Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Die Entstehungsgesschichte des Modernen Biathlons
Die Idee ist alles andere als neu, aber als in den beginnenden 90er Jahren der Biathlon in der Öffentlichkeit populärer, juckte es sicher viele so etwas auch einmal auszuprobieren. Als Triathlet, den meisten Sportarten gegenüber sonst nicht abgeneigt, hatte ich aber doch so meine Probleme mit dem Schießsport. Auflagen, gewisse Gefahren, organisatorische Umstände und nicht zuletzt ein leider machmal etwas zu traditionelles Auftreten mancher Schützenvereine, gaben mir zu denken. Trotzdem initiierte ich 1992 bis 1994 erste so genannte Cross-Biathlons mit Luftgewehrschießen, Crosslaufen und/oder Mountainbikefahren. Bei den Aktiven kam das gut an, aber weitere Teilnehmer waren kaum zu finden („zu anstrengend“), so dass diese Idee nach nur vier Veranstaltungen und viel organisatorischer Erfahrung, wieder eingestellt wurde.
Mitte der 90er Jahre boomte dann der Winter-Biathlon noch mehr. 1993 wurde die IBU, die Internationale Union, gegründet, mit der der Moderne Biathlon aber nicht unmittelbar zu tun hat. Etwa zeitgleich (etwas später als unsere ersten Versuche) wurde auch der dieser Variante ähnliche „Sommerbiathlon“ (Luftgewehr und Cross-Laufen) erfunden, aber wurde auch durch die umständliche Durchführbarkeit nicht besonders bekannt. Sogar wir hörten damals nichts davon. 1996 wurde der „Sommerbiathlon“, erstmalig international als Sportart pubik gemacht. Auch mit dieser Sportart hat der Moderne Biathlon nichts unmittelbar zu tun, zumal sich das Training inzwischen erheblich unterscheidet. Ähnlich unbekannt wie der Sommerbiathlon sollte dann später dann auch der Moderne Biathlon bleiben, trotz zahlreicher Vorteile.
1994 bis 1996 baute ich mir zum persönlichen Gebrauch 4 verschiedene Nordic-Skates, die ich aber nur im Rahmen der damaligen technischen Möglichkeiten ausführen konnte. Klar war, dass ein solcher Roll-Skate, weder Inliner noch Skiroller sein sollte und eine Bremse erschien auch sehr sinnvoll.
Ab 2004 beobachtete ich dann einen kleinen Entwicklungsschub bei den, bis dahin, sehr teuren „Lasergewehren“. Ich wollte einen angemessen Preisverfall dieser Sportgeräte abwarten, aber entwickelte in dieser Zeit mit Hilfe von Soft-Air-„Waffen“ den praxisnahen Ablauf für breitensportliche Biathlonvarianten weiter. Die Grundlagen waren Zeit- und Streckenmessungen, Trefferstatistiken und weitere statistische Auswertungen. 2005 konnte ich mein erstes Lichtgewehr erwerben und ich kaufte auch gleichzeitig meine ersten echten Cross-Skates (Typen Skike V04 und Trailskates).
Bereits 2005 wurde, im Rahmen des ersten Cross-Skating Trainer-Meetings der offene Arbeitskreis Moderner Biathlon gegründet, ein erstes Regelwerk für den Modernen Biathlon verfasst und der Begriff „Moderner Biathlon“ definiert. Der Begriff Moderner Biathlon wurde danach sogar für einige Jahre für, von der Idee teilweise völlig abweichende, Veranstaltungen missbraucht. Der Arbeitskreis Moderner Biathlon hat sich nicht die Arbeit gemacht und die ursprünglichen Ideen im südhessischen Raum weiterentwickelt, damit das passiert.
Die Erkenntnisse der Jahre 1992 bis 2004 konnte ich schon im Folgejahr mit dem Arbeitskreis Moderner Biathlon umsetzen und wir stellten fest, das dieser Sport sich schon erheblich vom Winter-Biathlon entfernt hatte, weil er sich aus praktischen Gründen einfach davon entfernen musste. Die ersten Veranstaltungen im Modernen Biathlon fanden ab 2005 als solche dann in Groß-Gerau statt, wo der der Sport auch heute noch weiterentwickelt wird.
