Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Begriffe des Cross-Skating Sports (Babylon II)
Fachbegriffe und Sprachsackgassen des Cross-Skating Sports II
Dieser Artikel ist die Fortsetzung des Artikels Babylon beim Cross-Skating (Artikel 41). Beim Sprachgebrauch unserer Sportart hat sich seit dem ersten Teil das Artikels zwar wenig verbessert und doch wieder einiges getan. Es gibt zwar immer mehr Fachleute und viele lernfähige Anfänger, welche die Fachbegriffe unseres Sports sehr präzise verwenden, aber an anderer Stelle wird immer wieder in die Sprach-Fettnäpfchen getreten, die den Sport als unterentwickeltes Anhängsel anderer Sportarten erscheinen lassen. Außerdem wird (ist das Absicht?) eine unglaubliche Holzköpfigkeit gepflegt, was die Lernfähigkeit bei so genannten Fachleuten betrifft. Fortschritte wären nur in den kleinen Schritten möglich, die nur Sie bewältigen können – auch Schritte nach hinten zählen dazu.
Durch den exakten Sprachgebrauch wird ein Fachgebiet und damit eine Sportart präzisiert, definiert und erklärt. Es kommt nicht darauf an nur Irgendetwas über den Sport zu erzählen, wie es leider noch manche tun, die sich vor allem Gehör verschaffen wollen. Sich hinter Schlagworten, Pseudofachbegriffen oder sogar hinter Trendwörtern aus anderen Sportarten zu verschanzen bringt aber dabei gar nichts. Man muss die richtigen Fachbegriffe an der richtigen Stelle auch korrekt anwenden und muss natürlich vorher auch verstanden haben was sie bedeuten. Fehlanwendung ist besonders für Fachleute (und die es sein wollen) ziemlich peinlich und für alle, die gerade erst anfangen die passenden Fachbegriffe anzuwenden, sehr verwirrend. So schwer ist es aber nicht, denn manche Begriffe wurden schon längst definiert und werden im Cross-Skating Sport nur „wiederverwendet“. Aber man sollte es aber auch mit dem Wiederverwenden nicht übertreiben, denn nicht jedes beeindruckend klingende Wort passt auch exakt auf unseren Sport. So treten immer wieder manche Fachleute ins Fettnäpfchen, was auch gar nicht schlimm ist, so lange man es noch merkt (entweder die Leser oder die Fachleute selbst, die sich als lernfähige Wesen, natürlich auch selbst korrigieren dürfen). Und hin und wieder entwickeln sich neue und durchaus sinnvolle Fachbegriffe im Cross-Skating Sport. Es kommt also immer auf die richtige (oder zumindest nicht-falsche) Anwendung an. Und dem soll hier etwas nachgeholfen werden.
Cross-Skating Herberge*: Das sind Hotels, Pensionen, Jugendherbergen oder andere Unterkünfte, die den Anforderungen von Cross-Skatern entgegen kommen. Dazu gehört auch der Verleih von Cross-Skates, Tour-Guiding und hochwertige Kursangebote. Ein dokumentiertes Cross-Skating Wegenetz von mindestens 50 km Länge, das von der Herberge ausgeht, wird vorausgesetzt. Voraussetzung ist auch, dass ein unterrichtsbefähigter und ortskundiger Cross-Skater vor Ort erreichbar ist.
Cross-Skating Park*: Kleinere Gebiete, aber durchaus mit Anschlussmöglichkeit an weitere Cross-Skating Parks, in denen man überwiegend verkehrsfrei auf optimalen Cross-Skating Wegen trainieren kann. Diese sollen räumlich relativ abgeschlossen sein, eine gute Orientierung ermöglichen und besonders für Regionsfremde als solche erkennbar sein, damit diese dort ungestört und zuverlässig trainieren können. Deswegen die etwas anspruchsvollere Bezeichnung „Park“, man kann nicht einfach jeden Feldweg zum Park erklären. Daher ist auch eine Mindestanforderung, dass mindestens 4 km gute Cross-Skating Wege für das Kriterium „Cross-Skating Park“ vorhanden sein sollen, damit man, wenn auch in mehreren Runden, dort zumindest ein einstündiges Training absolvieren kann. Diese Parks sollten von einem erfahrenen Cross-Skater der Region, unter Berücksichtigung der Fähigkeiten von Anfängern, zu solchen erklärt worden sein.
Cross-Skating Region*: Gebiete, die ein erprobtes, erschlossenes und dokumentiertes Cross-Skating Wegenetz von mindestens 100 km Umfang aufweisen. In solchen Gebieten soll tagelanges Training mit vielen Variationsmöglichkeiten möglich sein, ohne dass man häufig die gleichen Wege benutzen muss. In der Region sollten erfahrene Ansprechpartner erreichbar sein.
