Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Babylon VIII – Fachbegriffe des Cross-Skating Sports
Fortsetzung von Artikel 361.
Fachbegriffe sind ein erweiterter Wortschatz, der beim Verstehen oder Erklären hilft. Dieser ist in unserer Sportart leider immer noch Mangelware oder es wird irgendetwas als Begriff geschrieben, dass sich gut anhört, weil es aus anderen Sportarten bekannt ist, aber leider auf den Cross-Skating Sport nicht ganz zutrifft. Vereinfachen ist oft gut, aber mit einer extrem vereinfachten Sprache oder Huckepack-Formulierungen, die an andere, ähnliche Erklärungen „andocken“, kommt man oft nicht nur nicht weiter, sondern richtet auch „Schaden“ an, indem man sich und den Sport nicht angemessen weiterentwickelt. Viele Anregungen unseres satirischen Fachwörterbuches stammen von unseren Lesern oder ergeben sich aus häufigen Anfragen. Während der Entwicklung der Sportart, besonders in der Cross-Skater Ausbildung und Cross-Skate Konstruktion wurde aber auch gezielt Fachvokabular geschaffen, dass so speziell nur in unserem Sport angewendet wird. So erscheint heute, entgegen unserer eigenen ersten Erwartungen, immerhin schon auf unsere achte Fortsetzung dieses Fachlexikons. Vielleicht schaffen wir es noch bis über dreißig Fortsetzungen und überholen damit numerisch sogar den 30-bändigen Brockhaus. Wir kritisieren hier aber auch die immer noch zu häufige Fehlanwendung von Sprache. Die Redaktion nimmt natürlich auch gern noch weitere Anregungen an. Danke auch an diejenigen, die uns immer wieder unfreiwillig die ein oder andere Steilvorlage liefern!
Achsenlast: Auch Achslast. Ein aus der Fahrzeugtechnik stammender Begriff, den man auch auf Cross-Skates anwenden kann. Häufiger wir dafür aber auch der Begriff Radlastverteilung verwendet. Beachten sollte man, dass die Achsenlast/Radlastverteilung erheblich dynamischer variiert wird als in der üblichen Fahrzeugtechnik, wo sie oft nur die statische Achsenlast angibt.
Bodenfreiheit: Eine weit überschätzte Eigenschaft, die, wenn sie an einem Cross-Skate vermisst wird, so viel bedeutet, dass man subjektiv beim Cross-Skating zu häufig aufsetzt. Grund dafür kann aber auch das eigene Einschätzungsvermögen der Cross-Skates sein. Routinierte Cross-Skater setzen sehr selten auf. Sehr tief gebaute Cross-Skates besitzen als unersetzliche Eigenschaften eine bessere Kippstabilität, besseres Handling und besseren Geradeauslauf auf die man verzichtet, je höher man hinaus baut.
Freilauftest: Damit kann man prüfen, wie lange sich eine Rad, z.B, eines Cross-Skates, nach den Anstoßen dreht – mehr aber auch nicht! Über die Lagerqualität, Haltbarkeit und sogar den Leichtlauf unter Belastung, bei der erhebliche Scherkräfte auftreten können, sagen solche „Tests“ so gut wie nichts aus. Bestenfalls, ob ein Rad klemmt oder nicht. Fachleute berufen sich nicht darauf.
Kausalität: Diese, nämlich der Nachweis der unumstößlichen Beziehung zwischen Ursache und Wirkung wird besonders im Cross-Skating Sport leider noch viel zu selten erbracht. Eine Korrelation (also eine Beziehung zwischen Ereignissen, z.B. eine gleichzeitige Beobachtung) ist aber nicht automatisch auch eine Kausalität. Man stelle bei Behauptungen oder auch angeblichen Lehrmeinungen grundsätzlich die Fragen:
1. Liegen Daten vor und taugen die Daten überhaupt dazu, daraus Schlüsse zu ziehen?
2. Existieren gleiche Ergebnisse resultierend auf ganz anderen Daten und Untersuchungen?
3. Liegen alternative, besonders auch gegenteilige, Hypothesen vor und wurden sie überprüft?
4. Was steht in den Quellen oder Studien wirklich, die angegeben werden? (sofern überhaupt angegeben)
Ein Nein, muss zwar eine These nicht automatisch widerlegen, aber die Beweisführung der Kausalität wird erheblich erschwert.
