Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Babylon V – weitere Fachbegriffe des Cross-Skating Sports
Fortsetzung von Begriffe des Cross-Skating Sports – Babylon IV (Artikel 285).
Hier wieder einmal eines der oft nachgefragten Fachbegriffs-Updates des Cross-Skating Magazins. Aber auch Unverständliches, das man nicht gerade als Fachvokabular bezeichnen kann, wird hier erwähnt. Ohne lange Vorreden – das Dummschwätzen überlassen wir anderen – zeigen wir hier einfach einige neue oder ältere erklärungswürdige und nicht-erklärungswürdige Begriffe, die häufiger in unserem Sport auftauchen.
Abdruckverhalten: Das gibt es nur beim Skilaufen, da Ski durch ihre Bogenform und Materialflexibilität, insbesondere beim Klassik-Langlaufski, auf einen besonderen Abdruck angewiesen sind. Beim Skiroller und noch mehr beim Cross-Skate, deutet die Verwendung diese Wortes in gleicher Weise, wie es beim Skilanglauf verwendet wird, eigentlich nur darauf hin, dass man das Thema verfehlt hat.
aktiv: Wir wissen alle, was das Wort bedeutet – das Gegenteil oder die Diathese von passiv. Aber wissen das wirklich alle? Aktiv ist inzwischen eine sehr weit verbreitete „Positiv-Vokabel“, die einem die Lebensfreude und eine positive Einstellung geradezu aufzwingt. Woher der zynische Unterton? Ganz einfach: Diese Floskel ist inzwischen schon erheblich abgegriffen. Man beachte einmal was heute alles „aktiv“ ist. Margarine, Schokolade, Kettenraucher, Bakterien für den Darm…igitt! Manches davon bringt man kaum mit eigener „Aktivität“ in Verbindung, denn es treibt einen eher in die Passivität. Also einmal besser aktiv darüber nachdenken, was uns aktive Autoren mit diesem Wörtchen sagen wollen…
aufgestellt: Das ist jetzt auch nicht unbedingt ein Fachbegriff unseres Sport, doch wird jenes Wort auch gelegentlich in der Szene verwendet und ist inzwischen schon so etwas wie das Unwort des Jahrzehnts. Germanisten wird beim beim Gebrauch dieses Wort inzwischen schon fast immer schlecht, denn wenn man einmal genauer darauf achtet, was heute angeblich alles „aufgestellt“ wird – einfach unglaublich. Beim Maibaum aufstellen ist das ja noch verständlich oder auch wenn in der Schießbude die Ziele aufgestellt werden, doch das Meiste was heute im Sprachgebrauch aufgestellt wird kann man gar nicht aufstellen! So versuchen wohl einige schon in vielen Bereichen des Lebens den wichtigen Börsenkasper zu mimen, der einem hemmungslos aber ebenso unverständlich von „aufgestellten“ Dingen erzählt. Unüberlegter Sprach-Plagiatismus (umgangssprachlich : hirnloses Nachplappern) hält so einen höchst peinlichen Einzug in den Alltag. Warum nicht einfach passendere Worte verwenden? Dann halten einen die Zuhörer oder Leser auch viel weniger für einen Sprachaufschneider oder – wieder umgangssprachlich ausgedrückt – für plemm-plemm.
Flugzeugaluminium: Sammelbegriff für einige hochfeste Aluminiumlegierungen der 7000er-Reihe mit Zink und oftmals auch Titan als Legierungsbestandteile. Einige dieser Legierungen tragen auch die Namen Ergal oder Titanal. Oft ist die Werbung mit dem Begriff Flugzeugaluminium ebenso albern, wie auch in vielen Fällen falsch oder einfach sinnlos. Flugzeuge werden von der Luft erheblich, aber über mehrere Jahrzehnte hindurch relativ „weich“mit hoher Dauerbeanspruchung belastet, Cross-Skates dagegen müssen manchmal hohe punktuelle Belastungen und harte Vibrationen aushalten, beispielsweise, wenn sie hart aufsetzen oder die etwas problematische Idee verfolgt wird, die Cross-Skates mit Kunststoffrollen zu benutzen. Es gibt übrigens kein Härtungsverfahren (siehe nachfolgend) das aus einem preisgünstigen 6000er Aluminium ein wesentlich zugfesteres 7000er Aluminium macht, welches dann die Bezeichnung Flugzeugaluminium verdient. Ob Raumschiff- oder Sternenkreuzer-Aluminium eventuell noch besser für Cross-Skates geeignet ist, steht allerdings in den Sternen, würde aber natürlich noch viel besser klingen.
