Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Ideen für die Cross-Skating Szene 2.0
Angeregt durch die Einladung zur Cross-Skater Convention die im Oktober 2016 in Südhessen stattfinden soll, durch die Convetion selbst, die ich leider nur aus der Distanz erleben durfte, aber auch durch eine etwas frustrierende private Recherche in den letzten Monaten, möchte ich die Cross-Skating Szene dringend zu Aktionen wie „Wir sind Cross-Skating“oder der Wiederholung der „Cross-Skater Con“ aufrufen. Es gibt sicher viele Aktionen die getan werden können, wichtig ist aber, dass die Cross-Skater sie selbst tun und nicht einige wenige das tun lassen. Was noch fehlt sind Anleitungen, in der Art „Gezielte Werbung für den Sport“ oder „Wie baue ich einen Treff auf?“. Ich glaube die der Erneurung wurde von den meisten Cross-Skatern, damit wir aber wirklcih aktiv werden müssen wir uns aber vielleicht noch verbindlicher mit dem Sport identifizieren und dies auch weiter verbreiten. Der Titel der Artikel enthält das Wort „Ideen“, das mit eigentlich noch zu unverbindlich erscheint. Auch gute Idee ist noch keine Tat. Aber mit „Aktionen für die Cross-Skatin Szene 2.0“ wollte ist auch nicht beginnen, weil das zu bestimmen und vorgegeben klingt. Als bisher lediglich Passiver in der Szene, kann ich zur Zeit auch nicht mehr als Ideen liefern und möchte nicht als Bestimmer auftreten.
Wir Aktiven selbst den Sport leben und ausüben und nicht, womöglich von „Ahnungslosen“, vorschreiben lassen, was wir zu tun oder zu lassen haben. Ich fand es symptomatisch als auf einem Portal, das sich ebenfalls mit dem Sport befasst, ein Aufruf zu einem Marathon fast im Keim erstickt wurde. Auch wenn dort ein bekannter Erfinder von Cross-Skates zu Wort kommt, wird es regelrecht angegriffen. Man mag ja unterscheidlicher Meinung sein, aber diejenigen, die solche Aktionen oder den Infomationsfluss durch kompetent Personen bremsen, sind (dort) nur einige weinige, es sind nur rund sechs bis zehn Personen, die im falschen Moment die Bremse reinhauen! Der Maßstab für eine Szene darf sich also nicht nach solchen Portalen richten, die offenbar vom weningen Destruktien beherrscht werden. Jeder Initiative eigene Informationportale aufzubauem finde ich begrüßenswert. Die Millionen, die Cross-Skating noch kennen lernen würden, wüssten es zu danken. Natürlich freue ich mich auch über die Gründung des anderen Forums, wo zwar noch kritischer, aber ganz erheblich sachbezogener diskutiert wird. Und am meisten freue ich mich über das erfolgreiche Wachstum des Cross-Skating Magazins, das ich für die beste geistige Nahrungsquelle für den Cross-Skating Sport halte.
Das sind Maßnahmen, die das Nivau der Szene schlagartig angehoben haben, was vielen die Entscheidung leichter gemacht hat, den Sport zu beginnen. In der Vergangenheit davor wurde die Szene immer mehr auf niedrigeren Level gedrückt, wo leicht erkennbar, nicht sehr kompetente Leute sich als allwisend über diesen Sport verkauft haben und eben in Foren vor allem neue Zugänge von eben diesem Leuten als regelrechte Idioten dargestellt wurden, egal ob es bereits erfahrene Cross-Skater waren oder Anfänger. Im Übrigen sind Anfänger auch keine Idioten, weshalb man weder sie und noch nicht einmal echte Idioten, als solche behandeln sollte.
Der Begriff „Trend-Sporart“ stößt auch mir sauer auf. Warum sich mit etwas detaillierter befassen, wenn es nur ein Trend ist? Markttrends dauern rund drei bis sechs Jahre, selten länger. Leider erhalten, viele beim Erstkontakt zum Cross-Skating zunächst nur diese merkwürdige Information, dass es nur ein Trendsport sein, die ja in Wirklichkeit gar keine Trend-Sportart mehr ist. Aber wie soll man das wissen als Ahnungsloser? Auf die Ahnungslosen komme ich noch zurück.
