Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Cross-Skating während der dunklen Jahreszeit
Cross-Skaten in der dunklen Jahrezeit
Cross-Skating oder auch Skiken ist eine Ganzjahressportart, außer mit Ausnahme der Zeit, wenn eine geschlossene Eis- und Schneedecke den Boden bedeckt. Im mitteleuropäischen Tiefland bedeutet dies mehr als 11 Monate im Jahr gute Bedingungen zum Ausüben des Cross-Skating Sports. Die dunkle Jahreszeit (im Text, nenne ich sie, etwas unkorrekt, nur „Winter“) konfrontiert den aktiven Nordic Cross-Skater mit gewissen Problemen:
- es ist kälter und häufig windiger
- es ist länger dunkel
- die Sicht ist oft auch tagsüber schlechter
- andere Verkehrsteilnehmer sehen die Nordic Cross-Skater schlechter und reagieren oft allgemein intoleranter auf andere Verkehrsteilnehmer
- man ist häufiger Nässe und Schmutz ausgesetzt
- man muss die Cross-Skates häufiger warten und reinigen
- die Bodenhaftung ist im Durchschnitt etwas schlechter
- verschmutzte oder nasse Bremsen sprechen eventuell schlechter oder später an
- Kleidung und Schuhe trocken manchmal kaum bis zur nächsten Tag
- Wenn man aufgeweichte Wege in der Natur vermeiden muss, begegnet man automatisch häufiger Gullideckeln, Betonwegen und Wegplatten
- die Motivation zum Training ist oft geringer
Das Alles sollte man berücksichtigen, aber vieles davon kann man ganz erheblich entschärfen.
Grundsätzlich sollte man sich in der Dunkelheit noch dringender als sonst Helmpflicht auferlegen, weil die Sturzgefahr in Dunkeln größer ist. Ein möglichst heller Helm mit Reflektoren sind eine gute Investition im Winter und für die Dämmerung und auch sonst grundsätzlich für das übrige Training. Sportkleidung hat heute meistens Reflektoren und seine Stöcke kann man mit unseren Stockreflektoren aus dem Cross-Skate Shop leicht und kostengünstig aufrüsten. Wer sich tagsüber durch seine eigenen „Fahrkünste“ sicher fühlen mag, ist nachts oft daraus angewiesen seine Wege mit anderen Verkehrsteilnehmern zu teilen und ist dadurch einem höheren Unfallrisiko ausgesetzt als ein reiner „Alleinfahrer“. Fahrkönnen hin oder her, durch die erschwerten Bedingungen im Dunkeln erhöht sich zudem generell die Wahrscheinlichkeit zu stürzen.
Kälte und Wind beim Cross-Skating
Logisch ist es natürlich sich „dicker“ anzuziehen. Die Beweglichkeit und die Schweißabgabe dürfen dabei aber nicht stärker beeinträchtigt werden. Generell ist das „Zwiebelprinzip“ zu empfehlen, das bedeutet sich besser in mehreren dünnen Schichten einzukleiden als ion einer dicken. Dann kann unterwegs auch einmal leicht eine Schicht, die zu viel angezogen wurde, abgelegt werden. Auf der Haut benötigt man Unterwäsche die den Schweiß gut abtransportiert, ohne sich voll zu saugen, damit man nicht auskühlt. Die darüberliegenden ein bis zwei Schichten müssen prinzipiell eine ähnliche Funktion erfüllen, sie dürfen aber nicht zu dick auftragen und müssen alle ähnlich geschnitten sein, damit man beweglich bleibt . Die Außenschicht sollte aus sehr feinmaschigem Gewebe und dadurch ziemlich windundurchlässig sein.
Oft ist die Oberbekleidung das Teuerste am textilen Outfit, besonders wenn man Kleidung trägt, die regendichte Klimamembranen enthalten. Die Menbranen tragen meistens Bezeichnungen mit „TEX“ im Namen. Bisher kann aber keine Klimamembran so viel Wasserdampf (= verdunstender Schweiß) durchlassen, wie es eine leichte Windjacke kann, die dann aber oft nur leicht wasserabweisend ist und niemals ganz wasserdicht. Bei intensivem Training im Regen steht man also von dem Dilemma, dass zwar womöglich der Regen draußen bleibt, aber durch eine Klimamembran kein Schweiß in größeren Mengen hindurch verdunsten kann und man von innen naß wird. Kalte Hände kann man mit Skilanglaufhandschuhen vermeiden und einem kalten Kopf beugt man mit einem dünnen Funktionskopftuch unter dem Helm vor.