Härtungsverfahren von Metalllegierungen: Hier sollte man sich zusätzlich detailliert in der entsprechenden Fachliteratur und bei Fachleuten informieren, denn die Deutschen Industrie Normen sind recht umfangreich und die Verfahren unterscheiden sich erheblich in Aufwand, Umfang, Kosten und Wirkung. Da mit Härtungsverfahren von Aluminium in der Cross-Skate Branche geworben wird, nur so viel dazu: Aluminiumlegierungen erreichen unmittelbar nach dem maschinellen Verarbeiten noch keine optimalen Werte in ihrer Härte und Zugfestigkeit. Oft reicht schon ein kontrolliertes Auslagern um das Behandlungsverfahren einer Legierung als „Härteverfahren“ zu kennzeichnen, die leichte Nachhärtung erfolgt dann innerhalb einer bestimmten Zeit, mitunter beim längeren Transport, von selbst. Dabei stabilisiert oder „beruhigt“ sich die kristalline Struktur der Legierung. Die Verfahren T1 bis T4 sind keine… [Text gekürzt, siehe unten].
NCS: Manche glauben das sei ein Sport, aber warum müssen sich so viele, in ihrem dringenden Bedürfnis sich „kompetent“, auszudrücken immer an bestehenden, mitunter völlig anderen Begrifflichkeiten bedienen? Geht’s auch mal ohne Abkupfern? Und warum eigentlich hinter Abkürzungen verstecken? Soll der Sport geheim bleiben und sich so nicht verbreiten? Der Anwender wirkt dadurch kein bisschen schlauer, nur bürokratischer und auch ein wenig schreibfaul und ungebildet. Übrigens, das Natural Color System (=NCS) ist ein Farbsystem, das die menschliche Wahrnehmung berücksichtigt und nichts, was einen zum Schwitzen bringt. NCS ist auch ein Fußballverein aus Nairobi und NCS ist ebenso die Bezeichnung für den Gefahrstoff N-Chlorsuccinimid, also etwas wovon man die Finger lassen sollte. Für alle sich besonders gern mit Copyright-Inhabern anlegen möchten: NCS heitßt auch das Musiklabel NoCopyrigthSounds. Und die kennen sich aus mit Copyright. Wer sich verständlich machen möchte sollte es nicht derart vermeiden sich verständlich auszudrücken. Wer an einer Sache vorbeiredet quatscht sie tot. Hoffentlich bleibt das dem Cross-Skating Sport erspart.
Nordic…: …zum Zweiten und zum Dritten! Passend zu NCS die erneute Erwähnung des obsoleten (überflüssigen) Begriffes Nordic um irgend etwas rund um unseren Sport interessanter, trendiger oder google-freundlicher (vor allem das!) klingen zu lassen. Nordic bedeutet (immer noch) nicht „Stöcke“. Bei der zweifelsfrei nordischen Sportart Nordische Kombination springt niemand mit Stöcken die Skischanze hinunter! Auch gehört unser Sport, ebenso zweifelsfrei, nicht zu den Nordischen Sportarten, nur weil das kleine Wörtchen willkürlich vorgeschaltet wird. Was kommt noch? Nordic Sailing, Nordic Babecue…? Manche machen sich durch oft schon peinliches Nordic-Getue inzwischen beinahe zum (Nordic-)Affen. Unser Sport heißt schon recht lange Cross-Skating, nicht mehr und nicht weniger. Einen Schimmel als weißen Schimmel zu beschreiben ist ähnlicher Blödsinn, wobei es sich beim Nordic-Cross-Skating vielleicht doch mehr um ein Oxymoron als um eine Tautologie handelt.
original: Kaum dreister wird mit einem Wort gelogen als mit diesem Adjektiv. So soll aus Irgendetwas etwas „echtes“ werden. Besonders frech mutet es an, wenn es von einem Produkthersteller zweckentfremdet wird, um seine Produkte auf diese Weise als die Originalen darzustellen, während für seine Website-Inhalte ganze Teile woanders kopiert werden, weil es an Kreativität, Fähigkeiten und Kompetenz fehlt, etwas Eigenes zu Stande zu bringen. Wenn dann auch noch ebenso Produkte mit gefälschtem Recycling-Logo (Duales System) und sogar mit unechtem TÜV-GS Zeichen (TÜV Rheinland) von diesen Anhängern der Originalität vertrieben werden, dann weiß man um so mehr: Schönen Worten, Logos und Zertifikaten darf man nicht trauen. Wer sie erst gar nicht werbewirksam benutzt, ist wenigstens ehrlich.