Man kauft ein Produkt, dass keine Qualität haben muss – ist ja nur ein Trend – daher billigst, versucht so schnell wie möglich alles (wenn die wüssten) über den Sport in Erfahrung zu bringen und gibt die Aktivität beim kleinsten Probelm wieder auf. Oder aber man versucth sogar aus dem Trend Profi zu schlagen. Das muss schnell gehen. Daher gibt es die fixen „Mehr-scheinen-als-sein-Scheine“, im Schnellverfahren, natürlich gegen Bezahlung. Das Geschäft muss sofort brummen, denn wer weiß, wann die Trendsportart kein Trend mehr ist. Ich denke, die das so begonnen haben, die erwischt eben genau diese Haltung jetzt einkalt. Der Trend verrint ihnen unter den Händen und alles was daran hängt schlägt in Richtung Rezension um. „Warum ist das Forum so tot?“ war eine Frage in einem Forum, dass offensichtlich auf dieses Pferd gesetzt hatte. Ich kann sie beantworten, „Weil die ehemals aktiven für den Sport quasi gestorben sind oder ausgewandert in schönere Gefilde!“. Das kann sogar ich leicht zwischen den Zielen lesen, der sich zwar schon länger über den Sport informiert hat, ihn aber erst seit rund 17 Monaten aktiv ausübt.
Födernde und nachhaltige Aktionen braucht der Sport wirklich dringend, denn als ich vor einigen Jahren noch in der Recherche-Phase war, schien er gerade noch aufzublühen. Es schien mir sicher, wenn ich damit beginnen würde – später, wie so vieles, dass ich zu lange verschiebe – wäre dieser Sport schon jedem bekannt und ich sei dann nur noch einer von vielen, die diesen Sport betreiben. Um sein Wachstum machte ich mir damals gar keine Sorgen.
Als dann später, also vor nicht allzu langer Zeit, tatsächlich auch praktisch einstieg in das Cross-Skating, war der Sport so unbekannt wie eh und je oder schlimmer noch, er scheint sogar wieder an Popularität zu verlieren! In meiner unmittelbaren Umgebung, in Darmstadt, gab es vor etwa 5 bis 9 Jahren sogar einen Cross-Skating Treff, von dem inzwischen fast jede Spur fehlt. Um Gleichgesinnte zu treffen, fahre ich gelegentlich 15 Kilometer weit, leider zu oft motorisiert, damit ich mich nicht ganz so fühle, wie der letzte Mohikaner. Glücklich ist der, der niemanden braucht. Ich weiß nicht, wer das einmal gesagt hat, aber da ist beim Cross-Skating wirlich etwas dran. Ich selbst kann alleine cross-skaten und bin auch ganz zufrieden damit, aber ich will es nicht immer. Somit mache ich den Sport ohnehin, da ich kein Rudelmensch bin. Ich cross-skate auch weiter, wenn es keine Treffs, Touren, Wettkämpfe und Conventions gäbe, auf die beiden letztgenannten Ereignisse kann ich persönlich am meisten verzichten, aber wenn sie angeboten werden, ist der Sport doch erheblich interessaneer. Das Glück ganz allein trainieren zu können haben auch nicht alle, manche brauchen Motivation in der Gruppe und auch Leute wie ich, freuen sich über gelegentlichen Erfahrungsaustausch.
Die Frage ist nur, wie man in einen Sport einstigen kann, wenn man einen nicht so „unabhängig“ betreiben kann wie ich und vor allein Dingen, wie kommt man in den Sport hinein? Nicht jeder ist von Haus aus Sportler oder hochgradig motiviert. Man braucht so etwas wie Anleitung und Langzeitmotivation, einen Tutor der einen auch überregional an die Hand nimmt und konsequent unterrichtet. Einige Lehrbücher zum Cross-Skating stellen nur die Inhalt dar, die ich ebenso in jeden Inliner-Buch oder Lehrplan des Skiverband nachlesen kann. Meine Vorstellung wären Video-Tutorials, die aufbauend die Besonderheiten des Sport vermitteln.