Die Konsequenz war damals, dass wir nach einigen weiteren Testdurchgängen, Trainings und Probewettkämpfen im Arbeitskreis ein Regelwerk für eine modernisierte und breitensportliche Form des Biathlons, den Modernen Biathlon verfassten. Schon 2006 gab es erste Wettkämpfe zu denen auch öffentlich eingeladen wurde. Noch im gleichen Jahr fand in Groß-Gerau ein Wettkampf mit Teilnehmern aus fünf Nationen statt. Seitdem wuchs der Moderne Biathlon nach dem Motto „kreative Ideen zeitgemäß umsetzten und destruktive Strömungen ignorieren“ bis etwa 2009/2010. Dann wirkten leider einige destruktiven Strömungen für rund ein knappes Jahrzehnt verstärkt und bremsten danach den Sport fast aus, vor allem aus Gründen der Habgier und vielleicht auch Egomanie. Dabei ist der Sport fast gratis zu betreiben, abgesehen von der Erstinvestition für die Sportgeräte und den meist geringen Organisationskosten für Wettkämpfe, was gibt es also für andere zu verlieren, wenn wir eine Sportart entwickeln und ausüben? Nichts! Trotzdem wuchs dieser sinnlose Widerstand.
Veranstaltern kann man als eine der wichtigten Lehren aus dem Modernen Biathlon, wie auch schon zuvor aus anderen Sportarten, nur raten, sich vor allem regional zu engagieren. Seinen überregionalen und internationalen (scheinbaren) Aktivitätsbereich zu sehr auszudehen, verdünnt nicht nur die Teilnehmerdichte, sondern auch sehr schnell das Interesse und auch immer die Qualität. Auch eine beobachtete Form Megalomanie, bei der stellvertretend, eine nationaler Schutzschirm (oder Gebietsschutz?) über unsere fast noch unbekannte Sportart aufzuspannen versucht wurde, führte oft nur zu Kopfschütteln, besonders wenn die Werbung dafür auch noch recht populistisch geführt wird. Da maßte sich einer „nationale Interessen“ (hört mir dami t auf!) an ohne alle gefragt zu haben. Es gab zwar schon 2006 bereits eine so genannte (natürlich ein PR-Gag, den jeder verstand, außer vielleicht völlige Schwachköpfe) „Europameisterschaft“ im Modernen Biathlon, grundsätzlich ist es aber empfehlenswert, in seiner Region solange Interessenten zu „angeln“ bis es zu eng in der Region wird und erst dann zu expandieren. Auch bei schneller Entwicklung des Sport dürfen sich auch nach 10 Jahren Expansion keine Konkurenzsituationen unter Veranstaltern ergeben. Und es expandiert zur Zeit nichts in dem Sport (Ausnahme: vielleicht jene Megalomanie).
Wer einen Modernen Biathlon veranstalten möchte, sollte unbedingt bei den Schützenvereinen seiner Region anfragen, ob sie Laser-Gewehre besitzen und sie für eine gemeinsame Veranstaltung verleihen würden. Oft rennt man mit so einer Nachfrage offene Türen ein, viele Vereine besitzen wenig genutzte Laseranlagen und freuen sich über Veranstaltungen, die ein paar Euro in die Vereinskasse und vielleicht auch Neumitglieder bringen. Sehr gut überlegen sollte man sich ob es die horrende Ausgabe von 2000 bis 3000 Euro wert ist, einen kommerziellen Verleiher hinzuzuziehen, denn fast 100 Teilnehmer müssten dann ein unangemessen hohes Startgeld bezahlen, um allein diese, meist überflüssigen, Kosten zu decken. So viele Teilnehmer sind aber für den Modernrne Biathlon bis heute (Stand 2018) bisher noch nie gefunden worden, da wäre eine Verlust-Veranstaltung leicht die letzte. So auch unsere eigene Erfahrung in Groß-Gerau. Die kostengünstige Vereins-Variante hätte uns hier erheblichen Ärger erspart und wahrscheinlich den Einbruch in der Sportart nach 2010 wahrscheinlich verhindert. Ab 2009 tauchten bedauerlicherweise kommerzielle Nachahmer auf, die den als eigentlich als gemeinnützig proklamierten Sport gewinnbringend an sich reißen wollten. Bis dahin gab es den Sport nur in Groß-Gerau eben unter seiner Definition.
Inzwischen steht durch die jahrelange Projektarbeit und die Zusammenarbeit mit Sport-Fachleuten ein sehr großer Erfahrungsschatz zur Verfügung, zu dem rund 35 Personen mit ihren Ideen konstruktiv beigetragen haben und die in deutlich mehr als 140 Biathlon-Testdurchläufen auf ihre Funktion geprüft wurden. Jedermann/frau kann als Veranstalter oder Moderner Biathlet darauf zurück greifen und die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen. Die Cross-Skates sind seit den Anfangsjahren weiter entwickelt worden und werden immer noch verbessert, aber den vielleicht größten Entwicklungsschub für den Modernen Biathlon gab es 2009 durch das speziell für den Modernen Biathlon entwickelte Laserzielsystem MoBi-One, das seitdem als das Referenzprodukt des Modernen Biathlon Sports gilt. Leider kam danach die Flaute in den Veranstaltungen und das Produkt konnte sich nicht am Markt verbreiten.
