Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Cross-Skating und Rückenschmerzen
Das Thema Cross-Skating und Rückenschmerzen ist umfassend. Zunächst wusste ich nicht genau, ob der Artikel „Cross-Skating mit Rückenschmerzen“, „Cross-Skating gegen Rückenschmerzen“ oder „Rückenschmerzen durch Cross-Skating“ heißen soll. In der Praxis stellen die meisten Cross-Skater fest, dass Cross-Skating dem Rücken spürbar gut tut. Stichhaltige Untersuchungen dazu gibt es immer noch nicht, Hochschulen und Mediziner wagen sich nur ungern an Themen, mit denen man kein Geld verdienen kann und derzeit kann man mit unserem Sport besonders wenig Geld verdienen. Rechnen wir also in nächster Zeit nicht dem akademischen „Ritterschlag“ und wagen wir es daher auch nicht die Sportart Cross-Skating pauschal als „rückenschonend“ zu bewerben. In der Werbung kann das als unlauterer Wettbewerb oder als gesundheitsbezogene Werbung betrachtet werden. Es wird aber immer wieder getan. Werbeleute sollten sich aus diesem Thema also bitte schön heraushalten.
Trotzdem werden Cross-Skater, die regelmäßig und seriös cross-skaten, kaum anzweifeln, dass der Sport positive Wirkungen auf den Bewegungsapparat und besonders auf die Wirbelsäule hat. Wer eigene Erfahrungen hat, darf davon berichten.
Grundsätzlich kann man sich aber bei jeder Aktivität wehtun, ob man sich dabei bewegt – auch „rückenschonend“ – oder nur Haltearbeit leistet. Kürzlich bekam eine Yoga-Instruktorin bei einer eher unspektakulären Übung einen Bandscheibenvorfall. Sogar wer nichts tut, bleibt manchmal nicht verschont. Im Krankenhaus wurde bei manchem durch Narkose-Medikamente die Haltemuskulatur des Rückens so entspannt, dass der Halt der Wirbel mangelhaft wurde und es zu einem Vorfall kam. Es müssen also gar nicht immer Extrem-Sportarten oder spürbare Gewalteinwirkungen sein, die Rückenbeschwerden verursachen. Und ein durchschnittlicher Hexenschuss ist auch schon ein Päckchen, das man schultern muss.
Eine gute Cross-Skating Technik enthält einen hohen Anteil an statischer Muskelarbeit. Dazu kommt noch, dass Cross-Skater sich mit aufrechtem Rücken bewegen und keine extremen Bewegungen machen. Die Gelenkwinkel sind dabei, aus orthopädischer Sicht, harmlos. Auch die Veränderung der Gelenkwinkel ist eher langsam, man erreicht also nur kleine Winkelgeschwindigkeiten. Außerdem bewegen sich Cross-Skater mit langsamen Kraftausdauer-Bewegungen fort, sogar bei höherem Tempo. Läufer, zum Beispiel, müssen schon zwischen ab ca. 13 km/h einen zunehmenden Schnelligkeitsausdauer-Anteil für ihre Gesamtleistung mobilisieren. Schnelle Bewegungen führen nicht zwangsläufig zu Verletzungen, aber die orthopädischen Auswirkungen steigen erheblich mit wachsender Bewegungsschnelligkeit. Damit ist nicht das Fortbewegungstempo einer Sportlerin oder eines Sportlers gemeint, sondern wie schnell ihre oder seine Muskulatur arbeiten muss.
Cross-Skating bietet in diesem Bereich viele Vorteile.
