Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Cross-Skating Deutschland-Tour – 9. Folge: Vorbereitung auf die Mittelhessen Frühjahrs-Tour
Siehe auch 8. Folge Deutschland-Tour
Und weiter geht Geralds Vorbereitung der Mittelhessen Frühjahrs-Tour, die wiederum die Vorbereitung für die Deutschland-Tour ist.
1. Tagesabschnitt: Frankfurt – Steinau an der Straße – Kurzanbindung
In Vorbereitung auf eine mehrtägige Tour habe ich einen bisher unbekannten Teilabschnitt unter die Cross-Räder genommen. Genauer der Abschnitt von Hanau nach Steinau an der Straße stand auf dem Programm. Wie meistens nehme ich den Radtourenplaner Hessen und nutze meine Standardeinstellungen – Steigungen möglichst vermeiden und Themenrouten bevorzugen. Das Vermeiden von Steigungen hilft längere Touren ohne allzu große Leistungsverluste zu überstehen und Themenrouten sind meiner Erfahrung nach einfach schöner, entweder mehr Natur und/oder kulturelle Sehenswürdigkeiten.
Nach Plan sind es ca. 82 km – eigentlich machbar – aber über den Winter und nach einer mehrwöchigen Erkältungsphase ist es doch eine Herausforderung. Der Samstag verspricht wettertechnisch noch stabil zu bleiben und der Wind sollte auch mein Freund sein und mich den Weg entlang anschieben.
Mein Startpunkt ist wie so oft auf der östlichen Mainseite an der Friedensbrücke. Nach einem ausgiebigen Frühstück starte ich um die Mittagszeit. Bei den anvisierten 5 ½ Stunden reine Fahrtzeit mit Pausen sollte ich bis um 17:30 Uhr in Steinau an der Straße eintreffen, von dort will ich mit dem Zug zurück nach Frankfurt fahren. Mein Minimalziel liegt in Wirtheim bei 60 Kilometer.
Die erste Stunde rolle ich auf bekanntem Terrain entlang des Mainradwegs vorbei an Offenbach bis zur Mainfähre Maintal-Dörnigheim – super Radweg und leichter Rückenwind lassen mich auf einen 17 km/h-Schnitt kommen. Ich setze über (30 Cent) und nutze die kleine Pause zum Erfrischen. Danach fahre ich auf der anderen Uferseite weiter vorbei an Schloss Philippsruhe auf dem R3 weiter bis Hanau, auf der Karte schaut es so aus als ginge es an der Kinzig entlang und in Parks durch Hanau. Grau ist alle Theorie – Mitten in Hanau geht es auf einer verkehrsberuhigten Straße und zum Teil Kopfsteinpflaster ca. 1,2 Kilometer quer durch die Innenstadt. Ampeln und eine Demo halten mich deutlich auf.
Nach der Stadt geht es auf einer ehemaligen Landstraße Richtung Erlensee, hier lege ich am Ortsende eine zweite Pause ein. Mein Schnitt ist dahin, ich bin runter auf 15,4 km/h aber so ist das wenn man zum ersten Mal eine Strecke unter die Räder nimmt, man muss sich einfach mehr auf die Hinweistafeln konzentrieren und sich die Wegpunkte merken – mir geht es zumindest so.
Nach der Karte kommt jetzt das Stück auf das ich mich schon gefreut habe, der Kinzig entlang Richtung Schlüchtern. Kurz nach Erlensee kommt ein Hinweisschild dem man unbedingt Beachtung schenken sollte, wie ich kurze Zeit später verstehen werde. Hier wird auf eine Alternativroute bei Überschwemmung hingewiesen – also zwei R3 Wege Richtung Langenselbold. Da die Alternative durch die Ortschaft auf einer normalen Straße führt nehme ich die „Originalroute“.
Mitten im Wald hört der befestigte Radweg auf. Die nächsten 1.000 Meter sind von klassischem Waldweg zur Schlammkuhle und tiefer Schotterpiste cross vom Feinsten, zum Teil geht es nur mit Doppelstockschub weiter. Bei der Unterführung der A45 wird mir klar warum es eine Ausweichroute gibt – die verschlammte Pfütze die sich mitten auf dem Weg ausgebreitet hat wird nach Regenfällen diese Stelle unpassierbar machen. Das kurze Stück hat Kraft gekostet und ich schiebe eine weitere kleine Verschnauf- und Trinkpause ein. Mein Schnitt ist jetzt bei 15 km/h, was soll’s.
Die nächsten 5 Kilometer rollen im zick-zack bis Langenselbold, danach geht die Strecke ca. 4 km direkt an der Autobahn entlang auf einem frisch asphaltiertem Teilstück dahin – auf dieser Rennstrecke fliegt es nur so und ich passiere sogar einige Radfahrer, geil. Um Gründau geht es kreuz und quer die Flussauen nach Gelnhausen – allerding soll ein Stück Landstraße (ca. 800 m) nicht unerwähnt bleiben. Ein Teilstück durch ein Industriegebiet und dann mitten durch den Barbarossamarkt drücken auf die Laune und das Tempo. Hinter Gelnhausen ist der Radweg wieder gut ausgebaut und führt zwischen Autobahn und Bahnstrecke vorbei an Wirthheim Richtung Wächtersbach und hier bei Kilometer 61 schmeißt es mich nachdem sich mir ein Inlineskater in den Weg legt.
Der Radfahrer der ihn beim Vorbeifahren gestreift (gestoßen?) hat kümmert sich nicht und fährt weiter. Mein Sprung endet im aufgeweichten Seitenstreifen und die tiefe Furche im weichen Untergrund die mein Knie als Landezone kennzeichnet, machen mir bewusst dass ich riesen Glück hatte, kein harter Untergrund hat meine Fall gebremst. Aber mein Stock ist dabei zu Bruch gegangen. Macht nichts, ie letzten drei Kilometer geht es mit einem Stock und dem Rest vom Anderen bis Wächtersbach, ich erwische auch gleich noch den Regional Express zurück nach Frankfurt. So ist mein Ausflug nach nur 64 Kilometern ungeplant früher zu Ende gegangen, aber ich habe neben den Streckenkenntnissen die Einsicht erlangt, dass auf Langstrecken ein Begleitfahrzeug mit Ersatzteilen wichtig sein wird.
Die zweite Erkenntnis war, dass trotz der längeren Pause die Strecke locker ging und ich auch am nächsten Morgen entspannt in den Tag gestartet bin, das hat mich doch ein wenig verwundert.
Meine Fortbewegungsmittel: PowerSlide XC Path 2.0 mit 2 x Innova links und rechts 2 x CST. Mein XC-Path hat übrigens seit April vergangenen Jahres ca. 3.000 Kilometer runter. Zu meiner Basisausrüstung zählen 2 Liter Wasser, 2 Ersatzräder auf Felge, 1 Verbandskasten, 2 Griffschlaufen für meine KV+ Viking Stöcke, immer ein Helm natürlich, 1 Paar Turnschuhe und ein Satz trockener Kleidung sowie ein Windbreaker. Sämtlicher „Ballast“ kommt in einen Rucksack. Ich fahre immer mit einer langen Mammut Pulse Pant.