Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Cross-Skating Deutschland-Tour – 5. Folge, Mainradweg II
Siehe auch 4. Folge Deutschland-Tour 2012
Ein Bericht von Gast-Autor Gerald aus Frankfurt. Nochmals trainierte er auf dem Mainradweg zwischen Frankfurt und Seligenstadt.
Frankfurt – Seligenstadt und zurück am 7. Oktober 2012
Einmal ist keinmal, nach diesem alten Prinzip habe ich einen weiteren Trainings-Sonntag geplant. Eigentlich wollte ich die Strecke schon am Samstag unter die Rollen nehmen, aber der Wunschzettel meiner Frau war nicht kurzfristig und zu ihrer Zufriedenheit abzuarbeiten. Also war der Samstag nach meinem Lebensmotto „Happy wife – Happy Life!“ der Aufgabenliste gewidmet. Außerdem ist es mir am Morgen auch nicht wirklich gut gegangen.
Am Sonntagmorgen nach einem leckeren gemeinsamen Frühstück suche ich eine Tankstelle auf um meine Reifen auf ordentliche Drücke zu bringen, eine neue Pumpe ist bestellt und auf dem Weg zu mir. Leider hat es hier ein modernes Geräte mit vorzueinstellenden Drücken welches bei 5,5 bar seinen Maximalwert hat. Allerdings rechnet das System mit großen Volumen und überpumpt meine Reifen auf akzeptable 6,5 bar – auf Asphalt bin ich normalerweise mit 8 bar unterwegs. Die 8 bar formen die PS-Felgen auf die Dauer zu einem Pentagon und der vorhandene Höhenschlag der RoadStar Räder addieren sich zu einem spürbaren eiern bei mittleren Geschwindigkeiten. Ich habe mich aber schon so daran gewöhnt, dass mir wohl etwas fehlen würde.
Nach einem längeren Gespräch mit Frank, der mich überzeugt es mal in langsamen und ruhigem Tempo angehen zu lassen, also bewusst langsam, plane ich die Strecke die ich am Mittwoch mit einem 16,6 er Schnitt gefahren bin, ruhig und beschaulich zu fahren. Angesichts der Tatsache dass es am Morgen noch geregnet hat und die Strecke von Bäumen gesäumt ist die schon heftig Blätter werfen, den abgefahrenen Vorderreifen (ja, ich habe immer noch den Skike-Reifen der schon bis auf die Decke durch ist drauf – mal sehen wie lang der noch hält) und dem sicherlich erhöhten Aufkommen von Radfahrern und Spaziergängern an einem Sonntag, eine gute Idee langsam zu tun.
Also nach einem kurzen Aufwärmen geht es los, irgendwie komisch so ganz ohne Nachdruck zu rollen, es geht in Frankfurt am Mainufer entlang, ich genieße die Skyline, die Innenstadt, den halbfertigen Rohbau der EZB und die neue Mainbrücke, in Offenbach gibt es ein Volksfest auf einem Parkplatz und einen großen Event am Ruderclub, hier geht es dann nur noch im Schritttempo voran. Da ich bis dahin gefühlt 10 Minuten verloren habe, erlaube ich mir die nächsten 5 Kilometer etwas schneller zu fahren. Danach nehme ich Tempo raus. Frank scheint Recht zu haben. Das gemächliche Tempo ist kaum anstrengend und erst nach 24 Kilometern mache ich meine erste Pause um ein paar Schluck Wasser zu trinken. Bei der Kontrolle meiner smartrunner-App bin ich nicht wenig erstaunt,
ich bin immer noch mit einem 16,0 km/h Schnitt unterwegs: Verglichen mit meinem Ausflug am Mittwoch auf selber Strecke, da noch supertrocken und deutlich weniger Verkehr, ist es mir ein Rätsel wieso ich immer noch so schnell bin. Ich denke der Rückenwind ist schuld.
Auf Wunsch eines Cross-Skater-Kollegen will ich es nicht versäumen ab jetzt auch ein wenig etwas zur Streckenbeschaffenheit zu schrieben. Von Frankfurt bis
nach Seligenstadt fährt es sich auf dem Mainradweg auf einem meist glatten Asphaltband ideal. Bis auf ein Stück Wald- und Schotterweg zwischen Kilometer 25,8 und 26,2 auf dem es heute extrem matschig ist und große Pfützen hat die nur im Schritttempo erlauben kann man sonst flach dahin rollen. Nur auf Höhe von Staustufen und bei der einen oder anderen Ortsumfahrung gibt es kleinere Höhenunterscheide, diese sind aber wirklich nicht der Rede wert.
Nach 36,5 Kilometern bin ich wieder mal in Seligenstadt, das Eiscafé am Maintor hat lecker Kuchen und Eis. Ich kommen so gegen 13:30 Uhr an und die Sonne scheint, so dass die Stühle im Außenbereich noch einladender sind.