Ein ganz wichtiger Punkt muss noch erwänt werden: Die Nasenatmung. Bei wärmerem Wetter atmen viele wegen der vermehrt benötigten Luft beim Sport oft teilweise auch durch den Mund ein. Dies ist schon im Sommer nicht besonders gesunnd, aber bei kälteren Temperaturen sollte auch beim intensiven Atmen besonders darauf geachtet werden, immer durch die Nase einzuatmen. Die Gefahr von Atemwegserkrankungen wird dadurch nachweislich erheblich verringert. An den womöglich zunächst ungewohnten stärkeren „Unterdruck“ beim Einatmen gewöhnt man sich recht schnell.
Cross-Skating in der Dunkelheit
Ein großes Problem ist, dass man schlechter gesehen wird. Dem kann man durch „Passivbeleuchtung“ vorbeugen, d.h. man bevorzugt helle Kleidung, möglichst mit integrierten Reflektoren. Trotzdem sollte man zur passiven Sicherheit auch Beleuchtung am Körper tragen. Kleine LED-Blinklichter kosten wenig und sollten schon in der Dämmerung an Gürtel, Rucksack oder an der Jacke befestigt werden. Eine weiße Lampe mit Abstrahlrichtung nach vorne macht den Cross-Skater viel eindeutiger als Verkehrsteilnehmer erkennbar. Reflexfolien an den Stöcken fallen zusätzlich ins Auge. Wer darüber hinaus mehr sehen möchte, braucht eine gute Lampe, die fest am Gürtel oder am Helm befestigt werden sollte.
Über gute Lampen wurde schon viel geredet und die neue LED-Technik lässt im Vergleich zu früher die reinste Mitternachtssonne aufgehen. Wer sich informieren möchte, findet in unserem Magazin und im Shop weitere Hinweise. Billige Lampen sind zwar noch ganz nett in der Stadt und auf guten Wegen. Im Gelände benötigt man aber wirklich gute Lampen. Doch Vorsicht, die Sicht, besonders das räumliche Sehen und das Bewegungssehen, kann auch mit subjektiv ziemlich hellen Lampen nicht die Qualität bei Tageslicht erreichen. Gründe sind die Lichtrichtung (fast genau aus Richtung des Auges), die manchmal unnatürliche Lichtfarbe und die engere Ausleuchtung des Gesichtsfeldes. Dadurch ermüdet das Sehen bei dieser Beleuchtung auch deutlich mehr. Wenn die Lampe am Gürtel oder sehr hoch am Helm befestigt ist, wird die Wahrnehmung durch den stärkeren Schattenwurf etwas plastischer.
Als „hell“ wahrgenommen werden meist schon Lampen mit rund 30 Lumen Leuchtstärke, was immerhin heller als eine gute Fahrradbeleuchtung ist. In der „Königsklasse“ der Outdoor Lampen werden aber vier bis sechsfache Leuchtstärken erreicht, was zwar zum Erkennen von Hindernisse mehr als ausreicht, aber das starke Streulicht lässt das räumliche Sehen fast so sicher wie bei Tageslicht zu. Man sollte also bei der Beleuchtungsstärke nicht zu sparsam sein, Sicherheit und Spaß werden dadurch deutlich erhöht. Hier ist ein späterer ergänzter Bericht über eine sehr gute LED Lampe. Mit sehr hellen Lampen kann sogar bei Dunkelheit offroad gefahren werden. Das setzt aber ein gewisses Können in Gelände voraus, da dies bei Dunkelheit noch mehr gefordert wird.
Ein echtes Erlebnis sind Vollmondfahrten in sonst dunkler Nacht. Oft kann man dann sogar die Beleuchtung ausschalten.