Einen sehr guten Schritt in die richtige Richtung finde ich die neue Videoserie „Werde Cross-Skater!“, die sehr authentisch gestartet ist und Fakten über den Sport darstellen will. Ich hoffe, dass die Macher genug Zeit finden, sie in diesem Stil fortzuführen, denn sie zeigt genau, wie man den Sport verstehen sollte und wie wir Cross-Skater eigentlich sind (oder sein sollten).
Die Videoreihe setzt genau am Hauptproblem an, nämlich der zu großen Verteilung weniger Cross-Skater über zu große Gebiete (nennt man auch Ausdünnung). Wenn passend zu den Schulungs-Videos auch ein individuelles Serviceangebot, wie Videoanalyse und Ferncoaching angeboten wird, dann sollte das aber gut ankommen. Natürlich würde damit besonders den „Skike-Trainern“ die Einkommensgrundlage entzogen werden, aber niemand wird behaupten können, dass sie sich in den letzten 10 Jahren besonders bewährt hätten und stärkere langfristige Bindungen an den Sport hervorgerufen hätten. Weiterführen plädiere ich aber für eine solide Trainerausbildung, damit man auch qualifizierten Unterricht vor Ort erleben kann, mit dem ich selbst schon gute Erfahrungen gesammelt habe.
Die Aktion „Wir sind Cross-Skating“ wird ist ganz bestimmt keine spaßige Werbekampagne für den Sport oder großspurige Selbstdarstellung, sondern mehr der Versuch eine negative Tendenz im Cross-Skating Sport abzubiegen, was bestimmt sehr anspruchsvoll werden wird. Eine Spaßbremse bin ich ganz bestimmt nicht, aber allein eine negative Tendenz anzusprechen, scheint ja gerade den vertriebsorientierten Mitgliedern und Mitläufern der Szene ein Tabu zu sei. Auch manche, die glauben, „nur den Frieden wahren“ zu wollen, haben in der Vergangenheit schon Schaden angerichtet. So gab es wohl hier in meiner Region (Darmstadt und Rhein-Main) schon Veranstaltungen in denen einige Veranstatlungsbeteiligte mit einer gewisse Aussitzer-Mentalität den Rest der Veranstaltungsbeteiligten, völlig demotiviert haben, obwohl diese, wie sich jetzt immer mehr herausstellt, die Veranstalter eine wesentliche treibende Kraft das Sports gewesen sind. Deswegen ist hier, in einer Region mit der an sich größten Dichte an Cross-Skatern, kaum mehr los an Veranstaltungen als anderswo und ohne private Kleinveranstaltungen wäre hier völlig tote Hose.
Extrem Vertriesorientierte sind übrigens in der Szene viel mehr vorhanden als man vielleicht glaubt. Nicht die wenigen Aktiven, denen ich begegnet bin, waren so, eher im Gegenteil, aber ein ganz anderer Teil der Multiplikatoren des Sports, sehr viele derer, die in irgend einer Form im Internet und den asozialen Netzwerken in Erscheinung treten sind nämlich äußerst vertriebsorientiert. Ich würde so weit gehen die Art und Wiese der sportart-fremden Vertriebsleute, die sich im Cross-Skating tummeln, sogar als vertriebsborniert zu bezeichnen.
Warum? Wenn Neulinge in dieser Sportart Informationen suchen, holen sie sich diese natürlich fast immer aus dem Internet und stoßen dabei in erster Reihe auf eine Front von Vertieblern. Natürlich, denn diese betreiben großen Aufwand, oft auch finanziellen, um in den Suchmaschinen, besonders den käuflichen, wie Google, gut platziert zu sein. Wer gut informiert soll natürlich auch gefunden werden, aber ich gehe so weit zu behaupten, dass weit mehr als die Hälfte von ihnen vom Cross-Skating gar keine Ahnung haben, aber trotzdem so tun und mit Fehlinformationen und Halbwissen eigentlich nur Einsteiger vergraulen. Damit ist es natürlich nicht möglich Kunden an den Sport langfristig zu binden. Wie auch, wenn sie oft den Sport selbst nicht ausüben oder nur dann, wenn gleichzeitig der Rubel mit rollt. Dann gibt es eine Grauzone derer mit erkennbarem Entwicklungspotenzial von vielleicht maximal 20 % auch womöglich auch kaum 10 % der Vertriebler, die so hinter dem Sport stehen, dass sie die Szene zu einem gesunden Wachstum anregen können.