Während der kurzen Pause unterhalte ich mich mit ein paar Radfahrern die kaum glauben können, dass es mit den Cross-Skates ein voran kommen über 30 Kilometer möglich ist. Langstrecken halten die beiden schlicht weg für unmöglich. Einer hat es tatsächlich mal probiert und war bereits nach 5 Kilometern so platt. Die Daten auf meinem iPhone überzeugen ihn schließlich. Nichts desto trotz ist er überzeugt, dass ich Leistungssportler sein müsse, sonst sind solche Leistungen nicht möglich. Ich erkläre ihm, dass Technik und Kondition hilft und mache mich auf den Rückweg.
Nach 52,4 Kilometer bin ich gegenüber Schloss Philippsruhe, hier hat sich auf der südlichen Mainseite ein Team von Künstlern ein Refugium geschaffen das inspirierend ist und gleichzeitig auch ein bisschen mystisch wirkt.
Direkt am Radweg sind Skulpturen die zum Verweilen einladen beim ersten Mal habe ich mich ob einer Figur noch recht erschrocken. Die beiden Aufnahmen sind an unterschiedlichen Tagen entstanden, aber immer habe ich dort ein hell schimmerndes Licht. Ich nutze die Zeit trinke ein wenig und mache mich auf den letzten Wegabschnitt. Als ich auf meinen Durchschnitt gesehen habe liegt der immer noch bei 16,2 km/h, ich erinnere mich was Frank gesagt hat. Bei 70 bis 80% Anstrengung kommt man immer noch reichlich schnell voran ohne sich so stark zu verausgaben, außerdem ist man bei diesen Geschwindigkeiten eher im Pulsbereich um die 120 bis 130. Ich habe weder eine Puls Uhr noch einen Ernährungsplan, ich gehe rein gefühlsmäßig, also aus dem Bauch heraus meine Touren an und versuche diese zu genießen. Auch nutze ich häufig Gelegenheiten über unseren phantastischen Sport zu informieren. Also noch etwas Tempo rausnehmen auf den letzten knapp 20 Kilometern.
In Offenbach geht es diesmal schneller da die Zuschauer am Mainufer die Ruderrennen beobachten, in Frankfurt selbst wird die Uferpromenade ihrem Zweck nach genutzt die Sonntags Spaziergänger promenieren und schlendern in Gruppen die es vorsichtig und langsam zu um kurven gilt. Macht nichts ich will ja bewusst langsam fahren. Und tatsächlich komme ich nach 4:28:06 h an ganze 5 Minuten war ich langsamer und komme immer noch auf einen 16,3 er Schnitt. Und in meinem Kopf geht mal wieder das Rechnen los, was wohl auf der Strecke bei ideal Bedingungen drin ist. Immer noch spinnen die 100 Kilometer unter 6 Stunden in meinem Hinterstübchen umher. Mal sehen ob ich nicht nächstes Jahr im Zusammenhang mit meiner geplanten Deutschland Tour den ein oder anderen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde angehe.
Es wird immer wieder nach den Kosten gefragt und ich habe mal kurz gerechnet was mich eine Saison wohl kostet.
Ein Paar Skates mit zwei Bremsen (ca. 350,- Euro XC Path) 1 Helm (PS Fitness Pro) ca. 40,- €, 1 Paar Stöcke (KV+ Viking) ca. 75,- € je Paar – 3 Paar Handschuhe ca. 15,- € – 4 Räder auf Felge ca. 28,- €, 6 Stockspitzen ca. 10,- €
Da ich in meiner zweiten Saison bin und im Jahr ca. 5.000 Kilometer fahre setze ich ein Paar Cross-Skates und den Helm je hälftig an. Also komme ich auf so rund 490,- € oder 10 ct/km. Allerdings hat mich meine erste Saison deutlich mehr gekostet. Hier habe ich alleine 3 Paar Stöcke verschlissen und auch deutlich mehr Stockspitzen und Räder verbraucht. Die 3.500 Kilometer in meiner Einsteigersaison haben mich ca. 800,- € gekostet oder 23 ct/km.
Meine Fortbewegungsmittel: PowerSlide XC Path 2.0 mit 2 x RoadStar auf der Hinterachse und 1 x CST und 1 x Skike vorne. Zu meiner Basisausrüstung zählen 2 Liter Wasser, 2 Ersatzräder auf Felge, 1 Verbandskasten, 2 Griffschlaufen für meine KV+ Viking Stöcke, immer ein Helm natürlich, 1 Paar Turnschuhe und ein Satz trockener Kleidung sowie ein Windbreaker. Sämtlicher „Ballast“ kommt in einen Rucksack. Ich fahre immer mit einer langen Mammut Pulse Pant.