Personaltrainer: Allein mit diesem Begriff kann man mich schon jagen. Bis weit in die 90er Jahre hinein hießen Trainer, die man für persönliches, betriebliches oder privates Training engagieren konnte, Privattrainer, Berufstrainer oder professionelle Trainer. Dann, etwa ab der Mitte 90er Jahre, ging das Interesse an der gesamten Fitnessbranche immer mehr verloren und es wurde recht schnell nicht nur alter Wein in neue Schläuche abgefüllt, es wurde auch neuer Wein (unerfahrene Trainer) als alter, wertvoller Wein (nämlich als vermeintlich professionelle Trainer) den Kunden angedreht. Fitness-Studio-Trainern wurden die kuriosesten Trainerfortbildungen in kurzer Zeit für viel Geld angeboten, die den Anschein von akademisch ausgebildeten Trainern oder von Trainern mit Verbandsausbildung erwecken sollten. Für jeden neuen Fitnesstrend, ob im Fitness-Studio oder outdoor, wurden schnell neue „Trainerscheine“ oder „Zertifikate“ kreiert – der Zertifikatshandel blühte als lukratives Geschäft auf. In gleichem Maße stieg die Anzahl der Personaltrainer und deren Zertifikaten extrem an und gleichzeitig sank deren durchschnittliche Fachkompetenz. Die Stundenhonorare explodierten in regelrecht wahnsinnige Höhen zwischen 70 und 120 Euro, wenn man die geleistete Arbeit in Relation betrachtete. Ein sonnengebräunter Jüngling der lediglich „los, noch eine Wiederholung“ sagen kann, aber nicht in der Lage ist Fachfragen zu beantworten, gehört für mich zum Inventar des Studios und auch deutlich schlechter bezahlt als der Hausmeister, der sein Handwerk wenigstens gelernt hat. Die Art der Werbung von Personaltrainern und Personaltrainerinnen ähnelte mitunter, vielleicht wegen ähnlicher Honorare, oft der von irgendwelchen Gigolos oder leichten Mädchen. Es gab mitunter Revier-Schutz in bestimmten Studios und Stadtvierteln der Großstädte, so dass es schwer zu erkennen war, um welches Gewerbe es sich am Ende handelte. Privat- und Profitrainer, die nicht in der Masse der durchschnittlich schlechter ausgebildeten, aber besser bezahlten, Personaltrainer unter gehen wollten, mussten schweren Herzens und oft etwas peinlich berührt, die Bezeichnungen Personaltrainer und Personaltraining für ihre Tätigkeit übernehmen.
Shore-Härte: Als Angabe für die Härte von Kunststoff-Rollen für Skiroller oder Inliner findet man oft die Shore-Härte als Angabe. Den Namen hat sie nach Albert Shore als Härtegrad für elastische Werkstoffe wie Polyurethan-Rollen und ist in den deutschen Industrienormen (DIN) festgelegt. Der Grad der Härte wird angegeben, je nachdem wie tief eine Nadel mit kegelförmiger Spitze bei 23 °C (±2 °C) in den Prüfstoff eindringt. Hohe Zahlen bedeuten eine größere Härte. Für verschiedene Härtebereiche von Werkstoffen werden verschiedene Spitzen- und Kegelformen verwendet (für die Shore A, B, C oder D-Skala). Mit der Kegelform, die bei Polyurethan-Rollen (auch PU-Rollen) verwendet wird, werden Werte der Shore A-Skala ermittelt. Die Powerslide Roadrunner-Rollen haben beispielsweise aktuell eine Shore-Härte von A83 und liegen damit im Bereich zwischen mittelhart und hart. Rollen ganz ohne Härtegrad-Angabe sollte man vermeiden, weil sonst die Skates oder Skiroller mit ungleich harten Rollen ausrüstet werden könnten oder es sich möglicherweise um Billigprodukte die mit niemals gemessenen oder mit schwankenden Härtegraden handelt. Als die maximal beim Straßenrollsport auf Asphalt noch „vernünftige“ Härte wird derzeit ein Härtegrad von etwa A87 betrachtet. Powerslide verwendet teilweise eine Skala mit F-Härtegraden, die von Fachleuten in Shore-Härte umgerechnet werden können.
Z-Trainer: Griffiger Begriff aus der Szene. Es gibt C-Trainer, die eine umfassende Qualifikation durchlaufen, B-Trainer die noch qualifizierter sind und A-Trainer, welche die höchste Qualifikation in einer Sportart darstellen. Unter den qualifizierten Trainern hat sich der Begriff Z-Trainer zum griffigen Negativwort entwickelt. Selbst die Adjektive „staatlich geprüft“ (vom oder nur innerhalb eines Staates geprüft?) und „zertifiziert“ (ein Zertifikat erhalten) sagen wenig aus. Ob Z-Trainer nun eine Negativ-Qualifikation ganz am Ende des Sport-Alphabets bedeutet oder „Zertifikats-Trainer“ (was etwa so aussagekräftig ist wie Luft-Atmer), das ist dem Anwender der Begriffes immer selbst überlassen.
[Text gekürzt]
Weiter geht es im Teil 6 des Artikels (Artikel 319).
Das „Cross-Skating Lexikon“ ist auch unter ISBN 978-3-7380-9919-5 als E-Book erhältlich und enthält alle bisher zu diesem Thema im Cross-Skating Magazin veröffentlichten Begriffe in ungekürzer Länge. Es wird jeweils nach jeweilse ein bis zwei neuen Artikeln um diese ergänzt. Einige Begriffe sind im Magazin etwas gekürzt dargestellt.