- Erlernen eines hohen statischen Anteils innerhalb dieser Bewegungssportart (ein Teil wird bewegt, der andere stabilisiert)
- Gute Kontrollmöglichkeit der Sportgeräte, sofern sie richtig eingestellt sind und keine überflüssige Bewegungen zulassen (wie z.B, durch Klappmechanismen)
- Vermeiden extremer Bewegungen, sofern dies nicht unvorteilhaft durch Klappmechanismen suggeriert wird (mehr Arbeitsweg bringt nur eine höhere Leistungsentfaltung, wenn der Weg sicher genutzt werden kann)
- Frei koordiniere Bewegungen, die eine aktive Gelenkstabilisierung erfordern und die daher gezielt erlernt werden sollten
- Hoher Kraftausdaueranteil, der bei Trainingsfortschritten Gelenke und den Rumpf erheblich stabilisiert und weniger anfällig macht
- Dosierbare Belastung, sofern man erst eine gewisse Zahl an Trainingseinheiten absolviert hat. Man bewegt zwar sein eigenes Körpergewicht, belastet damit aber nicht, wie beispielsweise bei einer unsauber durchgeführten Rückengymnastik-Übung, damit vollständig seine Wirbelsäule
Die meisten der genannten Punkte erfordern eine korrekt ausgeführte Bewegungen. Daher sollte es einleuchten, dass man gerade mit Rückenbeschwerden sein Cross-Skating Training nur im technisch völlig kontrollierbaren Bereich ausführt. Fast jeder Cross-Skater hat schon die Erfahrung gemacht, dass man sein Training mit leichten Rückenschmerzenbeginnt und danach völlig ohne Rückenschmerzen wieder von den Cross-Skates steigt. Daher wissen die meisten Aktiven, wie das Training wirkt. Wenn man seine Cross-Skates aber gezielt „therapeutisch“ einsetzen möchte, dann sollten die Trainingseinheiten gemäßigt sein. Nicht zu lang, nicht zu intensiv und auch technisch nicht zu anspruchsvoll. Auf keinen Fall sollte man sich so erschöpfen, dass auch nur eine einzige unkontrollierte Bewegungen beim Training auftritt. Denn diese eine kann schon dazu führen, einen Hexenschuss, Ischias Schmerzen oder Schlimmeres wieder erneut auszulösen. Konzentration und Disziplin sind also wichtig. Wie schon angedeutet, auch beim Cross-Skating kann es im Rücken wehtun, auch wenn das sehr selten passiert, aber das braucht man natürlich erst recht nicht dann, wenn Cross-Skating die Beschwerden eigentlich lindern sollte.
Wie geht man mit Rückenschmerzen an das Cross-Skating heran?
Wenn aus ärztlicher Sicht etwas dagegen spricht, gar nicht! Es gibt Fälle in denen Ruhe gehalten werden muss, auch wenn dies bei Rückenschmerzen viel seltener der Fall ist, als es früher angenommen wurde.
Wer sich bewegen darf (und wahrscheinlich auch sollte) muss sich trotzdem oft dazu überwinden. Allein die Cross-Skates anzulegen kann schon eine Tortur sein, wenn der Rücken richtig wehtut. Ausnahmsweise kann man sich vielleicht dabei helfen lassen. Dann kommt die Feuerprobe, ob man mit erträglichen Schmerzen stehen kann. Danach, ob man einbeinig stehen kann und einen beim Belastungswechsel von einem auf’s andere Bein kein blitzartiger Schmerz zu unkontrollierten Bewegungen nötigt, denn dann kann das Cross-Skaten gefährlich werden. Wenn ja, sollte man einige Minuten lang versuchen, ob Standübungen Linderung bringen. Auch die Stöcke noch im Stand mehrmals aufsetzen und ausprobieren, ob bei leichtem bis mittlerem Schub nach hinten Schmerzen auftreten. So kann man sich langsam bis zu einer verhaltenen Fortbewegung steigern. Keinen Sportlichen Ehrgeiz entwickeln und immer auf korrekte und sichere Bewegungsausführung achten. Die Spitzen der Stöcke sollten für ein solches „Rückentraining“ immer sehr scharf sein. Das ist wichtig, weil jedes Abrutschen der Stöcke eine Abweichung vom geplanten Bewegungsablauf darstellt und spontan zu Schmerzen führen kann.
Bevorzugen sollte man bei solchen Trainingseinheiten betont langsame Bewegungen, es kommt auf die Kontrolle an. Sofern man schmerzarm bleibt, kann man nach einer Aufwärmphase in der Regeln den Kraftanteil sogar etwas erhöhen und mit mittlerer Belastung trainieren. Für die Muskulatur und den Bewegungsapparat ist das in diesem Fall wünschenswert, aber wie schon erwähnt, immer im kontrollierbaren Bereich. Viele Cross-Skater haben die Erfahrung gemacht, dass Cross-Skating ein hervorragendes Bewegungsprogramm, wenn nicht sogar das, gefühlt, beste Bewegungsprogramm bei Rückenschmerzen ist. Fast immer spürt man nach dem Training eine Linderung oder die Schmerzen sind sogar schon ganz verschwunden.