Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Der Einstieg für Schwimmer ins Cross-Skating, Teil 2
Hiermit wird der erste Teil über Schwimmen und Cross-Skating fortgesetzt.
Wer mehrere Sportarten gleichzeitig betreibt, kann nie mit Bestimmtheit sagen, wie sehr sie sich ergänzen oder mitunter sogar in der Trainingswirkung widersprechen. Genau messen kann man die Auswirkungen solchen Kombi-Trainings nicht. Hier sollte man sich aber ruhigen Gewissens auf sein subjektives Empfinden verlassen, auch wenn die Gefahr besteht, dass etwas Einbildung mit im Spiel sein kann. Untersuchungen über ein Kombi-Training aus Cross-Skating Sport mit anderen Sportarten habe ich zwar schon seit 2005 angeregt, aber stattgefunden haben sie bisher nicht, außer an mir selbst und einigen wenigen von mir betreuten Sportlern. Solche empirischen Beobachtungen sind aber auch schon etwas Wert. Die positive Trainingsergänzung des Cross-Skatings mit anderen Sportarten scheint von dieser Seite aus aber durchgängig gut zu sein.
Auf meinen Erfahrungen aufbauend behaupte ich, ja, wer cross-skatet, setzt auch wertvolle Trainingsreize für andere Sportarten. Es gibt sogar objektive Messungen! So simpel es klingen mag, die Zeit kann man nicht verbiegen (sorry, Einstein!) und eine Uhr kann auf einfache Weise Leitungen belegen. Meine Beobachtungen beim eigenen Schwimmtraining sind mein persönlicher Beleg für die unterstützende Trainingswirkung des Cross-Skatings auf das Schwimmen. Ich schwimme fast jede Woche auf einer gemieteten Bahn im Hallenbad. Einmal vielleicht etwas erholter, das andere mal auch etwas ausgepowerter vom Cross-Skating Training am Tag davor. Ich war von 1985 bis 2010 als Triathlet aktiv und bin auch gelegentlich Schwimmwettkämpfe geschwommen. Allerdings habe ich aus Zeitgründen nie besonders umfangreich trainiert und auch die vier Hauptschwimmstile erst mit Anfang Zwanzig erlernt. Ich sehe mich daher eher als Techniker und Zeitsparer, was mein Schwimmtraining betrifft (Bestzeiten: z.B. 100 m in 1:01 Min, 200 m in 2:14, 1000 m in 13:21 Min, Min, 3800 m in 52 Min), die wenigen Kilometer, die ich schwimme, absolviere ich nach Programm und mit recht großer Wirkung für einen eigentlich untalentierten Schwimmer.
Die Messungen: Auch nach Schwimmtrainingspausen von bis zu 10 Wochen kann ich im Training die 1000 m auf Anhieb und ohne größere Anstrengung noch zwischen 15:20 und 16:30 Minuten schwimmen, was immer noch auf eine mögliche Bestzeit zwischen 14 und 15 Minuten hin deutet. Außerhalb dieser Pausen schwimme ich 3 bis 4 mal pro Monat eine knappe Stunde (früher in jeder Woche, aber mit kaum größerem Erfolg) Ausdauer und Technik sind kein Problem, die Kraftausdauer scheint nach intensivem Cross-Skating sogar besser zu sein als nach intensivem Schwimmtraining. Beinahe irritierend ist der niedrige Puls beim Schwimmen. 120 bis 150 bei intensivem Ausdauerschwimmen und 150 bis 170 bei sehr intensivem Intervall-Belastungen, das sind runde 10 Pulsschläge weniger als früher unter gleicher Schwimmbelastung und rund 25 Schläge weniger als bei einem subjektiv (!) ähnlichen Cross-Skating Training. Die Herz-Kreislauf Kapazitäten scheinen also besser trainiert zu werden. Sehr eindeutig bleibt bei mir die Schwimmform sehr lange erhalten, wenn ich regelmäßiges Cross-Skating betreibe.
Weitere Verbesserungen oder Form-Konservierungseffekte erkläre ich mir folgendermaßen:
- Durch die intensiven Trainingsreize des Cross-Skating Trainings im Sommer (speziell nach Trainingslager-Wochen, die in dann oft durchführe) sind sowohl die Oberkörper- und Armkraft (Kraftausdauer), wie auch die Ausdauer („Luft“) verbessert worden. Eine etwas bessere Atemkapazität ist spürbar sowie eine fast „unverwüstliche“ Oberkörperkraft im Wasser.
- Speziell der Permanentschub-Skating-Stil verbessert die seitliche Rumpfstablisation (für Kraul und Rückenschwimmen)
- Anspruchsvolles Techniktraining auf Cross-Skates trainiert das motorische Zentrum im Gehirn so komplex, dass sich kaum ein Verlust an „Wassergefühl“ beim Schwimmen zeigt. Es ist praktiziertes Gehirnjogging in seiner angenehmsten Form, denn man muss sich ja nicht zu einem zusätzlichen Übungsprogramm für die grauen Zellen überwinden.