Leider erkennen die verbreiteten Suchmaschinen nur zuverlässig zahlendes Publikum und keine Kompetenz. Ich konnte keine Korrelation zwischen den oben platzierten Bezahleinträgen und den darunter oder mitunter deutlich weiter unten auftauchenden, ehrlich errungenen, Rankings festgestellten. Es gibt einige wenige kompetente Amateure und unter den ganz wenigen Profis ebenso einige, die wirklich Ahnung haben, aber nicht im gleichen Verhältnis „oben“ in den Standardsuchmaschinen stehen. Ich habe wirklich sehr viel recherchiert, auch über sekundäre Quellen und nicht zu selten versucht auch direkten Kontakt aufgenommen. In vielen Fällen war das unmöglich. So groß wie die „Szene“ aussieht, ist sie gar nicht. Ein Produkthersteller hat vor einigen Jahren sogar bewusst in die Welt gesetzt, was inzwischen als die „Tausend-Trainer-Lüge“ in der Szene bekannt ist. In einer Art Interview wurde einfach behauptet, es gäbe schon eintausend Trainer, die den Sport bekannt machten, nur um den Eindruck einer bereits etablierten Sportart zu erwecken. Auf diversen Listen stehen pasend dazu sogar unglaublich viele Händler, Trainer (aber keine tausend) und Kursveranstalter, die es überhaupt nicht gibt oder nur auf Abruf aktiv werden.
Am schlimmsten fand ich dabei die Händler, die Waren aus Geschäftsprinzip erst dann bestellen, wenn bei ihnen Bestellungen eingehen. Oft wird die Bestellung dann vorerst als „verbindliche Bestellung“ bestätigt, um den Verbraucher zu entmutigen, vom gesetzlichen Widerrufsrecht Gebrauch zu machen. Man kann das ziemlich einfach austesten. Meines Wissens ist es nur in Ausnahmefällen Händlern erlaubt, einzelne Waren, die kurzfristig „nicht im Lager“ sind, nachzuliefern, aber nicht als generelles Geschäftsmodell. Ein Händler muss nämlich den größten Teil seiner Ware „feilhalten“, also vor Ort haben. Wenn durchgesetzt würde, was das Handelsrecht fordert, dürften mindestens 70 % aller Ebay-Händler gar nicht handeln. Ich fand auch zahlreiche Cross-Skate „Läden“ ohne wirkliches Ladenlokal und auch ganz offensichtlich auch ohne Warenlager.
Beinahe typisch, für nicht existierende Läden, waren nach meiner Recherche meisten „Händler“, die in Händlerlisten der Firma Skike aufgeführt sind. Fast jeder Versuch der Kontaktaufnahme ist dort ein Schuss ins Leere. Händler, sind das nach meinem Verständnis nicht, höchstens Ursache für Ärger und Frust, wenn wirklich Interessiere einen Händler suchen. Mir scheint die Funktion dieser Händler mehr die von Werbe-Dummies für den eigentlichen Direktvertrieb, durch den Hersteller selbst zu sein. So findet doch keine Identifikation mit dem Sport statt!