Natürlich wird nun mancher wieder auf Akademiker fluchen, aber selbst die Kausalität ob diese Punkte von einem Akademiker oder einem Nicht-Akademiker erkannt wurden, ist nicht zweifelsfrei belegt.
Neutralität: Eine Schönungs-Vokabel bei deren Verwendung mancher spontan lacht, weil es Neutralität in Medien und schon gar nicht in Foren, nie gab, nicht gibt und nie geben wird. Wer das behauptet, tut das meist nur in der Form, sich selbst als „neutral“ und somit als eine Art unbezweifelbaren Gutmenschen darzustellen nach dem Motto: „Was zweifelst du, du Ketzer? Ich bin doch neutral!“. Doch was bedeutet neutral? Etwa ein unbestechlicher allwissender Schiedsrichter allem gegenüber zu sein? Sich von nichts und niemandem beeinflussen zu lassen, noch nicht einmal unterbewusst oder von seinen eigenen Interessen? Wer weiß das schon, wer gibt das zu? Wer atmet keine Luft? Neutral kann auch unbedarft, naiv, aussagefrei, einflusslos, unbeachtet oder langweilig bedeuten. Und wer hört schon auf so eine „neutrale“ Beratung? Möchte man nicht Erfahrungen oder fundiertes Wissen erfahren? Und da ist es schon vorbei mit neutral, das wäre nämlich unmöglich oder ein quasi göttlicher Status, den der Neutrale inne hat. Wie wundersam, dass die Verwender des Wortes Neutralität fast immer nur damit protzen, es aber nie erklären.
Dabei ist Neutralität noch nicht einmal so etwas wie eine besonders gute Charaktereigenschaft, sie galt schon immer als Förderer radikaler Entwicklungen. Jeder Schiedsrichter („der Neutrale“) kennt die Situation.Wird er auch nur einmal in einer Situation in der er Stärke gegen einen Regelverstoß zeigen muss, etwas nachlässig reagieren, sich also „neutral“ verhandeln, wo er hätte agieren müssen, werden die Regelverletzer immer dreistere Forderungen stellen oder weitere Verstöße begehen und somit das Gleichgewicht der Regeln immer mehr zu ihrem Vorteil ausnutzen. Die Gerechtigkeit wird damit untergraben. Das funktioniert nicht anders in Gesellschaft und Politik. Undemokratische Strömungen können undemokratisch aktive werden, weil sie aus falsch verstandener Liberalität „toleriert“ werden – auch so ein Gut-Wort mit dem schon viel Schaden angerichtet wurde. Jeder kennt Situationen auch Alltag und Geschichte, wo es geschadet hat einen Werteverfall, wegen Neutralität, zuzulassen. Wer sich auf seine Neutralität beruft, glaubt meist fein raus zu sein. Nicht anzuecken ist ja auch bequem, aber dies hat die gleiche Wirkung wie blanke Feigheit, wer keinen Ärger riskieren will, tut nichts oder stellt alles wertfrei und aussagelos neutral dar.
Wir: Kein spezieller Fachbegriff des Cross-Skating Sports, aber ein, in der Szene, mindestens ebenso häufig, wie der vorherige Begriff, missbrauchtes Wort. Manche verwenden das Wort als selbstverständliche Verbal-Falle, um Unbedarfte zu beeinflussen, sich dem, in diesem Zusammenhang willkürlich festgelegten, „Mainstream“ anzuschließen. Man kann auch fast jederzeit antworten: „Nein, wir sind wir, aber ihr seid nur ihr!“. Eine erschreckend nüchterne Aufklärung und zahlreiche Beispiele des Missbrauchs dieses Wortes findet man auch im Buch „Wer ist wir?“, ISBN 978-3406685866.
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Das „Cross-Skating Lexikon“ ist auch unter ISBN 978-3-7380-9919-5 als E-Book erhältlich und enthält alle bisher zu diesem Thema im Cross-Skating Magazin veröffentlichten Begriffe in ungekürzer Länge. Es wird jeweils spätestens 4 Wochen nach neuen Artikeln um die neuen Begriffe ergänzt. Einige Begriffe sind im Magazin etwas gekürzt dargestellt.