Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Cross-Skating Deutschland-Tour 2012 – 3. Folge, der 100-km-Test
Siehe auch 2. Folge Deutschland-Tour 2012
Ein Bericht von Gast-Autor Gerald aus Frankfurt
Vulkanradweg II Samstag 15.09.2012
Am Samstag um 7:50 Uhr verlasse ich das Haus und fahre mit der U4 zum Hauptbahnhof von dort geht es mit dem ICE nach Fulda und …
Déjà-vu – nö. Ich verpasse den ICE um wenige Sekunden. Also rein in den nächsten Regionalexpress der bis Fulda 1 h 30 min braucht. Also ist mein Timing etwas in Unordnung, was soll‘s fahre ich eben von Fulda nach Altenstadt sind ja auch über 100 km. Kurz die Bahn-App zu Rate gezogen die mir anzeigt dass der Zug um 18:14 Uhr in Altenstadt losfahren wird. Ich habe also knapp 8 Stunden Gesamtzeit um die Strecke zu bewältigen. Das sollte doch zu schaffen sein.
Die ersten zwanzig Minuten brauche ich dann um den Weg aus der Innenstadt von Fulda auf den Hessischen Radfernweg R2 zu finden der mich nach Lauterbach bringen soll. In Fulda sind die Radwege gepflastert, also ohne
Stockeinsatz bis an die Stadtgrenze. Ich falle gleich mal weit hinter mein gestecktes Ziel von 15 km/h zurück – die reine Fahrzeit habe ich mit ca. 7 Stunden veranschlagt eine Stunde als Pause und einen 10 minütigen Puffer. So will ich die Strecke bewältigen.
Von Fulda bis Maberzell läuft es eben dahin, also geht. Die Höhe über NN 256 m.
Und dann die erste knackige Steigung noch in Maberzell bringen mich dann auf 305 m über NN innerhalb der nächsten 1,5 km – kaum auf der ersten Anhöhe angekommen geht es schwungvoll wieder abwärts nach Bimbach, von dort bis Großenlüder rollt es sich auf 250 Höhenmeter dahin.
Dann steigt es wieder, von Kilometer 13 bis 15 geht es hoch auf 300 und wieder hinab bis nach Bad Salzschlirf ins Tal. Ab dann ist man auf dem Vulkanradweg unterwegs, es geht stets leicht bergan bis Lauterbach.
Die erste Teilstrecke von 28 km ist nach knapp 2 Stunden ist geschafft – 14 km/h oh Gott! – ich hänge richtig hinterher und ich bin jetzt schon fertig. Kann es sein, dass mich zwei kleine Anstiege so auslaugen oder ist heute einfach nicht mein Tag?
Nach einer kurzen Pause in Lauterbach ich habe noch 74 km vor mir. Schnell Wasser nachfassen und auf geht es, die schon bekannte Strecke mit seiner angenehmen Steigung von 1 – 4% entlangrollend. Auf den nächsten 14 km mache ich bis Ilbeshausen ordentlich Strecke, allerdings bläst mir auch ein ordentlicher Gegenwind ins Gesicht. Hier auf 450 m ü.NN ist es auch noch bedeckt und die Passagen durch den Wald sind feucht, die ersten Blätter machen den Untergrund nicht unbedingt leichter befahrbar. Es ist echt Konzentration gefordert. Meine erste große Pause will ich in Grebenhain – Crainfeld einlegen.
Bei meiner ersten Vulkanradweg-Tour habe ich dort an der Strecke eine Gastwirtschaft mit Biergarten entdeckt. Nach 53 km (3 h 36 min und 14,7 km/h) mache ich eine längere Rast, ich kehre im Vogelsberger Hof ein und lasse mir ein Schnitzel schmecken. Das schaut nicht nur gut aus es schmeckt auch noch und das zu einem super Preis. Auch verschwitzte Cross Skater sind herzlich willkommen und mit Opa Theo unterhalte ich mich über unseren Sport den er so noch nie gesehen hat. Zwei große Saftschorlen gehen runter wie nichts und man verkauft mir dazu auch noch zwei Liter Mineralwasser in der leichten PET-Flasche als Wegzehrung. Was hab ich für ein Glück, denn die beiden Liter Wasser die ich als Basisausrüstung dabei habe sind schon ausgetrunken.
