Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Begriffe des Cross-Skating Sports (Babylon III)
Fachbegriffe und Sprachsackgassen des Cross-Skating Sports III
Fortsetzung von Begriffe des Cross-Skating Sports (Babylon II) (Artikel 225).
Es gibt schon sehr viele Begriffe im Ausdauersport und etliche spezielle auch im Cross-Skating Sport. Ganz akut kommen auch immer wieder neue Begriffe dazu, die aber schnell erklärt sind. Es lohnt sich immer auf dem Laufenden zu bleiben, damit man an den fachlichen Diskussionen weiterhin teilhaben kann und auch mehr vom Sport hat.
Blau fahren, oder sich blau fahren, bedeutet sich so hoch zu belasten, dass die Sauerstoffversorgung nicht mehr ausreicht, so dass man „blau“ wird, was aber nur ganz selten zu sehen ist. Typisch wäre dies nur bei relativ kurzen Spitzenbelastungen zwischen einer und wenigen Minuten oder einem sehr intensiven Endspurt.
Fersenhub: Cross-Skates unterscheiden sich von Skirollern durch die Fußfixierung an der Ferse. Es war es bei Cross-Skates schon immer unerwünscht, wenn sich die Ferse auf dem Skate bewegen ließ, da ein gewisser Kontrollverlust in diesem Moment nicht zu vermeiden ist. Dies ist der Fall bei unzureichender Einstellung der Cross-Skates, ungeeigneten Schuhen oder unzureichenden Befestigungssystemen, die unerwünschtes Spiel zulassen. Die Sicherheit, Kontrolle und Cross-Tauglichkeit kann auch leiden, wenn ein Fersenhub absichtlich ermöglicht wird. Klappschienen oder Skibindungen, die eine Fußrotation um einen Drehpunkt vor dem Fuß ermöglichen, lassen einen angeblich „ski-ähnlichen“ Fersenhub zu, verschlechtern aber die Crosstauglichkeit. Solche Skates gelten deswegen dann auch nicht mehr als Cross-Skates, sondern werden den Skirollern zugeordnet, deren Erkennungsmerkmal die Skibindung ist. Dann werden solche Roller auch …
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Kanteneinsatz: So heißt es, wenn man eine Kante einsetzt. Die Skikante beim Skilaufen, die Handkante beim Kampfsport und die Tischkante beim Kopf darauf schlagen. Beim Cross-Skating gibt es keinen Kanteneinsatz, nur wirkungs- und sinnloses Einknicken der Knie und Sprunggelenke nach innen, welches die Innenbänder der Knie und der Sprunggelenke einer überflüssig hohen Spannung und Dehnung aussetzt und den Druck auf der Außenseite der Gelenke unnötig und oft spürbar (Aua!) erhöht. Verständlicherweise sollte man dies, wo es nur geht, vermeiden und es nicht auch noch in ganz anderen Sportarten, wie dem Cross-Skating, unnötig zelebrieren, nur weil sich Skiskater so bewegen müssen, damit sie die Skikanten einsetzen können. Auch Skiprofis laufen nicht 12 Monate im Jahr Ski, denn dann würde möglicherweise so mancher, wegen Knieproblemen sein normales Karriereende nicht unverletzt erleben. Beim Cross-Skating erfolgt der Druck viel kniefreundlicher mit gleicher Kraftverteilung innen wie außen. Sich die Kante geben kann man nämlich auch anders…
Kritisches Tempo (KT): Das Tempo unter dem die Cross-Skates zum „Einfädeln“ in Bodenunebenheiten neigen, weil sie zu „unrund“ laufen. Bei Rädern mit 15 cm Durchmesser und 50 cm Radstand wurde das KT mit rund 2,5 m/sec (= 9 km/h) ermittelt. Es sollte so niedrig wie möglich sein, weil man unter diesem Tempo unverhältnismäßig oft unvermittelt „stecken bleibt“. Dieses Tempo liegt bei kleineren Räder höher und bei größeren und breiteren Rädern niedriger. Auch kurzer Radstand und hohe Vorderradbelastung erhöhen das KT in unerwünschter Weise. Das KT sollte auch deswegen möglichst niedrig