Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Das Cross-Skating ABC
Grundtechniken für einen sicheren und ökonomischen Stil
(Cross-Skating ABC*, Basics I, Version 18, 2005-2017, weiterentwicket in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Cross-Skating Verband, mfsport.de und Cross-Skate-Shop.com)
Es leiten sich aus diesem Text keinerlei Haftungsansprüche ab.
- Die Cross-Skates müssen selbstverständlich vor Beginn auf den Benutzer bestmöglich eingestellt werden.
- Cross-Skates mit montierten Schuhe müssen natürlich passen, um optimale Voraussetzungen zu bieten. Cross-Skates für eigene Schuhe müssen mit geeigneten Schuhen benutzt werden. Fragen Sie Fachleute, und erfahrene Cross-Skater, welche Schuhe gut geeignet sind. Laufschuhe, Skischuhe oder sehr große und hoch bauende Schuhe sind oft die schlechteste Wahl auch wenn dazu im manchen Foren geraten wird (dort findet man auch eben auch manchmal die schlechtesten Ratgeber). Tiefer Stand, also dünne Sohlen, sind das wichtigste Kriterium bei der Schuhauswahl.
- Als mindeste Schutzkleidung werden Handschuhe und Helm empfohlen. Protektoren sind auch sinnvoll, wenn sie jedoch als sehr störend empfunden werden, können sie zu sehr von den Übungen ablenken. Wenn mehrere Personen zusammen fahren, sollte eine Schutzbrille als Schutz vor dem Stockspitzen getragen werden.
- Cross-Skating ist Rollsport, daher rollen kontrolliert, aber wir „gleiten“ nicht. Wenn Cross-Skates „gleiten“ (= rutschen), dann unkontrolliert, was unerwünscht ist. Räder am Rollen zu halten, erfordert eine in vielen Punkten andere Fahrtechnik, als es eine Gleitfläche oder Skikante am Ski erfordert.
- Beim Cross-Skating ist es nicht jeder gefahrene Kilometer, der den Cross-Skater besser werden lässt, sondern die richtig gefahrenen Kilometer. Natürlich ist eine gewisse Wiederholung zum Einüben notwendig durch die sich auch Kilometer summieren. Aber 500 km mit einem hohen Anteil von sinnvollen Technikübungen machen aus einem Anfänger schon nach 500 km einen besseren Cross-Skater, als jemand der über 2000 km nur „Kilometer gesammelt“ hat. Nur Kilometer sammeln allein verbessert die Technik nicht wesentlich, man übt damit nur das, was man tut, egal ob richtig oder falsch. Daher, auf jedem Level, immer wieder gezielt und korrekt üben!
Viel Erfolg mit den 10 Geboten der Cross-Skating Grundlagen!
- Die Grundhaltung beim Cross-Skating: Die Knie stets leicht gebeugt halten, sie also niemals während der Fahrt durchstrecken – auch nicht beim Bremsen und auch dann nicht, wenn es in Produkt-Handbüchern so steht oder in manchen Videos so zu sehen ist. Die Grundhaltung mit leichter Kniebeugung daher schon im Stand üben. Der Oberkörper bleibt aufrecht und wird nur bei stärkerem Doppelstockschub oder besonderen Fahrsituationen leicht nach vorne gebeugt. Damit bleibt die Kontrolle in allen Fahrsituationen besser erhalten, auch wenn es etwas mehr Kraft kostet.
- Stehen und Stabilisieren üben (ohne Stöcke). Im Stand von einem auf das andere Bein treten und sauberes Stehen üben bis die Sprunggelenke nicht mehr spürbar einknicken oder zittern. Das Standbein im Knie leicht beugen und unbelastete Bein beim Heranholen immer bodennah bewegen, also in Bereitschaft zum Abstützen halten. Das oft gesehene hohe Anheben der Cross-Skates ist ein latent gefährlicher Fehler. Die Standzeiten bei dieser Übung so lange wie möglich ausdehnen.
- Mit der Bremse vertraut machen indem man sie mehrmals im Stand mit noch gebeugten Knie betätigt und dabei auch bequem erreicht. Gegebenenfalls die Bremsen nachstellen.