Einen solchen parallelen Direktvertieb in Konkurrenz zu den eigenen Händlern, betreibt SRB zwar auch, aber die negativen Auswirkungen waren dort deutlich geringer, weil es für SRB-Produkte auch keine Hunderte von angeblichen Händlern gibt. Powerslide, betreibt offiziell einen echten Vertrieb über sein Händlernetz, wobei ich mir darüber nicht ganz sicher bin. Warum eine Art „Powerslide-Outlet-Shop“ in direkter Nachbarschaft zum Powerslide-Werk im bayerischen Bindlach existiert, scheint mir mehr als ein Zufall zu sein, zumindest dieser Teil scheint so das Händlernetz zu umgehen. Grundsätzlich klingt dieses Vetriebsmodell zwar etwas solider, aber angesichts der überwiegenden Verkäufe über Verkaufsplattformen wie Ebay, dürfte herkömmlichen Händlern, die teuer in einen Laden investieren, schnell die Existenzgrundlage abgegraben werden. Da ist der Hersteller der Fleet Skates konsequenter, denn er verkauft ausschließlich direkt und, wie mir geschildert wurde, ist jeder Verkauf durch die scheinbaren Händler eigentlich nur ein Provisions-Geschäft, für das vermittelte Versandgeschäft, das dann der Hersteller wieder selbst abwickelt. Eine Anprobe beim Händler, das übliche haptische Element eines Verkaufs, gibt es bei Fleet Skates wohl auch nicht, was zusätzlich zur sehr knappen Verkaufsprovision den Vertrieb und die Identifikation mit dem Produkt selbstverständlich behindert. So wird auch keine wirkliche Kundenbindung zum Händler aufgebaut, die von einigen Kunden so gewünscht wird. Also auch kein perfektes Geschäftsmodell.
Diese Zusammenhänge schreiben aber natürlich weder Hersteller noch „Händler“ (oft nur Vermittler) freiwillig in die eigene Selbstdarstellung im Netz. Da werden stattdessen volle Warenregale gezeigt, Bilder von Messen, Bilder des Verkäufers mit prominenten Sportlern in Kumpel-Pose oder sogar „Trainer-Teams“ die „Ihnen zur Verfügung stehen“. Bei genauen Nachforschen findet man dann keinen Laden, keine Öffnungszeiten, keinen Trainer vor Ort (schon gar kein Team) oder schlicht keinen Verantwortlichen. Auch Google-Street-View oder Goole-Maps bieten oft einen frustrierend tristen Blick auf ein Backstein-Wohngebäude oder eine Mietskaserne, die dann allein unter der Ladenadresse gefunden werden, statt des angeblichen Ladens. Man kommt sich an der Nase herum geführt vor.
Sehr oft liest man auch, der Laden werde gerade „aktuell überarbeitet“ und zwar als Dauermeldung. Oft soll man auch formlosen Kontakt aufnehmen. Ich frage mich, wo meine Verbraucherrechte bleiben, wenn dann der Verkauf oder ein Trainings-Service ähnlich „formlos“ abgewickelt wird. Ich wurde sogar aufgefordert, mich mit Händlern und Kursanbieter an wechselnden Lokalitäten zu treffen und auf keinen Fall zur offiziellen (?) Geschäftsdresse zu kommen. Wer so etwas erfährt oder schon bei bloßen Recherchen oft ins Leere rennt, fragt sich natürlich, ob er an einen seriösen Vertreter des Sports geraten ist. Oder man gibt womöglich auf, sich überhaupt mit dem Sport zu beschäftigen, bevor man ihn handfest in der Praxis kennenlernen konnte. All diese „Luftnummern“ werfen ein äußerst negatives Licht auf den „professionellen“, genauer gesagt kommerziellen, Bereich des Sports.
Leider regt dieses Verhalten manchmal dazu an, sich auch im eigentlich nicht-kommerziellen Bereich ähnlich großspurig zu verhalten. Manche Hobby-Aktiven lehnen sich sehr weit aus dem Fenster. Unterstützt wird dies oft, von der hier im Magazin oft genug angeprangerten Praxis, sich „Trainer“ zu nennen. Ja, geschützt ist diese Bezeichnung nicht und das wird äußerst schamlos ausgenutzt, damit jeder der das nur will, sich – oh, ich liebe diesen Begriff – zertifizierter Trainer wird, was so viel hieß, wie „Nichts, aber mit Zettel“ (= Zertifikat). Das Thema wurde hier aber schon eingehend und qualifiziert erläutert.