Didaktik: Das Blabla-Zauberwort, dass oft aus Irgendetwas, etwas kompetent Klingendes machen soll. Viel zu häufig werden so genannte „Didaktische Reihen“ (meist als starre Übungsreihen) schematisch heruntergeleiert, was wiederum absolut undidaktisch ist, weil jeder Mensch anders lernt. Solche Reihen zu kennen ist gut, sie zu variieren und zu vernetzen, aber die erste kompetente Trainerpflicht und dann auch tatsächlich didaktisch.
Double-Push: Dieser doppelte Beinschub, der vom Inline-Skating kommt, ist auf unhandlichen Skates, wie Cross-Skates technisch eigentlich nicht möglich, auch wenn manche Skilangläufer, die das angeblich auf Langlaufskiern können, dies behaupten mögen, aber auch auf Langlauf-Skiern ist ein Double-Push, wie er vom Inlinern bekannt ist, unmöglich. Eigentlich sogar noch viel unmöglicher als auf Cross-Skates. Langlaufski sind nämlich noch unhandlicher als Cross-Skates. Trotzdem gibt es einen Double-Push beim Skilanglauf-Skating, der sich aber von dem des Inlineskating sehr unterscheidet. Es handelt sich nämlich auf Skiern “nur” um einen gestützten “Superabdruck” während eines intensiven Spurt-Stils, bei dem praktisch kaum ein Antriebsdruck (eigentlich mehr eine Abstütz-Hilfe des Druckbeines) geleistet werden kann. Für einen wirklichen Abdruck, müsste der Körper extrem kraftaufwändig im Zickzack beschleunigt werden.
Beim Cross-Skating gibt es eine Beinabdrucktechnik mit einer weiteren Schubphase, der „gezogene Dreipunkt-Skating-Schritt“ oder mit Armeinsatz „Triple-Push“ (siehe unten), der aber momentan noch von Fachleuten optimiert wird und der ebenso bergauf, wie auch cross und sogar im High-Speed-Bereich sehr vielversprechend…
[Text gekürzt]
dynamisch: Keine Erklärung an dieser Stelle für diese „Positiv-Vokabel“. Am besten die fragen, die diesen Begriff, meist aus Werbegründen, nur zu oft ge- und missbrauchen. Die Erklärungsversuche dafür sind sicher recht lustig.
Fahrtspieltraining: Oder auch schwedisch „Fartlek“. Das sind Tempowechsel während einer Trainingseinheit, die von außen betrachtet, keiner festen oder sehr starren Regel zu folgen scheinen. Weder im Tempo noch in den Wiederholungszahlen oder in der Dauer der Tempoabschnitte oder Pausen gibt es feste Regeln. Das bedeutet aber nicht, dass man sich kein Schema oder Ziel selbst festlegt, Tempo bis zum nächsten Baum oder Gipfel („Geländefahrtspiel“) oder so und so viele Sekunden/Minuten Tempo machen („Programmfahrtspiel“), beispielsweise. Fahrtspieltraining lässt spontanes Improvisieren zu und soll nicht nur stressfreier („verspielter“) als schematisches Intervalltraining (siehe unten) sein, sondern auch „natürlicher“. Wer aber mit festen Zeitabschnitten trainiert, wie beim Programmfahrtspiel, macht sich aber bereits die Wirkungen des Intervalltrainings zu nutze. Der Übergang zum Intervalltraining ist dann auch nicht mehr klar erkennbar und eigentlich auch kaum möglich. Das ist auch egal, so lange das Training zum Ziel führt und Spaß macht.
Flow: 1999 bis 2000 arbeitete ich in einem Projekt mit einem der ersten deutschen Sport-Pychologen zusammen, der dieses Phänomen bei Ausdauersportlern (!) genauer untersucht hat. Inzwischen ist der Begriff zum mystisch-hippen Modewort mutiert, dass bei allen möglichen Gelegenheiten sinnfrei benutzt wird, vor allem wenn jemand Aufmerksamkeit sucht. Warum nicht gleich direkt sagen, was man meint? Und das was man als definierten Flow bei anderen Tätigkeiten kennt, ist beim Cross-Skating, aus wahrnehmungpsychologischen Gründen, so gut wie unmöglich.
Gleitphase: Dieser Begriff wird immer wieder gern benutzt im Zusammenhang mit Cross-Skating, aber so etwas wie eine Gleitphase gibt es beim Rollsport nicht. Dort heißt es Rollphase, denn Räder rollen. Gleiten kann nur eine Kufe oder eine Gleitfläche. Der Einsatz des einen oder anderen erfordert grundsätzlich andere Voraussetzungen und sollte daher nie verwechselt werden. Ski/Schlittschuh und Gleitphase = okay; Cross-Skating und Gleitphase = sprachlicher Anwendungsfehler.