- Skating-Schritt: Übung 2, mit vorn breiter als hinten gestellten Rädern, ergibt automatisch Vortrieb. Das ist bereits der Skating-Schritt. Die Cross-Skates nur zur Seite drücken, nicht nach hinten, das gilt nämlich als Stilfehler, der sich immer stärker und folgenreicher auswirkt, je deutlicher man ihn sich angewöhnt, wenn man fährt, als wollen man einen Roller anschieben. Dies verstärkt dann eine Kette von Fehlern und kann von Anfang an vermieden werden. Dazu das Vorderrad nach Ende der Beinschubphase sauber anheben und möglichst immer höher als das Hinterrad an das Standbein Bein zurückführen führen. Eine „Hohe Ferse“/“Hohes Hinterrad“ gilt als fataler Stilfehler, der das Sturzrisiko mindestens verdreifacht (im Gelände noch stärker). Siehe dazu auch Punkt 2. Grundsätzlich wird kein Rad mehr als wenige Zentimeter über den Boden angehoben. Daher ist auch die immer noch verbreitete Idee sich mit dem Vorderrad als drittes Rad abzustützen völlig sinnlos (wird auch, wider besseren Wissens, als Übung aus anderen Sportarten abgekupfert). Diese Idee wurde teilweise völlig unkritisch aus dem Inliner-Sport übernommen, wo sie noch funktionieren mag, weil es sich um ein erheblich anderes Sportgerät handelt. Auf Cross-Skates kann man zum sicheren Abstützen nur das Hinterrad (oder bei Räder), nicht aber das Vorderrad allein, nutzen.
- Bremsen üben aus der Fahrt. Mindestens 30, besser 50 mal. Dabei die Cross-Skates vor der Bremsung in Parallelposition bringen und immer mit allen vorhandenen Bremsen gleichzeitig bremsen. Auch beim Bremsen bleiben die Knie mindestens leicht gebeugt, denn Kniestreckung während der Fahrt erhöht die Gefahr die Kontrolle zu verlieren. Achtung, Vorstrecken des Arme bringt beim Bremsen gar nichts, es sieht nur peinlich aus – es sind gefährlich Videos im Internet im Umlauf, die das so verkehrt zeigen. Und wir bremsen auch nicht durch Gewichtsverlagerung, wie leider manche andere Quellen behaupten (die es offenbar nicht genauer wissen), sondern wir verlagern unser Gewicht, weil (also nachdem) wir bremsen und je nachdem wie stark wir bremsen.
- Besonders beim Kurvenfahren auf exaktes Umsetzen der Vorderräder achten. Die Hinterräder können dabei so gut oder sogar völlig am Boden bleiben.
- Stockeinsatz: Zunächst einmal, Stöcke sind keine Krücken und werden nur zur Unterstützung des Vortriebs eingesetzt! Mit Stöcken wird nicht abgestützt, nicht gebremst, nicht „balanciert“, wie es praxisfremd und lebensgefährlich an manch anderer Stelle beschrieben wird. Sämtliche Fahrmanöver müssen sicher mit der Beintechnik beherrscht werden, denn ein Stockbruch in ungünstiger Konstellation kann nicht nur teuer sondern schlimmstenfalls tödlich sein! Die Stöcke werden daher nur außerhalb des „Gefahrenbereiches“, hinter den Fersen aufgesetzt und eingesetzt. Weiter vorn haben sie auf dem Boden nichts zu suchen und erhöhen nur die Gefahr von Stockbrüchen und Stürzen durch Stolpern über die eigenen Stöcke. Weisheiten aus Skilehrbüchern sind beim Cross-Skating völlig Fehl am Platz, wir haben einen harten Stockeinsatz, einen anderen Arbeitsbereich und höhere Oberkörperleistung als beim Ski-Skating und wenn es schief geht, fallen wir auch härter als die Wintersportler, denen unsere Sportart oft völlig unbekannt ist.