sein, damit man schon kurz nach den Anfahren oder bei niedrigem Tempo geschmeidig rollen kann. Das KT hängt ab vom Radstand (je länger desto besser), der Radlastverteilung (je hecklastiger, desto besser), der Schwerpunkthöhe (je tiefer, desto besser) und der Rädergröße (je größer und breiter, desto besser). Oberhalb der KT laufen die Skates ruhiger, darunter deutlich schlechter. Wenn eine realistische sportarttypische fahrdynamische Rollwiderstandsmessung auf rauem Boden möglich wäre (ist sie leider nicht!), müsste sie ergeben, dass der Rollwiderstand oberhalb der KT, bei zunehmendem Tempo, langsamer ansteigt und sogar vorübergehend fast gleich bleibt. Ein ähnliches Phänomen hat sich aus empirischer Beobachtung beim Doppelten Kritischen Tempo (DKT) ergeben. Ab ca. 18 km/h ( = DKT) liegen daher 6-Zoll-Cross-Skates auf rauem Boden wiederum so ruhig, dass es deutlich weniger Wackler beim Fahren gibt. Dieser quasi „Überschallbereich“ ist trotzdem nicht leicht zu erreichen oder zu halten, weil Korrekturbewegungen bei schnellem Tempo reaktionsschneller – teilweise sogar schnellkräftig – erfolgen müssen und dadurch ermüdender sein können. Interessant wäre eine Absenkung des KT auf so niedrige Werte, dass off-road das DKT leicht erreicht werden kann oder leistungsstarke Cross-Skater sogar das dreifach kritische Tempo erreichen können.
Das KT spielt aber auch auf bestem Asphalt an steilen Bergaufpassagen eine große Rolle, durch den eine 8-prozentige Steigung für die meisten Cross-Skater mehr als dreimal so anstrengend empfunden wird und auch ist, als eine nur 4-prozentige Steigung. Grund dafür … [Text gekürzt]
Schwarz fahren oder sich schwarz fahren, bedeutet, sich so hoch zu belasten oder sich unterwegs so unzureichend zu versorgen, dass der Blutzuckerspiegel so weit sinkt oder der Kreislauf kollabiert, dass einem schwarz vor Augen wird. Besser trainierten Sportlern passiert das viel seltener als schlechter trainierten. Nach vielen Jahren konsequenten Trainings ist es manchen Sportlern sogar beinahe unmöglich so weit zu unterzuckern, dass sie Ausfallerscheinungen bekommen, bzw. sie unterzuckern auf erstaunlich niedrige Werte, ganz ohne Auffallerscheinungen, was dann in der Praxis dann sogar folgenlos bleibt. Diesen Begriff bitte nicht verwechseln mit dem unentgeltlichen Missbrauch öffentlicher Verkehrsmittel!
Sponsoren: So heißen die „Dummen“, die eine Veranstaltung teilweise oder vollständig finanzieren. Ich kann da mitreden, denn ich habe schon bis zu knapp 2000 € zu einer Art Biathlon zugeschossen um am Ende als der Depp vom Dienst dazustehen – schön dumm eben. Ein Anderer, die sich dann als Held und Macher aufspielte, schrieb umgekehrt eine Rechnung über fast der gleichen Betrag und wurde dafür vom Veranstalter auch noch gefeiert. Diese Erfahrung braucht und sollte sonst niemand mehr machen. Die Werbeeffekte sollten dann als Gegenleistung natürlich teilweise auch dem Sponsor zufallen, was auch gerecht ist, da er sich ja erkenntlich gezeigt hat. Manche Sponsoren sind jedoch recht knausrig und wollen trotzdem im Rampenlicht stehen. Umgekehrt wollen manche Veranstalter Sponsoren haben, die sich blank bezahlen, ohne ihnen eine brauchbare Gegenleistung zu bieten. Daher sollten beide Seiten immer gut überlegen, mit wem sie sich einlassen. Nach unserem eigenen Frust fördern wir nur noch noch die sportlichsten und besten Veranstaltungen oder machen gleich Benefiz-Veranstaltungen, bei denen ganz klar ist, dass man nur drauflegt, dafür aber der gute Zweck verdient.