Sinnvolle Parallelen und Gegensätze beim Cross-Skating und Schwimmen
Schwimmen ist, wie das Cross-Skating, eine der wenigen Sportarten die den ganzen Körper belastet. Das Lagenschwimmen gilt sogar zu Recht als der „Zehnkampf des Wassers“, werden doch rund ein Dutzend leistungsbestimmende Bewegungsmuster abgerufen. Kaum ein Schwimmer, will das missen. Vielseitigkeit ist als ein berechtigter Anspruch, die Schwimmer an eine Sportart stellen.
Der Cross-Skating Sport kann ebenfalls den Anspruch auf Vielseitigkeit erfüllen und reicht sogar in der Vielfalt an das Lagenschwimmen heran und übertrifft es sogar noch in der Trainingseffizienz. Die athletisch ausgebildete Muskulatur wird ein Schwimmer also behalten, was durchaus als Argument für manchen Schwimmen zählen mag, gelten Schwimmer, laut Umfragen, doch als die attraktivsten Sportler. Jetzt aber bitte keine Debatte über Geschmack.
Die fantstische Flexibilität eines Schwimmers ist beim Cross-Skating zwar weniger gefordet, jedoch im anspruchsvolleren Leistungsbereich, die koordinative Vielfalt eines Schwimmers und ein ähnlich hoher Krafteinsatz. Flexibilität schadet aber auch im Cross-Skating nicht. Jedefalls wird ein trainingsfleißiger Schwimmer, der zum Cross-Skating wechselt, weniger unter Haut- und Schleimhautreizungen durch die Schwimmbadumgebung zu leiden haben.
Bekannt wird dem Schwimmer die schnelle Regeneration vorkommen, die beim Cross-Skating ähnlich zügig, wie im Schwimmsport von statten geht. Der Krafteinsatz im Oberkörper ist jedoch beim Cross-Skating „härter“, weil mit festeren und erheblich greifbareren Widerständen trainiert wird. Deutlich intensiver ist die Herz-Kreislauf Belastung, die erheblich weiter „hoch“ kommt als beim Schwimmen. Der Sauerstoffumsatz und die maximale Sauerstoffaufnahme sind sogar ganz erheblich größer, nämlich rund 40 %, was das Cross-Skating für Leistungsschwimmer zum Geheimtipp unter den Ergänzungstrainingsmethoden macht.
Gerade in der wettkampffreien Zeit sollten Schwimmer sich voll ins Cross-Skating stürzen, es passt einfach und ich möchte einmal den Schwimmer erleben, der behauptet, damit negative Wirkungen auf seinen Schwimmsport erzielt zu haben.
Wer alle Lagen schwimmen kann, ist sicher interessiert daran, welcher CrossSkating-Stil welchem Schwimmstil am meisten ähnelt. Vergleiche hinken, aber die größte Annäherung dürfte so aussehen:
1:2 Skating = Brustschwimmen (dieser Vergleich hinkt am meisten, aber man sollte es einmal ausprobieren)
1:1 Skating oder reiner Doppelstockschub = Delfinschwimmen
Permanentschub-Skating = Kraul- und Rückenschwimmen
Hobbyschwimmern ist zu empfehlen etwa eine Schwimmeinheit pro Woche durch Cross-Skating zu ersetzen – das spart auch Eintrittsgeld für’s Schwimmbad! Ambitionierte Schwimmer können sogar in intensiveren Trainingsphasen rund zwei Schwimmeinheiten pro Woche ersetzten. Achtung, Cross-Skater sind Wind- und Wetter ausgesetzt, das muss beim Umstieg vom Indoor- zum Outdoor-Sport bedacht werden. Und nicht vergessen Verpflegung für unterwegs einzuplanen, man hat dann schließlich keine Trinkflasche mehr am Beckenrand stehen.
Und wer den Schwimmsport ganz aufgeben sollte, findet danach mit großer Wahrscheinlichkeit im Cross-Skating Sport seine sportliche Erfüllung.
Daher kann ich Schwimmern und Triathleten, den Cross-Skating Sport nur empfehlen. Und zwar sowohl als Training in der wettkampffreien Zeit und als „legales Doping“ in Form intensiver und gleichzeitig weniger beanspruchender Trainingeinheiten, während der Saison. Sportler, die derartige Kombiprogramme trainieren möchten oder Wissenschaftler und Doktoranden, welche die Wirkungen untersuchen möchten, berate und betreue ich gerne.
Noch mehr Informationen zum Thema Schwimmen und Cross-Skating sind auf der Cross-Skating Trainer CD-ROM zu finden sowie dem nachfolgenden dritten Teil.