Ich diagnostiziere daher sehr eindeutig eine „kränkliche Phase“ in unserem Sport. Ungesundes Wachstum führt in fast allen Branchen zu Rückschlägen, das ist bekannt und leider trifft das auf den Cross-Skating Sport mit seinem teilweise ungesunden Wachstum auch zu. Der Sport ist so groß wie er sich gerade gesund erhalten kann, er wäre gesünder und größer, wenn er phasenweise nicht so übermäßig gewachsen wäre, dafür aber fachgerechter. Der seriöse Handel hätte absolut keinen Nachteil daraus gezogen, eher Sicherheit, die Umsätze wären zwar langsamer gestiegen, aber das täten diese dann immer noch, statt in den letzten Jahre zu stagnieren oder zu sinken. Ja, auch das habe ich recherchiert. 2015 haben mehr Händler das Handtuch geschmissen als je zuvor und 2016 werden es vielleicht noch mehr sein. Es waren zwar oft nur unbedeutende Händler, die keine fünf Produkte pro Jahr verkauft haben, aber der ein oder andere kompetent aufstrebende engagierte Händler dürfe auch die geschäftliche Grätsche gemacht haben und die sind es, die auch wichtig sind.
Warum? Weil sie vorher in der Flut der vielen „unbedeutenden“ Händler kaum gefunden wurden und auch die Produkthersteller ihre Betreuungspflicht gegenüber diesen wertvollen Figuren in einer neuen Sportart sträflich vernachlässigt haben. Aber auch nicht-kommerzielle Fachleute oder Veranstalter haben frustriert das Handtuch geworfen, deren Erfahrung, Engagement und Kompetenz hätte die Szene gebraucht. Zu oft wurden sie schon zu Anfang aus Foren ausgeschlossen oder in unsachliche Diskussionen verstrickt (woher stammt eigentlich so oft das „Hausrecht“ in manchen Foren, welches willkürliche Sperren zulässt, obwohl das kein Bestandteil der Forenbedingungen ist? Google-.Mentalität?). Auch ich habe schon negativste Erfahrungen in diese Richtung machen müssen und ebenfalls (dort) das Handtuch geschmissen, um mich dann aber wenigstens an anderer Stelle zu engagieren, beispielsweise hier. An die Kompetenz einiger inzwischen aus der Szene heraus gemobbter, werde ich aber wohl nie heranreichen können.
Ein Problem sehe ich darin, dass sich einfach zu viele Sportunerfahrene in den Kinderjahren der Sportart mit seiner Aufzucht befasst haben und diese Art von Laien-Aufzucht an vielen Stellen immer noch fortgeführt wird. Die entstandenen Schäden versuchen Fachleute und ehrlich bemühte Sportler seit Jahren auszubügeln, leider mit zu geringer nachhaltiger Wirkung auf ein solides Wachstum.
Die zwangsläufigen Fragen, „Wo bekomme ich Cross-Skates/Beratung/Unterricht/Fachausbildung für Trainer/Beratung als Veranstalter?“ und ähnliche Fragen, wurden zu leichtfertig unter dem kommerziellen Aspekt mit „Bei mir!“ (die jeweils Befragten sind offenbar immer Alleskönner) beantwortet. Die Tatsache, dass sich dem Cross-Skating Sport nicht wesentlich mehr Personen als in anderen Sportarten verpflichtet fühlen ihn weiter auszuführen ist leider diesem, man muss es beim Namen nennen, Missstand zu verdanken. Mit den genauen Details und Ursachen möchte sich in einem späteren Artikel ein anderer Redakteur mit weitergehenden Erfahrungen befassen.
Ich will nur kurz erwähnen, wo ich diese Missstände sehe, nämlich fast in der gesamten Szene. Auch bei den Kunden, denn diese sind oft zu geizig, aber gleichzeitig nicht kritisch genug. Bei den Produktherstellern, die viele, vor allem viele unausgereifte Modelle, auf den Markt werfen und Modelle nicht oder falsch pflegen. Ich selbst konnte auch als Anfänger nur mit individuellen angepassten Cross-Skate Modellen für 700 € zufriedenstellend loslegen, die es so serienmäßig nicht im Handel gab. Vier oder fünf Modelle, die funktionieren, genügen derzeit für den kleinen Markt. Dieses „Gesundschrumpfen“ würde der Szene sicher gut tun.