Trainer: Einen Trainer kann man zu allen Belangen des Trainings fragen. Welcher Stil wird wie angewendet und vor allem, wie wird er systematisch kontrolliert und verbessert? Wie kann ich Stilfehler selbst erkennen? War mein letztes Training richtig und wie soll mein nächstes Training aussehen? Wie plane ich meine nächste Saison durch und welche Trainingspläne wende ich an? Was tun bei bestimmten Erkrankungen oder Verletzungen? Welche Taktik und Einteilung wende ich im Wettkampf an und wie verpflege ich mich optimal? Welches Ergänzungstraining (Kraft, Stretching…) ist sinnvoll? Wie kann ich mit chronischen Erkrankungen oder Handicaps trainieren? Diese und noch viel mehr Fragen kann ein kompetenter Trainer beantworten. Kann er doch, oder??
Trainer-Schein: „Willst du zum Schein ein Trainer sein, brauchst du dafür den Trainerschein. Wer wirklich auch ein Trainer ist, verzichtet auf den ganzen Mist!“ So spotten professionelle Trainer und qualifizierte Amateur-Trainer über die Flut der, wie Pilze aus dem Boden sprießenden, „Instant-Trainer“, die Ihre Ausbildung in nur wenigen Stunden oder Tagen erhalten. Von Ausbildung kann gar in so kurzer Zeit natürlich gar keine Rede sein und gerade Trainer sollten wissen, dass man Erfahrung und Können nicht allein durch den Kauf eines dekorativen Blattes Papiers erlangen kann. Auffällig ist, dass oft die am schlechtesten ausgebildeten „Trainer“ am meisten mit ihren „Zertifikaten“ angeben. Dies gilt übrigens für alle Arten von „zertifizierten“ Weiterbildungen. Siehe auch Zertifikate
Unwucht: Eine Unwucht tritt auf, wenn die kinetische Wirkung einer Masse (also Masse mal Entfernung von Rotationszentrum) eines rotierenden Körpers nicht gleichmäßig um den Drehpunkt verteilt ist. Bei den kleinen Cross-Skate Rädern tritt fast zwangsläufig eine Unwucht durch das Ventil auf. Das spürbare „hüpfen“ des Rades, wenn man es frei gehalten andreht, wird aber oft überbewertet und spielt in der Praxis kaum eine Rolle. Oft wird ein unrunder Reifen (also „eiern“) mit einer Unwucht verwechselt, was aber damit nichts zu tun haben muss. Ein schlecht zentrierter Reifen dagegen, verursacht zwar auch eine gewisse Unwucht, das kann aber durch Ausrichten des Reifens behoben werden.
Zertifiziert / Zertifikate: Dieses spitz-vornehm klingende Wort, bedeutet, dass irgendwo ein Blatt Papier existiert, das willkürlich als Zertifikat bezeichnet wird. Wer das Stück Papier erwirbt oder geschenkt bekommt ist daher „zertifiziert“. Schreiben kann und darf jeder so einen Wisch, auch sich selbst. Gehandelt werden diese Zellulose-Scheibchen jedoch trotzdem oft recht teuer. Warum eigentlich noch, wenn doch fast jeder weiß, dass „Zertifizierung“ eine der am größten aufgeblasenen „Null-Vokabeln“ in der Cross-Skating Szene ist? Ein wohlklingendes Wort-Vakuum, das eher zur Wachsamkeit mahnen sollte, aber wohl leider immer noch ahnungslose Anfänger beeindrucken mag. Wer sich entwickeln will, sollte nicht nach Zertifikaten streben, sondern nach Wissen, denn nur damit kann man Kompetenz manifestieren.
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Übrigens: Der Titel Diplom-Trainer ist ein hoher akademischer Grad und eine hohe Trainer-Qualifikation, die von Hochschulen vergeben wir. Man kann ihn nicht unter Freunden oder Geschäftspartnern schriftliche Gefälligkeit zum Angeben ausstellen.
Weiter geht es in Babylon IV (Artikel 285).
Das „Cross-Skating Lexikon“ ist auch unter ISBN 978-3-7380-9919-5 als E-Book erhältlich und enthält alle bisher zu diesem Thema im Cross-Skating Magazin veröffentlichten Begriffe in ungekürzer Länge. Es wird jeweils nach jeweils ein bis zwei neuen Artikeln um diese ergänzt. Einige Begriffe sind im Magazin etwas gekürzt dargestellt.