Es ist 14:30 Uhr und es sollte doch mit dem Teufel zugehen sollte ich die nächsten 50 km nicht in 3 ½ Stunden schaffen.
Die nächsten 6 km geht es nochmal ordentlich bergan – Hartmannshain 580 m ü.NN knapp 59 km liegen hinter mir mit einem 14,4er Schnitt bin ich jetzt knapp über 4 Stunden bergauf gefahren.
Von meiner letzten Tour weis ich dass es ab jetzt fast nur noch bergab geht, super jetzt fühl ich mich schon viel besser. Altenstadt noch 44 km – ich komme!
Jetzt rennt es – nichts desto weniger gilt es aufpassen! Im Schatten ist es immer noch feucht und bei ordentlichem Speed über 18 km/h muss man schon konzentriert fahren, so dass es einen auf der Piste mit den Blättern nicht lang legt.
Kilometer 73 Gedern – ich bin wieder auf 300 Höhenmeter, ein paar Schluck aus der Pulle und weiter geht’s – noch 30 km bis Altenstadt – jetzt aber, es flitzt. Hirzenhain, Ortenberg die Gemeinden fliegen die nächsten 16 km nur so an mir vorbei. Kurze Pause mein Durchschnittlicher Wasserverbrauch liegt bei einem Liter je 20 km – auf den letzten Kilometern wird das Wetter auch besser, die Sonne kommt raus und der Wind ist auch weg.
Jetzt nur noch 16 km und mein Schnitt ist jetzt auch bei 15,7 km/h, wie so oft auf meinen langen Strecken packt mich jetzt der Ehrgeiz ich will das Ding unbedingt mit einem 16er Schnitt wuppen. Auf jetzt der letzte Abschnitt ist bis auf einen kleinen Hügel vor Glaubburg topfeben und eine Superrennstrecke, ich gebe jetzt Alles was ich noch an Körnern habe.
Altenstadt 17:34 Uhr 102,4 km in 6:24:03 h ich habe es tatsächlich geschafft – meine smartrunner-App zeigt ich sei nur 6:11:26 h in Bewegung gewesen, was soll’s es ist vollbracht – mein erster 100er ich fühl‘ mich super.
Zur Belohnung gönne ich mir in einen heimischen „Gerstensaft“, Prost und immer dran denken don’t drink and drive – die Skates sind abgeschnallt ich warte auf den Zug und fahre die letzten 32 Kilometer nach Frankfurt mit der Bahn.
Leider diesmal alles an Statistik, die Geschwindigkeit sowie die Übersicht Geschwindigkeit im Verhältnis zum Höhenprofil konnte ich diesmal nicht auswerten.
Ach ja – zur Info ich Rolle auf Powerslide XC Path 2.0 mit 2 x Road Star auf der Hinterachse und 2 x CST vorne.
Zu meiner Basisausrüstung zählen 2 Liter Wasser, 2 Ersatzräder auf Felge, 1 Verbandskasten, 2 Griffschlaufen für meine KV+ Stöcke, immer ein Helm natürlich, 1 Paar Turnschuhe und ein Satz trockener Kleidung sowie ein Windbreaker. Sämtlicher „Ballast“ kommt in einen Rucksack. Ich fahre immer mit einer langen Mammut Pulse Pant.
Mein Dank geht an Daniel und Volker die mir das Cross-Skaten beigebracht haben und die Begeisterung bei mir hochhalten, sowie Steffen und Thomas aus meiner Trainingsgruppe die mir immer zeigen wo der Hammer wirklich hängt. An Frank der mit einem Superservice für meine reibungslose „Ersatzteilversorgung“ sorgt mich mit Rat und Tat unterstützt sowie an Powerslide und vor Allem meiner Frau die mir die Freiheit gewährt meiner Passion nachzugehen.
Weiter geht es mit der 4. Folge.