Mir sind auch, gut recherchierte, Geschichten zu Ohren gekommen, in denen Produkthersteller konkrete Hinweise auf Konstruktionsmängel ignoriert haben. Und auch an anderer Stelle tragen die Produkthersteller direkte Schuld, an den Missständen, weil sie bei manchen Händlern Geschäftsgebaren tolerieren, das eindeutig wettbewerbswidrig ist. Andere Hersteller geben sich selbst recht grenzwertig,k was den seriösen Handel betrifft, indem sie eine Art Schneeball-Vertriebssystem aufbauen (die erste Händler-Front sind dann oft die „Trainer“) oder als weiterer Fehler eben mit eigenem Online-Verkauf in direkte Konkurrenz zu ihren eigenen Händlern treten. In den Punkten technische Ausgereiftheit der Produkte und Seriosität des Handels besteht also noch großer Nachholbedarf.
Die Händler sind aber auch oft selbst Schuld, wenn sie sich oft so viel gefallen lassen (müssen?), aber auch nicht kritisch genug mit ihren Lieferanten umgehen. Und nochmals sind die Händler am Missstand Schuld, die sich nicht genügend qualifizieren oder mit Billig-Qualifikationen prahlen, was natürlich die Kunden schnell spitz kriegen.
Als Sofortmaßnahme sollte eruiert werden, was jeder selbst tun kann, um den Sport am Leben zu erhalten oder möglichst natürlich ihn noch bekannter zu machen.
- Eigenes Bekenntnis zum Sport: Nicht versuchen unentdeckt zu skaten. Und wenn es anfangs noch etwas peinlich ist, sich gut ausbilden lassen auf den Skates, bei mir haben 80 Minuten Personaltraining wahre Wunder bewirkt.
- Mehr Präsenz zeigen: Darüber reden, andere einladen, gemeinsames Training anbieten und Trainingsangebote dankbar annehmen. Also auch Treffs anbieten und Interessierte einfach mal ausprobieren lassen.
- Qualifikation verbessern: Das gilt natürlich zwingend für die Kommerziellen, aber auch für jeden einzelnen Sportler – wir sind das Aushängeschild des Sports!
Der Sport gewinnt dadurch mehr Anhänger und wächst. Und zwar nicht nur auf dem Papier, sonder draußen „in echt“, spürbar, sichtbar und nachvollziehbar für jeden. Die Vorteile einer größeren Anhängerschaft liegen auf der Hand:
- Man trifft mehr Gleichgesinnte und bekommt dadurch mehr eigene Motivation
- Es gibt mehr kostenlose Veranstaltungen rund um den Cross-Skating Sport
- Die Produkthersteller nehmen den Sport ernster, wodurch das Produktangebot breiter, besser und günstiger werden dürfte
In Sachen Wettkämpfen, kann ich keine Tipps geben, ich selbst brauche sie nicht und ich konnte praktische keine Erfahrungen von Veranstaltern im Internet finden. Was mir direkt von Veranstaltern mitgeteilt wurde, findet sich teilweise auch im Cross-Skating Handbuch (ISBN: 978-3-7380-5666-2) wieder, einer Art Bibel mit den Geboten des Sports, die scheinbar aber zu wenige interessiert. Meine Recherchen haben fast acht Monate in Anspruch genommen und drücken meine eigene Konsumenten- und Sportler-Perspektive aus. Der Sport ist wie wir und wenn er sein Potenzial noch nicht nutzen kann, weil es im Detail kränkelt, ändern wir das doch einfach selbst.
Denn wir sind Cross-Skating – wir sind die Aktiven!
Fortsetzten wird dieses Thema ein anderer Redakteur mit dem Artikel „Die Cross-Skating Szene 2.0“