Hochdruckfelge: Klingt gut und ist sie auch, sofern es eine ist. Aber manche Felgen, die leichtfertig als Hochdruckfelgen bezeichnet werden, sind gar keine. Aus Vermarktungsgründen (sprich: einem Produkt einfach mal nicht zutreffende Eigenschaften nachsagen) werden aber leider manchmal Cross-Skate Felgen als Hochdruckfelgen verkauft, ohne dass sie dauerhaft diesen Druck (beim Cross-Skating ab 7,0 bar) aushalten. Einfach in der Werbung schreiben, was andere über bessere Produkte schreiben, schon scheint der Wettbewerbsnachteil – natürlich zu Lasten der Kunden – ausgeglichen zu sein. In solchen Fällen muss der Verkäufer selbstverständlich trotzdem für die eigene Falschaussage haften, sollte es zu druckbedingten Schäden kommen und das auch, wenn er dies nur irgendwo abgeschrieben hat. Andere Hersteller oder sogar Händler testen gewissenhaft ihre Felgen über längere Zeit, bevor sie sich mit ihren Aussagen zu weit aus dem juristischen Fenster lehnen.
Intervalltraining: Das sind nicht nur irgendwelche Belastungswechsel, wie manchmal angenommen wird. Die Länge und Anzahl der Intervalle ist für eine exakte Trainingssteuerung genau definiert. Das ist wichtig, damit Trainingsprozesse gesteuert und analysiert werden können. Ein Intervall ist dabei immer die Belastung plus die Pause zusammengenommen und nicht allein die Belastung, wie viele denken. Hier outen sich sogar einige Trainer als Nachplapperer, weil er/sie aus Unwissenheit beliebige Belastungswechsel einfach in die Schublade Intervalltraining stecken. So sehr Intervalltraining, besonders in den 80er Jahren, als „Ausdauerkiller“ verpönt wurde, man muss es selbst erlebt haben, um die Vorteile, auch für die Ausdauer, beurteilen zu können.
NCSler: Ups, da muss man erst einmal kräftig schlucken. Was ist denn das? Klingt nach FDJler, der gleiche altpreußische Ton des Kanzlei-Deutschs, das eigentlich keiner mehr hören will. Hergeleitet müsste die Abkürzung so viel wie Nordic-Cross-Skating-ler heißen (Wer kennt noch das Buch „Dummdeutsch“ aus den 80ern?). Wer wirklich verstanden werden will, sollte in ganzen und möglichst selbsterklärenden Worten kommunizieren. Daher sollte man man auch besser solche kryptischen Kürzel erst gar nicht benutzen, denn die Leser halten einen nämlich entweder für fantasielos oder denken, sie haben es mit einem Verwaltungshengst zu tun, der diese ur-preußische Sprachweise liebt. Es gibt leider viele Beispiele solcher abschreckender Sprachfaulheit.
Triple-Push: Eine der anstrengendsten, aber eindeutig die sicherste und gleichzeitig druckvollste Ganzkörper-Antriebstechnik. Als reiner (Bein-) Skating-Schritt ist sie ein „echter“ Double-Push auf Cross-Skates, der aber nicht mit anderen Double-Push-Techniken verglichen werden kann, weil die Kraftentfaltung gleichmäßiger und über noch mehr Muskelgruppen stattfindet. Der Triple-Push ist seit etwa 2010 aus einer bereits bekannten Dreipunkt-Variante hervor gegangen und erfordert etwas Übung bis er fließend funktioniert und intensives Training bis die Belastung über längere Zeit verkraftet wird. Seit 2012 wird der Triple-Push-Stil unterrichtet. Triple-Push heißt die Stilart, weil auf einen doppelten Bein-Antriebsschub der Stockschub erfolgt. Man hat also bei jedem kompletten Bewegungszyklus fünf bis sechs Schubphasen, vier Schübe von den Beinen auf ein bis zwei (bei Doppelstockschub) von den Armen…
[Text gekürzt]
* so definiert 2008 vom QCSD
Das „Cross-Skating Lexikon“ ist auch unter ISBN 978-3-7380-9919-5 als E-Book erhältlich und enthält alle bisher zu diesem Thema im Cross-Skating Magazin veröffentlichten Begriffe in ungekürzter Länge. Es wird jeweils nach jeweils ein bis zwei neuen Artikeln um diese ergänzt. Einige Begriffe sind im Magazin etwas gekürzt dargestellt.