Andere Verkehrsteilnehmer
Man sollte am Besten zunächst davon ausgehen, dass man schlecht oder gar nicht gesehen wird, dann sind die eigenen Sicherheitsreserven am größten. Sinnvoll ist es auch, verkehrsreiche Strecken zu vermeiden, das gilt besonders in Dunkeln bei Gegenverkehr. Denn mancher tagsüber noch flotte Radweg wird nachts durch die Blendung des Gegenverkehrs zum „Schleichweg“. Viel besser als tagsüber sind an Feiertagen und nach Feierabend Industrie- und Gewebegebiete zu befahren, die dann praktisch verkehrsfrei sind.
Schmutz und Nässe
Schutz vor Spritzwasser können vor allem Schutzbleche oder Neoprenüberschuhe bieten. Eng anliegende Schutzbleche an Skates, wie beispielsweise von Skike, neigen im Schlamm leider dazu sich festzusetzen. Auch bei Verwendung von dickeren Reifen kann der Vortrieb durch schleifende Schutzbleche gehemmt werden. Momentan kann man daher zu den Skike-Schutzblechen sagen: auf der Straße ja, im Gelände nein. Viele Skiker setzten ihre Schutzbleche daher in Eigeninitiative etwas weiter vom Reifen weg. Powerslide Schutzbleche haben schon etwas größeren Abstand zum Reifen, doch auch sie können sich bei größeren Schlammmengen zusetzen.
Bodenhaftung und Bremsengrip
Auf festem Untergrund reicht die Bodenhaftung auch bei Nässe meistens immer noch zum sicheren Fahren aus. Gefährlich ist bei Nässe plötzliches Wegrutschen auf weißen Fahrbahnmarkierungen, auf glattem Metall und auf einzelnen größeren Blättern. An die verzögerte Bremswirkung von Hartmetallbremsbeläge kann man sich gewöhnen und es ist ratsam bei Nässe immer wieder zwischendurch kurz leicht anzubremsen, damit man die nässebedingte wechselnde Bremswirkung einschätzen kann. Trommenbremsen und Scheibenbremsen sprechen auch bei Nässe nahezu unverändert an.
Kleidung für Cross-Skater
Besonders Schuhe, trocknen im Winter schlecht. Ideal wäre natürlich mehrere Kleidungstücke der selben Art zu wechseln, was zwar indirekt für preisgünstigere Kleidung spricht, damit man sich mehrere Bekleidungs-Sets überhaupt leisten kann. Die kürzere Haltbarkeit dieser Textilien widerspricht dem andererseits. Auch bei den Schuhen wird es kaum ohne ein zweites Paar gehen.
Ein kleiner Trost: Oft motiviert gute Sportkleidung zum regelmäßigeren Training. Ein gutes Kleidungsmanagement (die Kleidung ist ja auch viel häufiger als sonst in der Wäsche) muss durchführt werden, damit Trainingsausfahrten nicht an Kleidungsmangel scheitern. Wer nur ein einziges Paar Cross-Skating Schuhe oder Skates mit montiertem Schuh zum Cross-Skating besitzt, sollte ich einen elektrischen Schuhtrockner besorgen.
Andere Auswahl der Cross-Skating Wege
Man sollte es sich fahrtechnisch leicht machen, wenn man im Dunkeln fährt und deswegen leichtere Wege wählen. Und auch dann gilt es trotzdem immer die volle Konzentration ununterbrochen aufrecht zu erhalten. Gullideckel und Kanten im Straßenbelag werden schlechter wahrgenommen, sind aber so gefährlich wie eh und je. Gegen das Steckenbleiben der Stockspitzen zwischen Wegplatten (Verbundpflaster) kann man Halb-Pads auf die Stöcke ziehen, welche die Spitzen halb abdecken und dies überwiegend verhindern.
Alles in allem kämpfen wir mit erschwerten Bedingungen unter denn wir uns im Winter auf Cross-Skates bewegen, was aber auch eine gewisse Herausforderung darstellt und dessen erfolgreiche Bewältigung sogar Spaß machen kann. Und dann kommt der Tag an dem man bei strahlendem Sonnenschein, bei klarer Luft, auf fest gefrorenen Waldboden seine Lieblingsstrecke völlig unbeschwert bewältigt und man Cross-Skating als einen ganz besonderen Wintersport schätzt.
Viel Spaß beim aktiven Überwintern sei es mit Trailskates, Powerslide Nordic Cross-Skates, Skikes, oder anderen offroad-Skates !