und wer es ihr gleichtun will.
Beängstigend war dann aber ein Erlebnis aus erster Hand: Ein 11-jähriger Schüler berichtete, er habe in den Ferien im Biathloncamp eines recht prominenten Veranstalters, mit einem Kleinkalibergewehr schießen dürfen. Nehmen wir die Behauptung, es sein ein Kleinkalibergewehr gewesen, noch als kindliche oder unwissende Lüge hin, ein Luftgewehr dürfte es aber zumindest gewesen sein. Der Schüler war jedenfalls hochgradig begeistert, dass er „richtig“ (wie er annahm oder zumindest behauptete) schießen durfte. Einige Monate später wurde der Schüler aus Sicherheitsgründen vom Unterricht ausgeschlossen, weil er durch Gewalt und schwere Drohungen auffiel. Beteiligte Fachleute schätzten sein Potenzial für einen Amoklauf in seinem Umfeld als nicht gering ein. Das war genug der Argumente, um jede auch nur angedeutete Ähnlichkeit, Wiedererkennung oder Simulation mit scharfen Waffen beim Modernen Biathlon künftig abzulehnen.
d) Vergleichende Angeberei mit Waffen: Dieser Punkt trat später in Erscheinung als der Moderne Biathlon oder auch imitierter Moderner Biathlon bereits in der Öffentlichkeit durchgeführt wurde. Von einigen (wenigen) Teilnehmern wurde der Wunsch geäußert, dass die Lasergewehre doch mehr „waffenähnlich“ sein sollten. Von einem Ausrichter wurde auf diese Wünsche sogar teilweise eingegangen. Solche praktischen Rückschritte, wie das Mitführen der Lasergewehre, Knall-Geräusche und technisch anfällige Klappensysteme (einst eine Notlösung!) würden den Modernen Biathlon aber zurück zum klassischen Biathlon bringen.
In der Entwicklung unserer Sportart wurde aber gerade auf die Modernisierung Wert gelegt und bei den jährlichen Entwicklungs-Meetings der Sportart waren alle eingeladen sich an dieser Modernisierung zu beteiligen (und nicht irgend etwas zu basteln und danach zu behaupten, das sei jetzt „Moderner Biathlon“). Der klassische Biathon sollte grundsätzlich ganz in Ruhe gelassen werden und seine Fehler und Gefahren sollen für uns keinen Vorbildcharakter haben (keinen Spaß macht beim klassischen Biathlon nämlich: Wind, Nebel, Knallgeräusche, nitrose Schießpulvergase, Blei in der Umgebung, Ladehemmungen, Schusslöcher in Körperteilen, auf das Gewehr zu fallen, das Gewehr zu beschädigen – all das erhöht keineswegs die sportliche Spannung, sofern man nicht sadistisch veranlagt ist).
Schnell wurde auch ein recht militant klingendes Vokabular von einigen Teilnehmern imitierter Modernen Biathlons angenommen. Es wurde von „Waffen“ gesprochen, von gelungener realitätsnaher Simulation und auch häufiger der Vergleich zum echten Schießen insbesondere zum Kleinkaliberschießen gezogen. Diese „Hinführung“ zum Waffengebrauch und mitunter Verharmlosung bis Verherrlichung ist beim (echten!) Modernen Biathlon von Anfang an unerwünscht und daher verpönt.
Amokläufe aus der jüngeren Vergangenheit belegen leider, wozu auch Sportwaffen, wenn sie als Tötungsinstrument missbraucht werden, in der Lage sind.
Moderner Biathlon ist und bleibt waffenfrei! Und zwar in der Praxis und auch von der Idee her, also auch im Sprachgebrauch und im Erscheinungsbild. Dazu gehört auch das Verzicht auf äußere Attibute, die Waffen aufweisen, wie beispielsweise der Tarnanstrich von Militätrwaffen. Wer den Modernen Biathlon deswegen nicht mag, hat dadurch keinen Nachteil, denn es gibt für ihn ja immer noch den klassischen Biathlon mit den geschätzten Eigenschaften. Wer reinen Zielsport ohne Waffengebrauch oder Waffensimultation mag, der ist beim Moderenen Biathlon genau richtig.