a) Doppelstockschub: Damit beginnt man den Stockeinsatzes zu üben und lernt dabei das andere Rollverhalten, die veränderte Schwerpunktlage und die Kraftübertragung (Bauchspannung!) kennen. Dabei mit hoher Hinterradlast fahren, Bremse freigeben (also Knie leicht beugen) und die Stöcke möglichst leise (= präzise) einsetzen.
b) 1-zu-2-Skating-Stil oder Zweitakt-Skating: Bei der Kombination des Skating-Schrittes mit dem Doppelstockschub kommt auf jeweils zwei Skating-Schritte ein Doppelstockschub. Zu Beginn des Beineinsatzes einer bestimmten Seite (z.B. nach links) wird ein Doppelstockschub gesetzt. Zunächst erst im Stand mit dem Rhythmus vertraut machen, dann zum Fahren übergehen. Selbstverständlich auch den Stockeinsatz in die andere Rollrichtung des Beineinsatzes üben (dann z.B. „auf rechts“). Bei Unsicherheiten während der Fahrt: 1. Skates sofort parallel stellen, 2. Bremsen, sofern noch notwendig, 3. Nie die Stöcke bei Unsicherheiten zum Korrigieren einsetzen! - K.O.-Kriterien: Kennzeichen für Stilfehler (= falsche Technik) sind also: Durchgestreckte Knie, „Tretroller-Technik“ (Schub nach hinten und/oder Anheben der Ferse) beim Beinabstoß, keine obligatorischen Zweibeinbremsung als absolutes „Muss“ (Zweibeinbremsung ist der Standard) und Stöcke, die nach vorn oder senkrecht unten zeigen (immer nach schräg hinten ausrichten!). Auch bitte auch auf keinen Fall nachahmen, auch wenn man diese Fehler bei anderen, routinierteren Fahrern sieht, denn leider hat nicht jeder, der schon länger cross-skatet, es auch richtig gelernt.
- Konzentriertes Üben anfangs möglichst allein durchführen oder mit kompetenter Begleitung zum Korrigieren oder einem Trainigpartner, der einem bei Beobachten hilft. Beim Fahren in der Gruppe, besonders wenn sie fortgeschrittener ist, würde man beim Üben oft unbewusst gehetzt oder abgelenkt werden oder man ahmt sogar Stilfehler anderer nach. Hinterherhecheln bring anfangs wenig, außer Frustration. Nur schnelle, erfahrene und leistungsfähige Fahrer können in der Gruppe „nebenbei“ ein paar Technikübungen einbauen. Allerdings ist ein fachlicher Austausch und die gegenseitige Beobachtung in der Gruppe oft sinnvoll. Alle, was noch schwer fällt sehr konzentriert oder allein üben und ganz ohne Tempodruck.
- Üben beim normalen Fahren ist Anfängern weniger zu empfehlen, aber fortgeschrittenen Cross-Skatern bei niedrigem bis mittleren Tempo durchaus möglich. Beispielsweise kann man dann in „Zeitlupe“ fahren, um alle Bewegungsteile bewusster wahrzunehmen und korrekter auszuführen (kraftaufwändig, besonders cross!). Oder man konzentriert sich, äußerlich nicht sichtbar, auf einzelne Bewegungsphasen oder Körperteile, um diese gezielt zu kontrollieren und zu schulen (gute Übung für Konzentration, Wahrnehmung und Bewegungspräzision).
Mitwirkende an diesen Tipps und Copright: www.Cross-Skating.de, Cross-Skate-Shop.com, www.mfsport.de, Personen der TH Darmstadt, der Uni Frankfurt, der Uni Mainz, der Hochschule Fulda, der Hochschule Rüsselsheim und des Cross-Skating Verbandes (Namen werden hier nicht genannt, weil ein gewisser Realitätsverweigerer Namenserwähnungen gern abmahnt und das braucht kein Mensch). Es ist nur eine Frage der Zeit bis sich auch andere „Berufene“ verpflichtet fühlen eigene „ABCs“ zu verbreiten oder – wie so oft – abschreiben. Ideen kopieren ist leicht, aber diese bisher am häufigsten überarbeitete Beschreibung, war trotzdem als erste da. Daher: Copyright by Frank Röder.