Möglich sind, dank des flexiblen Regelwerkes, natürlich auch Moderne Biathlons mit fast allen anderen Arten von Lasergewehren. Wer nur irgend etwas mit Lasergewehren macht, hat aber noch lange keinen Modernen Biathlon auf die Beine gestellt. Das kann man dann anders nennen. Daher hat der offene Arbeitskreis Moderner Biathlon 2009 ein Qualitätssymbol entwickelt, dass echte Moderne Biathlons kennzeichnet. Abweichende Veranstaltungen sind kein Moderner Biathlon. Dies wird vom Arbeitskreis seit 2009 deutlich und vehement hervorgehoben. Alles andere ist Verwechselspiel oder Namensklau, sollen solche Veranstalter ihre Veranstaltung doch weiter „Skikeathlon“, „Laserbiathlon“ oder wie auch immer nennen, dann können sie ihn auch gestalten wie sie wollen oder sich auch rückwärts entwickeln, wenn sie das möchten.
Somit konnte 2018 schon die vierzehnte Saison im Modernen Biathlon gezählt werden. Die Ideee gefiel so gut (wir haben offenbar solide Grundlagen und viel PR geleistet), dass sie äußerlich kopiert wurde. Nur den Namen zu kopieren nenn man Plagiatismus, aber damit lässt sich eben gut Geld verdienen. Gier ist eben eine verbreitete Triebfeder. In diesem Punkt besteht eine große Erinnerungslücke im Fachwissen mancher selbst ernannter „Experten“. Die Beteiligung dieser Leute an dieser Entwicklung war gleich null (außer in ihrem monopolistischen Interesse), trotzt öffentlicher Ausschreibung der Entwickler-Treffen. Somit teilt sich die „Szene“ in eine offiielle mit regelkonformen Veranstaltung und eine inoffizielle mit Veranstaltungen, die sich einer gemeinnütigen Entwicklung entziehen, da sie sich kurzfristig nur nach den Interessen einer bestimmten Gruppe oder Person richten.
Zusammenfassung:
Die Vor- und Pionierarbeit zur Entwicklung der Sportart Moderner Biathlon wurde in den Jahren 1992 bis 2004 von Janka Kalisch, Ralf Müller, Tilo Wurm, und federführend von Frank Röder geleistet. Die Bezeichnungen waren „Cross-Biathlon“, dann „Light-Biathlon“ und ab 2004/2005 in Groß-Gerau „Moderner Biathlon“. Seitdem fanden jährliche öffentliche Entwicklertreffen für Jedermann statt. Mit den Veranstaltungen „Skikeathlon“, „Laserbiathlon“ oder „Cross-Skating Biathlon“, die ab 2007 unter diesen Namen von einem Veranstalter in Westdeutschland gefördert wurden, hatte der Moderne Biathlon nichts zu tun. Für einige Jahre benutzte dieser die Bezeichungder autonom entstandenen Sportart Moderner Biathlon für seine eigenen, deutlich anders motivierten, Verantaltungen. Moderner Biathlon ist geprägt durch ein pazifistisches, nicht-militantes und waffen-fernes Erscheinungsbild – optisch und im Vokabular. Dem Begriff des „Ski-Jägers“, der für den Biathlonsport oft verwendetet wird, müssen wir widersprechen, denn der Sport hat seinen Ursprung nicht in der Jagd, sondern im Militär-Wettkampf. „Ski-Soldat“ wäre daher passender. Aber auch davon will sich der Moderne Biathon distanzieren. Als autonome vollständige Nicht-Saison-Sportart ist jede Imitaion bestehender Sportarten im Sinne der eigenen Weiterentwicklung unerwünscht. Simulation von Kinetik, Schussgeräuschen (als „Gag“ noch ganz witzig, kann aber stören) oder die Verwendung von militärischen Tarnfarben ist kontraprodutkiv für den Modernen Biathlon. Auch spricht man deswegen beim Modernen Biathlon nicht von „schießen“, „Schießsport“ oder „Waffen“, sondern stattdessen von „zielen“, „Zielsport“ oder „Zielsportgeräten“ oder vergleichbaren Begriffen die weder mit Waffengebrauch noch mit schießen zu tun haben. Dann anderenfalls kann eine ausgereifte Idee schnell sabotiert werden.